Dana Kleine-Grefe vom ASV Köln war erneut beste Deutsche - (c) Miriam May
Die deutsche 7er-Rugbynationalmannschaft der Frauen hat den zweiten Turniersieg in Serie verpasst. Nach dem Erfolg bei den Stanislas 7s am vergangenen Wochenende im französischen Nancy war man bei den Amsterdam 7s ebenfalls bis ins Finale vorgestoßen, musste sich dort jedoch dem Nationalteam der Ukraine geschlagen geben. Die 7er-Herren des Deutschen Rugby-Verbandes haben den Sprung ins Halbfinale zwar verpasst, konnten mit der Qualifikation für den Hauptwettbewerb der besten zwölf Teams bereits absolut zufrieden sein.
„Ich denke, dass die Damen hier wieder einen guten Schritt nach vorne gemacht haben“, analysierte DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm. „Die Mannschaft hat gegen schwächere Gegner ihr Spiel konsequent und souverän durchgezogen und auch in engen Spielen wie gegen Belgien die Nerven behalten. Es ist außerdem gut zu sehen, dass man mittlerweile mehr Tiefe im Kader hat und so auch den Ausfall einer Leistungsträgerin wie Alysha Stone gut kompensieren konnte. Die Verantwortlichen werden sicher die Finalniederlage gewissenhaft analysieren und die richtigen Schlüsse für die bevorstehenden Aufgaben in den EM-Turnieren ziehen.“
Damen: Deutschland – Netherlands development team 14:0
Am Sonntagvormittag setzten die deutschen Damen ihre Siegesserie weiter fort. Gegen das Development Team des niederländischen Rugby-Verbandes war es jedoch durchaus ein hartes Stück Arbeit. Doch die Adler 7s zeigten das insgesamt ausgereiftere Spiel, waren auch von der Fitness her da und nutzten ihre Chancen. Lisa Bohrmann verbuchte den anschließend von Dana Kleine-Grefe erhöhten Versuch zum 7:0-Halbzeitstand. Kapitänin Svetlana Hess legte im zweiten Durchgang einen zweiten nach, den erneut die sichere Kickerin Kleine-Grefe zum am Ende auch verdienten 14:0-Endstand erhöhte.
Damen: Deutschland – Blackrock College RFC (IRL) 28:7
Die irischen Studentinnen waren letztlich kein Gegner auf Augenhöhe. Technisch, spielerisch und auch von der Fitness her waren die DRV-Adler das bessere Team, auch wenn den Irinnen im ersten Durchgang ein erhöhter Versuch gelang. Auf deutscher Seite hatten Kapitänin Svetlana Hess und Lisa Bohrmann – bei de Versuche erhöht von Dana Kleine- Grefe – für den 14:7-Halbzeitstand gesorgt. Auch nach der Pause bestimmten die deutschen Spielerinnen das Geschehen, legten durch die wieder starke Dana Kleine-Grefe zwei weitere, selbst erhöhte Versuche nach und zog am Ende hoch verdient als Erster der Zwischenrundengruppe ins Halbfinale ein, wo es gegen das belgische Nationalteam gehen sollte.
Halbfinale Damen: Deutschland – Belgien 19:14
Denkbar spannend machte es die deutschen Damen im Halbfinale gegen das belgische Nationalteam. Die Belgierinnen starteten stark in die Partie und gingen früh mit einem erhöhten Versuch in Führung, während das deutsche Team offenbar in der Anfangsphase noch nicht ganz wach war. Kurz vor der Pause legte Belgien noch einmal nach und führte zur Pause mit 14:0. Nach dem Seitenwechsel kamen die Adler deutlich besser in die Partie. Kurz nach Wiederanpfiff war es Lisa Kropp, die mit ihrem ersten Versuche verkürzen konnte. Die Angriffe der Gegnerinnen wurden nun konsequenter unterbunden und nach vorn wurde man selbst gefährlicher. Und so schafften es Dana Kleine-Grefe (Versuch und zwei Erhöhungen) und erneut Lisa Kropp, die Partie quasi in letzter Sekunde noch zu Gunsten des DRV zu drehen und nach den Stanislas 7s in Nancy vor Wochenfrist erneut ins Endspiel einzuziehen.
Finale Damen: Ukraine – Deutschland 36:0
Auch im Endspiel gegen die Nummer 6 in Europa musste man den Gegner im ersten Durchgang zunächst davonziehen lassen. Zwei Versuche und eine Erhöhung brachten die 12:0-Pausenführung für die leicht favorisierten Ukrainerinnen. Doch diesmal hatten die deutschen Damen nach dem Wiederanpfiff nichts mehr entgegen zu setzen. Die Ukraine zog ihr Spiel souverän weiter durch, legte sogar noch vier Versuche nach und gewann am Ende klar und auch verdient die Amsterdam 7s mit einem 36:0-Finalsieg
DRV-Herren trotz erneut guter Leistung ausgeschieden
Für die deutschen Herren, die etwas überraschend auch am Sonntag im höchsten Wettbewerb bei den Amsterdam 7s dabei waren, gab es gegen die hoch favorisierten Einladungsteams am Sonntag nicht unerwartet zwei Niederlagen. „Das waren zwei Gegner, die absolut das Level der Top-3 bei der Grand Prix Series haben“, konstatierte DRV- Leistungssportreferent und Teammanager Manuel Wilhelm. „Wir haben ordentlich mitgehalten, hätten die Ergebnisse mit etwas Glück auch knapper gestalten können. Insgesamt können wir trotzdem mit diesem Turnier absolut zufrieden sein. Dass wir hier im Hauptwettbewerb landen, hätte uns vorher sicher kaum jemand zugetraut. Wir haben uns hier sehr gut geschlagen, und das mit einer Mannschaft, die neu zusammengestellt ist und nicht mal in der gleichen Besetzung gespielt hat wie noch letzte Woche in Nancy. Wir brauchen einfach noch ein bisschen Spielpraxis, und dann haben wir eine gute Truppe beisammen, an der wir noch viel Spaß haben können.“
Herren: Marauders (INT) – Deutschland 28:10
Dass man in den Partien gegen die Einladungsteams, in denen sich vorrangig aktuelle und zukünftige Nationalspieler von der britischen Insel tummeln, als Außenseiter starten würde, war klar. Gegen die Marauders verschlief man zudem die erste Halbzeit und lag zur Pause dann auch nicht unverdient mit 0:21 zurück. „Wir haben einfach ein wenig Zeit gebraucht, um uns an dieses Niveau zu gewöhnen“, so Teammanager Manuel Wilhelm. Als das dann aber geschehen war, agierte man im zweiten Durchgang weitestgehend auf Augenhöhe und gewann die zweite Halbzeit nach Versuchen von Robert Hittel und Jerome Ruhnau sogar mit 10:7.
Herren: HFW Wailers (ENG) – Deutschland 33:7
Gegen die mit einigen englischen Nationalspielern ausgestatteten Turniersieger des Jahres 2011 war das deutsche Team von Beginn an auf der Höhe, spielte sich auch einige gute Chancen heraus, konnte diese aber oft nicht konsequent nutzen. Stattdessen liefen die Gegner über ihre zum Teil sehr schnellen Eckspieler gefährliche Konter, die die DRV- Mannen vor entsprechende Probleme stellte und dann auch zu Punkten führten. Robert Hittel war für den einzigen deutschen Versuch in dieser Partie verantwortlich.
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