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Neuseeland gewinnt IRB Sevens World Series
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Geschrieben von Jürgen Kessler   
Mittwoch, 15. Mai 2013

Ausgelassene Stimmung bei der Siegerehrung
Ausgelassene Stimmung bei der Siegerehrung

Die am vergangenen Wochenende ausgetragenen London 7s waren das neunte und letzte Turnier der IRB-Sevens. Im Oktober startete die Serie in Australien, dann ging es weiter nach Dubai, Südafrika, Neuseeland, in die USA, Hong Kong und Japan. Die beiden europäischen Standorte Schottland und England bildeten den Abschluss. Die Entscheidung über den Gesamtsieg fiel bereits beim vorletzten Turnier in Glasgow, denn Neuseeland enteilte dort den Konkurrenten entscheidend und war nicht mehr einzuholen.

Entsprechend selbstsicher und souverän traten die All Blacks Sevens in den Gruppenspielen auf. Beim 24:7-Auftaktsieg war Kanada nicht mehr als ein Sparringspartner. Etwas zu leicht nahm man wohl im zweiten Match die tapferen Kenianer, denen in den ersten sieben Minuten sensationell drei Versuche gelangen. Scheinbar fand Erfolgstrainer Gordon Tietjens in der Halbzeitpause die richtigen Worte, denn die Kiwis überrannten nun die Afrikaner mühelos und machten aus dem 0:17-Rückstand einen 31:17-Sieg. Im letzten Poolspiel ließen die Neuseeländer dann auch Wales durch ein deklassierendes 45:5 nicht den Hauch einer Chance.

Südafrika, als Sieger von Glasgow auch in London einer der Mitfavoriten, tat sich in den Poolspielen deutlich schwerer. Trotz des lange Zeit verletzten und nun wieder ins Team gerückten Cecil Afrika gab es zunächst nur ein mageres 5:0 gegen das junge Team von Australien und ein knappes 17:14 gegen Frankreich. Es deutete sich hier bereits an, dass es diesmal keinen Durchmarsch geben würde. Folglich kam dann auch die 12:19-Niederlage gegen die starken US-Amerikaner mit dem allerdings in London nur selten eingesetzten Supersprinter Carlin Isles (10,13 Sekunden auf 100 Meter) nicht wirklich überraschend.

Einen Traumstart erwischten in Pool C die Engländer. Nach dem 27:0 gegen London-Titelverteidiger Fidschi und einem 34:7 gegen den letztjährigen Finalisten Samoa wurden hoffnungsvolle Erinnerungen an den Turniererfolg in Twickenham aus dem Jahr 2009 wach. Einen herben Dämpfer gab es dann aber im abschließenden Spiel gegen Argentinien. Die Pumas konterten die schnelle Führung von Dan Norton und setzten sich letztlich mit 26:17 gegen den Gastgeber durch.

Hier geht es zur Fotogalerie der London 7s 2013

Eigentlich beginnt ein Siebener-Turnier erst so richtig mit der KO-Phase des zweiten Tages. Die Cup-Quaterfinals brachten einerseits den völlig ungefährdeten 52:7-Sieg der Neuseeländer gegen Argentinien und einen 20:7-Überraschungserfolg der stets strategisch geschickt operierenden Kenianer gegen die favorisierten Fidschi. Überaus spannend verliefen die beiden anderen Paarungen. In allerletzter Sekunde gelang den Australiern gegen die USA der entscheidende Versuch zum 24:19, wobei die US-Boys doch sehr mit einigen Schiedsrichterentscheidungen haderten. 14:14 unentschieden lautete es nach der Schlusssirene des Spiels zwischen England und Südafrika. Schon in der ersten Minute der Verlängerung gelang dem jungen Marcus Watson der entscheidende Durchbruch. Twickenham stand Kopf, der Traum vom erneuten Turniersieg des Rosenteams durfte weitergeträumt werden, bis, ja bis im verregneten Halbfinale die Jungs aus Down Under mit 14:7 die Briten in kollektive Trauer versetzten. Das zweite Halbfinale zwischen Neuseeland und Kenia brachte kaum spielerische Höhepunkte. Ein mühsamer 7:0-Arbeitssieg reichte den All Blacks Sevens zum Einzug in das Finale. Hier zeigten sie dann wieder ihre unglaublichen Fähigkeiten, ließen von Beginn an keinerlei Spannung aufkommen und erteilten Australien mit 47:12 geradezu eine Lektion.

In diesem Jahr ohne die Routiniers DJ Forbes, Solomon King und Frank Halai angetreten, erschienen die Kiwis keineswegs geschwächt. Junge Spieler wie Rocky Khan, Gilles Kaka, Warwick Lahmert und auch Pitha Akhi passten sich nahtlos in das bestens funktionierende Mannschaftsgefüge um Tim Mikkelson, Tomasi Cama, Kurt Baker und Lote Raikabula ein und lassen auch für die kommende Saison eine neuseeländische Dominanz bei der Sevens World Series erwarten. So ganz sicher ist dies jedoch nicht, denn niemals zuvor verlief die Serie so ausgeglichen. Bei neun Turnieren konnten sich immerhin fünf unterschiedliche Sieger in die Listen eintragen.

Mit dabei sein werden in der kommenden Saison 2013/14 auch wieder die Schotten, Portugiesen und Spanier. In einem für die Betroffenen Nerven aufreibenden Qualifikationsturnier mussten sich in London die bis dahin auf den Rängen 13, 14 und 15 platzierten Teams gegen die ambitionierten Siebener-Nationen aus Russland, Georgien, Tonga, Zimbabwe, und Hong-Kong durchsetzen, was ihnen schließlich auch mühsam gelang. Überraschend kamen hier vor allem die Niederlagen Spaniens gegen Tonga und Schottlands gegen Hong Kong.

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