Der zuständige DRV-Vizepräsident Michael Schnellbach schaut voller Zuversicht auf die bevorstehende EM-Serien der Herren und Frauen
Am Wochenende (11./12. Mai) sind die 7er-Frauen und –Männer des Deutschen Rugby-Verbands bei den Stanislas 7s im französischen Nancy am Start. Wir haben uns im Vorfeld mit dem zuständigen DRV-Vizepräsident Michael Schnellbach (Edingen-Neckarhausen) zu einem Interview verabredet, indem er einen kurzen Ausblick auf die bevorstehenden Aufgaben und Zielsetzungen gibt.
TotalRugby: Michael nur noch vier Wochen bis zum ersten EM-Turnier der Herren in Lyon, wie beurteilst Du den Leistungsstand unserer Jungs? Michael Schnellbach: Im Vergleich zu den letzten Jahrenm die ich beurteilen kann, ist die Mannschaft sehr fit und hat sich sicherlich auch spielerisch weiterentwickelt. Besonderes hervorzuheben ist der gute Teamzusammenhalt, das war auch schon in den letzten Jahren so, aber durch die vielen gemeinsamen Trainingseinheiten seit Oktober, dürfte er in diesem Jahr sicher noch einen Ticken besser sein.
TR: Du würdest also sagen wir sind mit diesem Team auf dem richtigen Weg? MS: Ich denke ja. Das ganze Team, Trainer, Management und Spieler haben bis jetzt ganz hervorragende Arbeit geleistet. Ob wir tatsächlich auf dem richtigen Weg sind, wird uns das Wochenende in Nancy zeigen.
TR: Für unsere erfolgreiche Damen-Mannschaft ist das Turnier in Nancy sogar schon der dritte Test in dieser Saison, wie siehst Du die Entwicklung der Mädels am Stützpunkt in Köln? MS: Der von Susanne Wiedemann konzipierte Weg Olympia Weg „Rio 2016“ und die damit verbundene Konzentration der Spielerinnen im Leistungsstützpunkt in Nordrhein-Westfalen war der absolut richtige Schritt. Gerade die ersten Tests und auch die World Series der Frauen haben gezeigt, dass hier die Entwicklung sogar noch rasanter voranschreitet als bei den Männern.
TR: Sag uns doch noch 1-2 Dinge zum Stellenwert des 7er-Rugbys innerhalb des Deutschen Rugby-Verbands. MS: Mit der Aufnahme des 7er-Rugbys in das Olympische Programm wurden auch klare Präferenzen von Seiten des Bundes und des DOSB gesetzt. Was zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Ausrichtung des DRV haben musste.
TR: Kannst Du hier noch etwas konkreter werden? MS: Gefördert wird nur noch das internationale 7er-Rugby im Herren- und Damenbereich und das in starker Abhängigkeit von der erzielten Ergebnisse. Damit ist es zugleich finanzielle Lebensader des DRV. Die Herausforderung der nächsten Monate wird darin bestehen innerhalb des Verbandes die Voraussetzungen für olympischen Leistungssport zu schaffen und die Landesverbände sowie Vereine dabei mitzunehmen. Wir wollen hierüber selbstverständlich das traditionelle 15er-Rugby nicht vergessen, müssen aber gegebenenfalls an verschiedenen Stellen immer wieder entsprechend priorisieren.
TR: Jetzt wag Dich mal heraus, auf welchen Plätzen beenden unsere beiden Teams die diesjährigen EM-Serien? MS: Das für die Männer herausgegebene Ziel ist Platz 8-9, dass ist mit Sicherheit ambitioniert, aber zu schaffen. Bei den Frauen halte ich am Ende sogar einen 6 oder 7 Platz nicht für unrealistisch.
TR: Danke für das Gespräch, wir sind gespannt und drücken Euch die Daumen!
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