Donaus Christoph Forchtner auf dem Vormarsch - (c) Ronald Wurwal In den Österreichischen Ligen hat am letzten Wochenende die Frühjahrssaison begonnen. Hier ein Überblick über die Spiele der Bundes- und Nationalliga.
Bundesliga
Rugby Union Donau Wien 15 – 9 RK Ljubljana
Sowohl Piraten als auch Korsaren konnten diesen Samstag auf dem Rugbyfeld der Sportanlage Dinelwiese überzeugende Siege einfahren. Pünktlich um 13 Uhr startete die höchste Rugbyklasse in die, mit Spannung erwartete, Frühjahrssaison. Auf dem Programm stand ein Treffen, das dem heimischen Rugbyfan das Wasser im Mund zusammen laufen ließ: der Tabellenerste RK Ljubljana traf auf Tabellendritten und amtierenden Meister RU Donau. Eine Gelegenheit, die sich abgesehen von den üblichen Donaufanatikern und Fans auch Nationalteamtrainer Gael Mouysset und Spieler rivalisierender Vereine nicht entgehen lassen wollten.
Bei (endlich) strahlendem Sonnenschein sollte sich nun auf dem Feld zeigen, was die etlichen Wiederholungen in den dunklen Kraftkämmern gebracht hatten! Was sich dem Zuseher von Sekunde eins bot, war ein offener Schlagabtausch. In der ersten Hälfte konnte Donau vor allem mit der Dominanz im Scrum beeindrucken, sich so Bälle sichern und den Ball immer wieder in die gegnerische Hälfte tragen. Zum Durchbruch über die Laibacher Tryline war deren Verteidigung aber einfach zu organisiert. Somit mussten Punkte durch Kicks her und der junge, neue Inside Center Max Freydell war schon zur Stelle. Dass er gerade zum ersten Mal für die Piraten auflief und das auch noch in einem Spiel wie diesem, lies er sich aber nicht anmerken. Bloß der starke Wind konnte manche seiner gut angesetzten Kicks außerhalb des großen Hs tragen. Nichts desto trotz, war es Max Freydell, der für sämtliche Donaupunkte verantwortlich war. Laibach konnte immer wieder mit guten Halfbreaks antworten und sich ebenfalls mit verwandelten Penaltykicks im Spiel halten. Was den engagierten Slowenen vor allem in die Hände spielte, war Donaus Undiszipliniertheit in den Breakdownsituationen. Das saubere, regelkonforme Rucken, ist mit Sicherheit ein Punkt welcher nun vermehrt in den Trainings der Donaupiraten aufgegriffen wird. Beflügelt durch den einfachen Raumgewinn mit weiten Penaltykicks ins Out schafften es die Laibacher 15 bis knapp vor die Donau Tryline. Dort war aber auch für sie, dank einer tapferen Abwehrleistung der entschlossenen Wiener, Endstation.
Halbzeitstand: 6:6!
Der ausgeglichene Halbzeitstand spornte beide Teams an, ihr Bestes zu geben und so wurde auch Hälfte Zwei betont kämpferisch geführt. Immer wieder begeisterten harte Tackles die Zuschauer. Bis auf kleine Reiberein, wurde das Spiel aber von beiden Teams sportlich-fair gehalten. Spielmacher Michael Kerschbaumer fühlte sich zwischen seinem soliden Scrumhalf Valentin Brandstetter und Newcomer Max Freydell sichtlich wohl. Vor allem sein taktisches Kicken brachte territorialen Vorteil und die gekonnte Einteilung seiner Mitspieler führte zur nötigen Ruhe. Verlass war auch auf Nummer 8 Sebastian Freydell, der nun zum ersten Mal an der Seite seines eigenen Bruders spielen konnte. Unter hohen Kickoffs, blieb er trotz großem Druck cool und pflückte die Bälle sicher vom Himmel. Von den Scrums weg marschierte er erbarmungslos über die Gainline und seine Tackels zeigten gewohnte Härte. Den Man of the Match Titel hatte er sich sichtlich verdient! Das Erfreulichste an diesem Spiel war aber die Teamleistung. Die Donaujungs spielten miteinander und füreinander. Zankereien, wie sie vielleicht letzte Saison noch zu sehen waren, gab es keine mehr. Das liegt mit Sicherheit an der Rückkehr der antreibenden Kraft Johannes Dachler als Kapitän und aber auch an der deutlich besseren Trainingssituation. Es wurde mit Herz und Freude gespielt, die auch auf den Zuseher überging als der Schiedsrichter bei einem Spielstand von 15 zu 9 den finalen Pfiff pfiff und die Piraten in Jubel ausbrachen. Trainer Stiig Gabriel äußerte sich dazu auf Facebook, denn er „Ist heute recht zufrieden, zweimal gewonnen und dabei tolle Leistungen gebracht, wenn da nicht die Verletzungen wären...“ Jetzt heißt es hart weiter arbeiten! Ein knapper Sieg über Laibach ist zwar ein durchaus gelungener Saisonauftakt - auf dem Weg zur Titelverteidigung stehen aber noch einige, harte Gegner an. Dieses Team hat also durchaus alle Zutaten, die es für eine gelungene Titelverteidigung braucht. (Jetzt muss nur noch die Flamme hoch gehalten werden!)
Punkte Donau: Penalties: M. Freydell (5) Man of the match: S. Freydell
Vienna Celtic RFC 43 – 0 RC Innsbruck
Während sich der RC Innsbruck scheinbar über den Winter verjüngt hat und in einer Umbruchsphase befindet hat Vienna Celtic zu alter Heimstärke gefunden. Das 43-0 ist eine klare Ansage das Rennen um den Platz im Bundesligafinale am 15.6. noch nicht aufgegeben zu haben.
Nationalliga
Rugby Union Donau Wien Korsaren 22 – 12 RC Linz
Bei wunderschönem Rugbywetter empfingen die Korsaren in ihrem ersten Spiel im Frühjahr den RC Linz. Das Auswärtsspiel im Oktober hatten die Korsaren knapp mit 25:22 für sich entscheiden können. Die Korsaren begangen in der Offensive druckvoll, wie so oft scorten aber die Gegner, aufgrund der fahrlässigen Verteidigungsarbeit, die ersten Punkte. Die Korsaren ließen sich davon nicht entmutigen und konnten nach einem schönen Lauf von Fly-half Stevie Reiseneder und einem auf ein Line-out folgendem Maul, bei dem Nr. 8 Zeid Stankovic den Ball schließlich über die Linie drücken konnte, mit einem 12:5 in die Pause gehen. In der zweiten Hälfte verlief das Spiel zu anfangs ausgeglichener, das Defensivverhalten der Korsaren war jedoch weiterhin schlecht und wurde schließlich sogar mit einem Penaltytry bestraft. Beim Stand von 12:12 rettete schließlich Wing Thomas Spicher die Korsaren nachdem er den Lauf des Linzer Fullbacks über das ganze Spielfeld wenige Meter vor dem Malfeld Donaus stoppte. Die engagierte Offensive der Korsaren wurde schließlich durch zwei hart erarbeitete Tries von Said Obenland und Sebastian Eichler belohnt. Auch wenn sich die Korsaren das Leben wieder einmal schwerer als nötig gemacht haben, war es ein verdienter Sieg aufgrund der Moral und der Einsatzbereitschaft jedes einzelnen Spieler, was sich auch an den zahlreichen verletzungsbedingten Auswechslungen aufseiten Donaus zeigt.
Punkte Donau: Tries: Reiseneder, Stankovic, Obenland, Eichler Conversions: Reiseneder (1) Man of the Match: Thomas Spicher
Vienna Celtic Wanderers 34 – 0 Black Eagles Brixen
Die Wanderers bleiben Division A Tabellenführer Donau auf den Fersen und fertigen die noch sieglosen Italiener gnadenlos mit 34-0 ab.
Wombats RC 27 – 6 RFC Maribor
Bericht: Wombats RC
Bei strahlendem Sonnenschein präsentierten sich die Wiener Neustädter erstmals in den neuen Dressen den ca. 150 Zuschauern. In einem packenden, mit sehr vielen Emotionen geführten, Spiel konnten sich die Hausherren gegen die Gäste aus Maribor(Slo) mit 27 zu 6 deutlich durchsetzen und somit einen wichtigen Schritt in Richtung Titelverteidigung setzen.
Klare Vorgabe: Verlieren verboten!...
Beiden Mannschaften sah man an, dass sie nach der Winterpause sehr rugbyhungrig waren. Angeführt von Neo-Kapitän Stefan Pauser starteten die Wombats gleich stark in die Partie. Der schnelle Druck auf den Gegner und die harten Tackles ließen die Wombats schon nach wenigen Minuten über den ersten sehenswerten Try durch Paul Hruschka jubeln. Nach verwandeltem Kick durch Martin Leidl stand es 7 zu 0 für die Lokalmatadore. Man sah, dass sich dass harte Training des Winters gelohnt hat und merkte schnell, die Wombats wollen noch mehr! Die jungen Neustädter ließen den Gegnern kaum Platz für Chancen, doch nach einem verwerteten Penaltykick konnten die Gäste auf 3 zu 7 verkürzen. Dann ein Schreckensmoment - Kapitän Stefan Pauser blieb nach hartem Sturz auf die Schulter verletzungsbedingt liegen. Die Teamärztin untersuchte ihn sofort, und er wollte unbedingt weiterspielen. „Jetzt erst recht!“ war das Motto und wie beflügelt setzten die Wombats nach, verwandelten noch 2 Penaltys und spielten dazu noch zwei schöne Trys heraus. Somit war der Vorsprung schon auf 27 zu 3 angewachsen. Der Rfc Maribor konnte gegen die sehr fitten Wombats kaum mehr durchbrechen und somit war es abermals nur ein Penalty, der die Gäste über zu mindestens weitere 3 Punkte jubeln ließ. Endstand also 27 zu 6, Eroberung von Platz 3 in der Tabelle und die Fans zeigten sich begeistert von diesem Saisonauftakt. Der Wombats Rugbyclub wird immer deutlicher ein Highlight der Neustädter Sportwelt und möchte sich hiermit bei allen treuen Fans bedanken und lädt herzlich zum nächsten Heimspiel am 11.5. ein.
RC Graz 18 – 15 RAK Olimpija
Bericht: RC Graz
Mit 18:15 Punkten konnte sich der RC Graz am Samstag gegen RAK Olimpija Ljubljana auf heimischen Boden durchsetzen und die Tabellenspitze in der Nationalliga Gruppe B zurück erobern.
Im Spitzenduell des Tabellenführers aus Laibach gegen die zweitplatzierte Mannschaft aus Graz, gingen beide Teams von Beginn an schonungslos zur Sache. Nach der Niederlage im Herbst in Laibach war man von Grazer Seite dieses Mal besser auf den starken Gegner eingestellt und schon 2 Minuten nach dem Ankick war der erste Grazer Spieler auch schon über die Tryline der Slowenen gegangen, aber ein Vorwärtspass bei der letzten Ballübergabe verhinderte vorerst noch den Jubel auf Grazer Seite. Der anschließende Penalty konnte aber von der Nummer 10 Gilbert Lehmann sicher zur 3:0 Führung für Graz verwandelt werden. Beide Mannschaften begnügten sich vorerst mit Punkten aus der Distanz und so konnte Olimpija in der 10. Minute durch eine Penalty auf 3:3 stellen, Graz konterte allerdings schon eine Minute später durch einen erneut sicheren Kick der Nummer 10 zum 6:3. Graz kontrollierte zu diesem Zeitpunkt das Geschehen, überwiegend fand das Spiel in der Hälfte der Slowenen statt und es schien nur eine Frage der Zeit bis der RC Graz zu seinem ersten Try kommen sollte. Aber wie so oft kann es ganz schnell gehen, Olimpija erobert den Ball, spielt sich schnell vor die Tryzone der Grazer und kann die ungeordnete Verteidigung zum ersten Try dieses Spiels durch die Nummer 8 Borut Zarvsàn nutzen. Es steht somit 6:8 für die Gäste aus Slowenien die diesen leichten Vorteil aber nicht nutzen können, immer wieder tragen die Grazer Backs den Ball weit in die Hälfte von RAK Olimpija. In Minute 36 ist es dann soweit, die Nummer 8 der Grazer Adam Dowell tankt sich durch und kann seinen den ersten Try für Graz anschreiben, Gilbert Lehmann verwandelt die Conversion wieder sicher und damit ist der Halbzeitstand von 13:8 für den RC Graz fixiert.
In der zweiten Hälfte kommen die Slowenen besser ins Spiel, sie verlagern das Spiel auf die Forwards wo sie ihre Vorteile haben und agieren nicht mehr so hektisch wie in Hälfte eins. Die Grazer können Anfangs die Angriffe immer wieder stoppen, zunehmend aber steigert sich die Wucht der Angriffe Olimpija´s und so kann man einen weiteren Try der Slowenen nur noch mit einem "held-up" verhindern. Graz verlegt sich auf die Kontrolle des Spiels muß aber immer wieder Angriffe der Slowenen kanpp vor der eigenen Tryline auch mit etwas Glück stoppen. In der 59. Minute kann so ein Angriff von Olimpija auf der Mittellinie gestoppt werden, Graz kommt in Ballbesitz, ein schneller Pass auf Outside Center Thomas Oppl und der ist auf und davon. Es steht nun 18:8 und die Grazer überstehen sogar ein 10 Minuten Strafe für die Nummer 10 ohne Gegenpunkte zu kassieren, das gleiche gilt auch für Olimpija, die aber nachdem sie wieder vollzählig sind noch einmal zuschlagen können. In der 72. Minute kann ihr Flanker Sasà Leskovar auf 18:13 verkürzen, die erfolgreiche Conversion der Nummer 10 Boris Brezar fixiert den Endstand von 18:15 für Graz. Der RC Graz kommt in der Schlussphase des Spiels zu zwei weiteren Großchancen, die aber durch Eigenfehler nicht verwertet werden können.
Der RC Graz bedankt sich bei RAK Olimpija Ljubljana für ein sehr faires aber hart geführtes Spiel.
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