Nach der Rekord-Pleite bei Hannover 78, müssen sich die Potsdamer-Rugger neu sammeln
Zwei Nachholspiele standen in der Bundesliga-Meisterrunde in dieser Woche auf dem Programm. Resultat? Zwei absolute Rekordergebnisse. Sage und schreibe 329:0 Punkte fielen in den zwei äußert ungleich geführten Begegnungen. Fazit: Einer der großen Unterscheide zwischen den Meisterschaftsaspiranten und den Bundesliga-Frischlingen ist die Art und Weise, wie sie bei widrigen Bedingungen durch den Winter kommen. Während die Übungsleiter von Heidelberger RK und Hannover 78 die langen kalten Monate ohne richtige Trainingsmöglichkeiten offenbar dazu nutzen konnten, ihre Spieler körperlich in Topform zu bringen, zeichnen sich beim RC Mainz und dem von uns zu Saisonbeginn nicht nur aufgrund zahlreicher bundesligaerfahrener Neuzugänge sehr hoch eingeschätzten USV Potsdam erste Auflösungserscheinungen ab.
Den Kampfgeist kann man dem RC Mainz mit Sicherheit nicht absprechen. Aber wer mit nur 12 Mann, darunter nur eine Handvoll Stammspieler, beim amtierenden Meister antritt, hat selbstverständlich nicht den Hauch einer Chance, sich schadlos aus der Affäre zu ziehen. Am Ende war es sowohl den milde gestimmten Halbprofis aus der Kurpfalz, die den Mainzern mit einigen Spielern aushalfen - darunter u.a. die 7er- und 15er-Nationalspieler Rafael Pyrasch, Pierre Mathurin und Thorsten Wiedemann – als auch dem Einsehen von IRB-Schiedsrichterin Dana Teagarden – diese beendete die Begegnung nicht nur einige Minuten früher, sondern ließ die 2. Spielhälfte auch ohne umkämpfte Gedränge spielen – zu verdanken, dass die Klatsche für die dezimierten Rheinland-Pfälzer nicht noch höher ausgefallen ist. Endstand: Heidelberger RK – RC Mainz 161:0.
Keine Gnade zeigte Nord-Tabellenführer Hannover 78 im Duell mit dem USV Potsdam. Die aufgrund der Osterfeiertage in absoluter Notbesetzung (nur 13 Mann) nach Niedersachsen gereisten Brandenburger bekamen nicht nur die über die Wintermonate angesammelte Spielwut des hannoverschen Tabellenführers zu spüren, sondern zahlten am „schnellen Graben“ auch den Preis für zahlreiche Spielverlegungen in den vergangenen Monaten, die man bei 78 längst als „taktisches Geplänkel“ abgetan hatte – auch diesmal war das Heimrecht erst in aller letzte Minute getauscht worden, um eine Austragung der Partie überhaupt zu ermöglichen. Die Rot-Schwarzen, nach ordentlicher Hinserie immerhin Fünfter der Nord/Ost-Staffel, müssen sich nun schnellst möglichst sammeln, sonst droht in Wochenfrist beim Berliner RC (7. April um 15 Uhr) ein ähnliches Debakel. Hannover 78 auf der anderen Seite kann mit seinen maximalen 45 Tabellenpunkten aus neun Spielen und einer Punktedifferenz +613 momentan getrost als beste Amateurmannschaft Deutschlands gelten. Endstand: Hannover 78 – USV Potsdam 168:0.
Heidelberger RK – RC Mainz 161:0
Hannover 78 – USV Potsdam 168:0
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