Der SC Neuenheim überzeugte in Köln mit einer konzentrierten Offensiv- und Defensivleistung - (c) Hans Albers
In der Süd/West-Staffel der Bundesliga-Meisterrunde konnten alle vier für diesen Spieltag angesetzten Partien ausgetragen werden. Dabei ließen sich die Aktiven genauso wenig vom heftigen Schneetreiben in Pforzheim, dem schlammigen Untergrund in Köln oder der bitteren Kälte in Mainz und Heidelberg in ihrer Spielfreude stoppen.
Die ersatzgeschwächte Rudergesellschaft Heidelberg war gegen den RK Heusenstamm über 80 Minuten die spielbestimmende Mannschaft. Druckvolles Sturmspiel und Variantenreichtum in der von Verbinder Bastian Himmer meisterlich geführten Hintermannschaft bestimmten das Spiel der Gastgeber. Doch auch die Gäste aus Heusenstamm zeigten mit den wenigen Bällen die ihnen zur Verfügung standen immer wieder Angriffsrugby zum Zunge schnalzen und verstanden es dabei geschickt die Lücken in der schlecht organisierten RGH-Verteidigung zu nutzen. Am Ende gewann die RGH – auch in dieser Höhe – hochverdient mit 72:27 und die eifrigen Füchse wurden für ihre Bemühungen mit einem Offensiv-Bonuspunkt standesgemäß entlohnt.
Der ASV Köln nähert sich immer mehr dem Niveau der anderen Rugby-Bundesligisten. Im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten aus Heidelberg-Neuenheim gelang den Jecken zwar kein eigener Versuch, doch bei der 9:60-Niederlage spielten die Jecken schon deutlich besser, als bei der 5:81-Abreibung aus dem Hinspiel der beiden Mannschaften. Am Ende war die Klasse und körperliche Fitness der Gäste, die nur mit 19 Mann an den Rhein gekommen waren, freilich eine Nummer zu groß für die tapferen Kreuzritter.
Ganz entgegen dem naturell ihres Wappentiers präsentierten sich die Pforzheimer Rhinos gegen den SC Frankfurt 1880 abermals als Schnellstarter, bereits in der ersten Spielhälfte machten die Grün-Weißen den Offensiv-Bonuspunkt klar. Erst nach dem Pausentee schienen die Gäste aus der Mainmetropole im Nordschwarzwald angekommen zu sein, zu diesem Zeitpunkt war es freilich schon längst zu spät, die Partie gegen den auch ohne Spielmacher Russell Kupa glänzend aufgelegten Vizemeister noch zu drehen. Dies war mit Sicherheit auch dem Umstand zu verdanken, dass Supersprinter Manasah Sita nach langer Verletzungspause ein vielversprechendes Comeback feierte. Doch auch die Hessen mussten sich nach dem Abpfiff nicht krämen, dank der vier gelegten Versuchen konnte der Meister der Jahre 2008 und 2009 immerhin einen Offensiv-Zähler einfahren.
Schon in der Vorschau hatte der RCM-Headcoach Jörg Barthel angedeutet, dass man sich gegen den amtierenden Meister keinerlei Chance ausrechnet und es nur darum gehen könne, dass Ergebnis im zweistelligen Bereich zu halten. Das mit dieser Einstellung auch gegen einen Heidelberger RK ohne zwölf (!) Stammspieler nichts viel zu holen sein würde, war abzusehen und so konnte dann auch die 6:90-Packung nicht verwundern. Am kommenden Mittwoch in Heidelberg, wenn der Gegner dann wieder HRK heißt, sollten sich die Rheinland-Pfälzer anders präsentierten, zumal der HRK dann seine zwölf Hongkong-Titanen zurück an Bord hat, wodurch die Mainzer Mission-Zweistellig nicht gerade einfacher werden dürfte.
RG Heidelberg – RK Heusenstamm 72:27 | LiveTicker | Spielbericht | Fotos
ASV Köln – SC Neuenheim 9:60 | LiveTicker | Spielbericht | Fotos
TV Pforzheim – SC Frankfurt 1880 48:22 | LiveTicker | Spielbericht | Fotos
RC Mainz – Heidelberger RK 6:90 | LiveTicker | Spielbericht
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