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TotalRugby Vorschau: Meisterrunde (23. März)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 22. März 2013

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RGH-Schlussspieler Marvin Dieckmann möchte sich am Samstag von den Füchsen aus Heusenstamm nicht aufhalten lassen - (c) Sperl

Während der Norden und Osten weiter zittern, ist man im Süden und Westen zuversichtlich, dass am Wochenende alle vier angesetzten Meisterrunden-Partien auch tatsächlich gespielt werden können. Wir haben uns einmal umgehört, wie die Vereine durch die Wintermonate gekommen sind und verraten Euch, was am Wochenende zu erwarten ist.

RG Heidelberg – RK Heusenstamm
Samstag, 23. März 14:30 Uhr

RGH-Trainer Bernd Schöpfel kann nach der langen Winterpause nur schwer einschätzen, wo seine junge Mannschaft zum jetzigen Zeitpunkt steht: „Die Witterung hat das Training in der spielfreien Zeit natürlich erschwert, weshalb wir unsere Schwerpunkte auf Konditions- und Kraftarbeit legen mussten“. Bis auf die Rückkehrer Tim Coly (krank) und Steffen Thier (Schulter), Eckdreiviertel Mike Härtel (Knöchel), Hakler Christian Schroth (Aufbautraining), Urlauber Carsten Lang, Gedrängehalb Eddie Mallaby (Knöchel) sowie die Zweite-Reihe-Brecher Steffen Horn (Uni) und Christian Hug (Knie) stehen dem RGH-Coach alle Spieler zur Verfügung. „Es muss sich zeigen, ob das im Training erarbeitete ins Spiel umgesetzt werden kann. Heusenstamm hat mit durch das eine Spiel in dieser Saison sicherlich leichte Vorteile“. Für drei RGH-Spieler dürfte das Rückspiel gegen den RKH ein ganz besonderes werden, RGH-Stürmer Tim Reinhard hatte sich im Hinspiel die Hand gebrochen, Spielmacher Fabian Heimpel zog sich einen schmerzhaften Kieferbruch zu und sein Cousin Elmar Heimpel kassierte eine rote Karte. Für die beiden Erstgenannten ist das neuerliche Duell mit den Füchsen gar das erste Rugbyspiel seit Oktober 2012.

Von einer „offenen Rechnung“ spricht auch RKH-Trainer Jens Steinweg vor dem zweiten Saisonspiel gegen die RG Heidelberg. Der Last-Minute-Niederlage aus dem Hinspiel sitzt bei den Füchsen noch tief und man brennt auf die Revanche im Fritz-Grunebaum-Sportpark. „Damals entsprach das Ergebnis nicht dem Spielverlauf, mit etwas mehr Abgeklärtheit hätten wir die Partie gewinnen müssen“, ärgert sich Steinweg noch heute. Doch das ist genau das Problem: Die Mannschaft der „Füchse“ ist jung und daher in manchen Situationen noch nicht clever genug – vor allem in engen Spielen. Daran wird sich über die Winterpause kaum etwas geändert haben. „Aber wir sind auf einem guten Weg“, ist Steinweg überzeugt. Ob der RKH auf diesem Weg am Samstag großartig voran kommt, bleibt abzuwarten. Zumal die Heusenstammer arge Personalsorgen plagen. So fallen neben Routinier Markus Walger, der diese Saison aufgrund von Nackenproblemen wohl gar nicht mehr spielen wird, auch Nao Hiki, Sebastien Hartmann, Laurent Hartmann, Leo Hartmann, Max Utikal, Markus Otterbein, Adrian Heber, Emre Erfiliz und Alex Krapf aus. „Der Kader ist leider etwas ausgedünnt, vor allem wegen Abitur und Studium“, erklärt Steinweg, stellt aber zugleich klar: „Wir werden dennoch mit einer guten Mannschaft nach Heidelberg reisen.“ Die Vorbereitung verlief jedoch alles andere als optimal. So konnten die Heusenstammer witterungsbedingt teilweise nur in der Halle trainieren. „Wenn wir mal draußen waren, dann auf dem Hartplatz“, sagt der Trainer. Immerhin: Während die Partie für die RGH das erste Punktspiel im neuen Jahr ist, waren die „Füchse“ bereits einmal im Einsatz und gewannen in Mainz mit 58:10. In Heidelberg wartet nun aber ein anderes Kaliber.

TotalRugby Prognose: Beim letzten Gastspiel im Fritz-Grunebaum-Sportpark konnten die bissigen Füchse die Siegpunkte entführen und auch sonst waren die Begegnungen zwischen den von der Spielanalge so ähnlichen Kontrahenten zuletzt stets sehr knappe Angelegenheiten. Für den Spielausgang wird entscheidend sein wie schnell die ersatzgeschwächte Rudergesellschaft zu ihrem Rhythmus finden. Es wird wieder super eng. RGH +6.

 

ASV Köln – SC Neuenheim
Samstag, 23. März 15 Uhr

Mit „etwas Aufwind“ aus der umkämpften 0:27-Niederlage gegen den SC Frankfurt 1880 – im Hinspiel hatten die Rheinländer noch mit 0:81 verloren - geht der ASV Köln in das Heimspiel gegen den Sportclub Neuenheim. „Wir wissen dieses Ergebnis aber auch richtig einzuordnen und erwarten jetzt keine riesigen Leistungssprünge“, so der Kölner Nicolai Koch, zumal sich die Kadersituation der „Kreuzritter“ aus verschiedenen Gründen über die Wintermonate etwas verschlechtert hat. „Wir können leider nicht auf alle Spieler zurückgreifen ,die im letzten Jahr noch in der ersten Fünfzehn standen“. Den favorisierten Neuenheimern wollen die Gastgeber einen großen Kampf liefern. „Wenn wir unsere Verteidigungsarbeit konsequent durchführen und unsere Angriffsbälle konsequenter nutzen, kommen wir sicher zu einem weniger deutlichem Ergebnis wie noch in der Hinrunde. Wir sind uns aber im Klaren darüber, dass uns mit dem SCN eine Mannschaft gegenüber steht, die äußerst erfahren ist und abgeklärt spielt. Das wird also eine sehr schwierige Aufgabe für uns. Eines unserer Hauptziele ist es, selbst zu punkten. Gegen Frankfurt haben wir das trotz guter Gelegenheiten verpasst - gegen Neuenheim wollen wir das ändern“, verrät Koch die Kölner-Marschroute.

Beim Sportclub wurde über die Wintermonate unsagbar hart trainiert. Bis zu viermal pro Woche quälten sich die Königsblauen im Kraftraum, auf dem Rugby- und dem Kunstrasenplatz unter der strengen Führung der Spielertrainer Lars Eckert und Adam Taylor für das große Ziel – Meisterschaft. Da kommt es gelegen, dass in der vergangenen Woche der argentinische Spielmacher Tomas van Gelderen aus seinem mehrmonatigen Heimaturlaub zurückgekehrt ist, auch der Georgier Shalva Didebashvili, der dritte Spielertrainer im Bunde, ist nach längerer Verletzungspause wieder voll einsatzfähig und mit dem talentierten Innen- und Eckdreiviertel Luca Hoffmann, ist ein Neuenheimer-Eigengewächs nach mehrjährigem England-Aufenthalt an den Neckar zurückgekehrt. Nicht mit nach Köln reist Jung-Nationalspieler Pascal Drügemöller (Uniprüfungen) und die Südafrika-Importspieler Senzo Ngubane und Craig Green, die zur Zeit am Kap noch für ihre Heimatclubs im hochkarätigen Varsity Cup im Einsatz sind. Außerdem fehlt der formstarke Nationalspieler Marten Strauch, der bei den Hong-Kong-Tens für die Wild Titans auflief.

TotalRugby Prognose: Der Motor des SCN wird zum Start noch etwas stottern, doch sobald die Neuenheimer-Angriffsmaschine einmal auf Touren ist, werden die Kölner nur noch wenige Angriffsbälle in die Finger bekommen, weshalb die topfitten Königbslauen am Rhein einen ungefährdeten Auftaktserfolg einfahren. SCN +43.

 

TV Pforzheim – SC Frankfurt 1880
Samstag, 23. März 15 Uhr

Die mehrwöchige Weihnachts- und Neujahrspause, haben die TVP-Rugger fast ausschließlich hinter den warmen Mauern einer Sporthalle verbracht, und brennen jetzt darauf das dort erlernte unter realen Bedingungen unter Beweis zu stellen. „Die Jungs sind bereit. Du kannst soviel trainieren wie Du möchtest, schlussendlich gilt es Spielpraxis zu sammeln“, so TVP-Coach John Willis, der sich von der Einstellung seiner Spieler in den Wintermonaten beeindruckt zeigt: „Meine Jungs haben sehr hart trainiert und dabei mit großer Begeisterung auch den ein oder anderen Intervall-Lauf um den Fluss absolviert. Jetzt geht es gegen den SC Frankfurt darum so schnell wie möglich wieder unseren Rhythmus zu finden und als Kollektiv zu agieren“, so der Kiwi-Trainer der Rhinos, der gegen die 80er auf seinen Landsmann Russell Kupa verzichten muss. Der Spielmacher des Vizemeisters war mit der Mannschaft der Wild Rugby Academy beim 10er-Turnier in Hong Kong im Einsatz. Ebenfalls nicht zur Verfügung steht Erste-Reihe-Koloss Michael Jablonski, der sich über die Wintermonate aus dem Trainingsbetrieb verabschiedet hat.

Frankfurts-Coach Daniel Cünzer kann sich im Vergleich zum hart erkämpften 27:0-Auswärtssieg in Köln über die Rückkehr von Nationalspieler Kieran Manawatu und Hakler Julian Schneider freuen. Entsprechend zuversichtlich sind die Rot-Schwarzen vor dem Trip in den Nord-Schwarzwald. „Die Stimmung im Team ist gut und die Motivation hoch in Pforzheim ein gutes Spiel abzuliefern“, verrät Cünzer. Dieser positiven Grundeinstellung konnten auch die widrigen Witterungsbedingungen der letzten Wochen keinen Abbruch tun. „In der letzten Woche ließ sich mit dem Schnee natürlich nicht so gut trainieren, aber die letzten Trainingseinheiten verliefen dann wieder sehr gut und auch kontaktbetont“, sagt der Frankfurt-Coach. Obwohl die Pforzheimer auf dem Papier sicherlich über den breiter und hochklassiger besetzten Kader verfügen, haben die Hessen für ihre Mission in der Goldstadt ganz konkrete Ziele. „Wir wollen das Ergebnis enger als im Hinspiel halten. Zwei Bonuspunkte sind das erklärte Ziel“, lässt sich der ehemalige Zweite-Reihe-Stürmer Cünzer etwas in die Karten lucken.

TotalRugby Prognose: Die Frankfurter brauchten in Köln sehr lange, um nach der langen Winterpause in die Gänge zu kommen. Doch dieses „Vorbereitungs-Spiel“ im Rheinländischen-Schlamm ist nun der große Vorteil der 80er. Zum Sieg wird es in der Drei-Flüsse-Stadt zwar trotz größerer Spielpraxis nicht reichen, doch bei der Frankfurter-Niederlage sollte wenigstens ein Offensiv-Bonuspunkt rausspringen. TVP +16.

 

RC Mainz – Heidelberger RK
Samstag, 23. März 15 Uhr

Besonders zuversichtlich klingt der Mainzer Cheftrainer Jörg Barthel vor dem Kräftemessen mit dem Heidelberger Ruderklub nicht. „Es geht gegen den HRK, was wird es wohl für uns zu holen geben. Wir werden versuchen unter der hunderter Marke zu bleiben und möglichst keine Verletzten zu haben“. Damit dies gelingen kann wollen die Rheinland-Pfälzer „verteidigen und versuchen ein wenig Spielanteil zu bekommen“. Doch glaubt man Barthel, wird auch das gegen die Kurpfälzer kaum den erhofften Erfolg bringen: „Tja es ist der HRK, das heißt Nationalspieler ohne Ende, Halbprofis die täglich trainieren und ein sehr guter Trainer. Besser geht es derzeit in Deutschland nicht“.  „Unser Kader ist okay, leider konnten wir seit fast einer Woche nicht mehr trainieren und auch das Spiel am letzten Wochenende ist ausgefallen und jetzt gegen den HRK“, ergänzt Barthel.

Mit den Nationalspieler Arthur Zeiler, Alexander Widiker, Kehoma Brenner, Sean Armstrong, Rafael Pyrasch, Raynor Parkinson, Anjo Buckman, Steffen Liebig und Pieter Jordaan sowie den hochkarätigen Auslands-Importen Julio Rodriguez, Jaco Otto und Jarrid Els fehlen dem Heidelberger RK gegen den RC Mainz  12 (!) Stammspieler. Während im Sturm um die Nationalspieler Füchsel und Danso weiterhin genug Kraft zur Verfügung steht, müssen die Ruderer in der Hintermannschaft improvisieren, so wäre es nicht verwunderlich, wenn der gelernte Hakler Chris Kleebauer als Innendreiviertel aufliefe und auch andere Überraschungen sind nicht auszuschließen. „Wir haben dennoch eine gute Fünfzehn, die fleißig trainiert hat“, freut sich der HRK-Manager Alexander Wiedemann auf das Gastspiel am Rhein.

TotalRugby Prognose: Die Trübsal des Mainzer Übungsleiter ist nicht ganz nachvollziehbar, gibt es doch keinen besseren Zeitpunkt, um gegen den Klub anzutreten, als zeitgleich mit dem traditionellen Hong-Kong-Trip der Wild Rugby Academy. Die faustdicke Überraschung bleibt mit Sicherheit aus, doch mit dem entsprechenden Einsatz auf Seiten der Mainzer, kann sich ein durchaus ansehnliches Spielchen entwickeln. HRK +35.

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