Die Rugger des FC St. Pauli haben über die Winterpause hart gearbeitet, ob es reicht, um die Kreise von Jung-Nationalspieler Daniel Windolf zu stören wird sich zum Rückrundenauftakt zeigen - (c) Dinse
Obwohl der Frost sich rechtzeitig zum Start des neuen Rugbyjahres verzogen hat, wird der 6. Spieltag nur in einer Mini-Version ausgetragen. Lediglich in Hamburg, Hannover und Mainz werden die Bundesligaspiele überhaupt angepfiffen. An den anderen Spielorten haben die Kommunen den beteiligten Vereinen frühzeitig die rote Karte gezeigt. Wir freuen uns trotzdem, dass es wieder losgeht.
Nord/Ost
FC St. Pauli : DSV Hannover 78 Samstag, 2. März 16 Uhr
Der Tabellenvierte FC St. Pauli (25 Punkte) empfängt am Sonnabend (2. März, 16 Uhr) in der Rugby-Arena Saarlandstraße den ungeschlagenen Spitzenreiter DSV Hannover 78 (35 Punkte). Bei den Hamburgern ist man realistisch, nur geringe Chancen zu haben, etwas Zählbares aus der Partie gegen den Tabellenführer mitzunehmen. „78 ist ein ganz schwerer Brocken. Die Wahrscheinlichkeit, Punkte aus diesem Spiel mitzunehmen, ist nicht gerade groß“, sagt Pauli-Sprecher Oliver Winkler. Im Fokus stehen die Spiele gegen den USV Potsdam und Germania List. „Auswärts wird es dort ebenfalls schwer. In diesen Spielen warten auf uns harte Kämpfe um den vierten Tabellenrang“, betont Winkler.
Um für diese Aufgaben gerüstet zu sein, hat das Team in der Winterpause besonders an der Fitness gearbeitet. „Wir haben mit allen Teams an der Fitness gearbeitet. Fritze Michau hat wöchentliche Einheiten zur Verbesserung der rugbyspezifischen Körpermuskulatur für Schulter, Core, Hüfte und Beinmuskulatur durchgeführt“, erklärt Oliver Winkler. Obwohl das Wetter in der Hansestadt nur selten Einheiten an der frischen Luft zuließ, erzielten die braun-weißen Spieler bei Leistungstest gute Ergebnisse. Positiv stimmt auch, dass der Kader zusammengeblieben und somit eingespielt ist. So geht der Blick schon vorsichtig Richtung Play-offs. „Wir nehmen aus dem Süden, wer da kommt und nehmen die sportliche Herausforderung an. Hätten wir Angst vor großen Namen, wären wir auf dem Rugbyplatz fehl am Platz“, betont der Pauli-Sprecher.
TotalRugby-Prognose: Trotz der fehlenden Angst vor großen Namen, dürften es die Hausherren gegen den Tabellenführer schwer haben, etwas Zählbares aus dem Spiel mitzunehmen. Lediglich ein stotternder Start des DSV Hannover 78 in die Rückrunde nach der Winterpause könnte die Niederlage des FC St. Pauli im Rahmen halten. Die Hannoveraner werden daher einen Sieg mit +40 Punkten einfahren.
Victoria Linden : Germania List Samstag, 2. März 16 Uhr
Victoria Linden (7., sieben Punkte) empfängt am Sonnabend (2. März, 16 Uhr) im Kellerduell der Gruppe Nord/Ost den Lokalrivalen Germania List (6. neun Punkte). Bei den Germanen nutzten die Verantwortlichen die Winterpause, um die Krankenstation zu leeren und die Spieler wieder fit zu bekommen. Denn das Ziel für die Rückrunde lautet, „den einen oder anderen in der Tabelle noch hinter uns zu lassen“, wie Vizeabteilungsleiter Dirk Städler betont. Daher gehe der Blick von Spiel zu Spiel. Und da bereitet Städler der Grippevirus Sorgen, der aktuell in Hannover grassiert. „Dennoch freuen wir uns auf das Lokalderby“, sagt Städler. „Unsere Mannschaft ist heiß auf den Rückrundenstart, wir erwarten ein kampfbetontes Spiel auf schwerem Lindener Boden.“ Wie der Gegner einzuschätzen ist, vermag Dirk Städler dennoch nicht wirklich einzuordnen. „Wo die eigene Mannschaft und die Gegner tatsächlich für die kurze Rückrunde einzusortieren sind, kann man aufgrund der witterungsbedingt schlechten Winterpause wohl erst nach ein bis zwei Spielen sagen.“
Victoria hat in der Winterpause das Augenmerk besonders auf die Verbesserung der Kondition und Kraft gelegt, „da das Wetter wenig Möglichkeiten für viele Technikeinheiten ließ“, sagt Trainer Boris Borkowski. Er wäre mit seiner Mannschaft lieber früher auf den Platz gegangen. Gegen den Lokalrivalen kann Borkowski zudem auf einen vollen Kader setzen - bis auf gesperrte Spieler und den eventuell fehlenden Soldaten.
TotalRugby-Prognose: Ein richtungweisendes Lokalderby, das die Germanen mit +20 Punkten gewinnen werden. Auch in diesem Spiel wird es spielerisch noch haken, daher wird die größere Erfahrung und Kampfkraft von Germania List den Ausschlag geben.
In Berlin hat die Stadt alle Plätze für unbespielbar erklärt, weshalb an diesem Wochenende keine Bundesligaspiele stattfinden können...
Süd/West
RC Mainz : RK Heusenstamm Samstag, 2. März 15 Uhr
Unverhofftes Glück für Mainz: Weil der Platz in Heusenstamm gesperrt ist, starten die Rheinhessen mit einem Heimspiel auf der Bezirkssportanlage Bretzenheim in die Rückrunde. Ob der RC Mainz diesen Vorteil aber in Punkte umwandeln kann, ist alles andere als garantiert. Das Hinspiel gegen den RC Heusenstamm haben die tapferen Rheinhessen mit 0:42 verloren. Und auch der Kader strotzt momentan nicht gerade vor Kraft. "Viele Kranke seit Dezember. Training wegen Schnee und gefrorenen Platz kaum möglich", telegrafierte Trainer JörgBartel diese Woche per E-Mail in die TotalRugby-Redaktion. Klarer Vorteil also für die Rugger aus Heusenstamm. Die mögen keinen bespielbaren Platz haben, konnten in der Winterpause zum Trainieren jedoch in die Halle ausweichen. "Soweit ich weiß, haben sie diese Möglichkeit genutzt", sagt Bartel und beschreibt die Ausgangslage ohne Schönreden: "Heusenstamm geht als klarer Favorit ins Spiel." Ein Ziel haben sich die Mainzer dennoch gesetzt: Sie wollen am Samstag, wenn möglich, wenigstens einen Bonuspunkt mitnehmen.
TotalRugby-Prognose: Der zu erwartende tiefe Boden und das unerwartete Heimrecht spielt den Mainzer-Ruggern mit Sicherheit in die Karten. Doch die Qualität im Kader der jungen Füchse ist insgesamt einfach zu hoch, als dass hier wirklich eine Überraschung drin wäre. Es wird ein zerfahrenes Spiel - wie nicht anders zu erwarten nach so einer langen Pause - aber am Ende siegen die "Gäste" sicher mit +34 Punkten.
Die anderen Spiele in der Süd/West-Gruppe mussten aufgrund von Platzsperren verlegt werden...
|