HRK-Trainer Kobus Potgieter steht auch bei der TotalRugby-Fünfzehn des Jahres 2012 an der Seitenlinie - (c) Jürgen Keßler
Am Ende eines ereignisreichen Jahres haben wir uns die Mühe gemacht, die - aus unserer Sicht - beste Fünfzehn des Jahres 2012 für Euch zusammen zu stellen. Wir wissen selbstverständlich, dass es hier mindestens so viele unterschiedliche Meinungen wie Rugbyfans gibt, daher tut Euch keinen Zwang an und teilt uns Eure Fünfzehn des Jahres 2012 über unsere Kommentarfunktion mit.
1. Tit Hocevar (RG Heidelberg): Der 34-jährige slowenische Nationalspieler spielte schon in seiner Heimat Slowenien, Neuseeland und England und erweist sich als echter Glücksfall für die Rudergesellschaft Heidelberg. Solide an den Standards und ungemein lauffreudig im offenen Spiel. Knapp geschlagen: Arthur Zeiler (Heidelberger RK), Josh Keys (SC Frankfurt 1880)
2. Alexander Widiker (Heidelberger RK): Die Titelsammlung des mittlerweile 30-jährigen Nationalmannschaftskapitän und Rekordnationalspielers liest sich beeindruckend. Obwohl nicht mehr ganz so laufstark wie in vergangenen Tagen überzeugt Widiker mit einer unglaublichen Präsenz auf dem Spielfeld, einem ruhigen Händchen bei den Einwürfen und seine Gedrängekünste bleiben in Deutschland unerreicht. Knapp geschlagen: Victor Feidt (Berliner RC), Eugene Smith (SC Frankfurt 1880)
3. Samy Füchsel (Heidelberger RK / Berliner RC): Der 20-jährige hat den Wechsel vom Berliner RC zum Deutschen Meister Heidelberger RK erfolgreich vollzogen. Füchsel überzeugt als bärenstarker Ballträger im offenen Spiel und sein zuletzt stark verbessertes Gedrängespiel bescherte ihm zu Recht ein Debüt in der Herrennationalmannschaft. Knapp geschlagen: Klaus Mainzer (TV Pforzheim), Paul Weiss (SC Neuenheim)
4. Julio Rodriguez (Heidelberger RK): Rodriguez ist ein grundsolider Arbeiter mit großer körperlicher Präsenz und einem Riecher für das gegnerische Malfeld. Der Venezolanische Nationalspieler behauptet sich seit Jahren als Stammspieler beim Deutschen Meister, das sollte als Gütesiegel genügen. Knapp geschlagen: Manuel Wilhelm (RG Heidelberg), Casey Gibson (SC Frankfurt 1880)
5. Viliami Raea (SC Frankfurt 1880): Der kräftige Tonganer hat den SC Frankfurt 1880 zwar inzwischen verlassen, doch seine gefürchteten Durchbrüche und seine rohe Kraft im Gedränge waren nicht nur beim Gewinn des Nordseecups entscheidendene Faktoren. Knapp geschlagen: Josh Fiishai (TV Pforzheim), Benjamin Danso (Heidelberger RK)
6. Tim Kasten (Heidelberger RK): Bis zu seiner von seinem früheren Arbeitgeber verordneten Rugbyauszeit war Tim Kasten einer der besten deutschen Dritte-Reihe-Spieler und häufig Sieggarant für den Heidelberger RK und die 15er-Nationalmannschaft. Knapp geschlagen: Kehoma Brenner (Heidelberger RK), Eugen Feidt (Berliner RC)
7. Alexander Hug (TSV Handschuhsheim): Die Arbeitsbiene vom TSV Handschuhsheim spielt ihr stärkstes Bundesligajahr. Zu den gewohnten Stärken an der Gasse und in der Defensive, präsentierte sich Hug auch offensiv deutlich verbessert und das sowohl im Verein als auch in der Ländermannschaft. Knapp geschlagen: Robert Hittel (Heidelberger TV), Andrew Porter (SC Frankfurt 1880)
8. Afa Tauli (TV Pforzheim): Die samoanische Dampfwalze war mit 11 Versuchen maßgeblich am Finaleinzug der Goldstädter beteiligt. Auch bei einem Gedränge welches sich häufig im Rückwärtsgang befand verstand der 22-jährige es mit seinen Aufbrüchen stets den TVP über die Vorteilslinie zu bringen. Sein Abgang in Richtung Spanien hat eine große Lücke beim Vizemeister hinterlassen. Knapp geschlagen: Caine Elisara (Heidelberger RK), Craig Green (SC Neuenheim)
9. Sean Armstrong (Heidelberger RK): Eine der einfachsten Entscheidung. Der Kapitän des Deutschen Meisters spielt seit Jahren auf konstant hohem Level und ist mit seiner kompromisslosen Spielweise ein gefürchteter Gegenspieler auf nationalem sowie auf internationalem Parkett. Knapp geschlagen: Tim Menzel (TSV Handschuhsheim), Daniel Windolf (Hannover 78)
10. Rusell Kupa (TV Pforzheim): Aufreizende Lässigkeit gepaart mit großer Dynamik, beeindruckendem Spielwitz und großer Übersicht machen Rusell Kupa völlig zu Recht zum besten Verbinder 2012. Ab dem kommenden Jahr ist der 29-jährige Kiwi, der schon mit dem SC Frankfurt 1880 zu Meisterehren kam, im Übrigen spielberechtigt für die deutschen Nationalmannschaften. Knapp geschlagen: Jason Campell (SC Frankfurt 1880), Raynor Parkinson (Heidelberger RK)
11. Phil Szczesny (Hannover 78): Im Verein spielt Szczesny meistens auf Schluss, wir stellen den 20-jährigen Sprinter auf die Ecke, weil er sich mit 14 Versuchen in Vor- und Meisterrunde sowie sagenhaften 43 Erhöhungen einen Stammplatz in unserer Fünfzehn mehr als verdient hat. Knapp geschlagen: Steffen Liebig (Heidelberger RK), Alex Jessop (TV Pforzheim)
12. Anjo Buckman (Heidelberger RK): Warum der konstanteste Innendreiviertel der Rugby-Bundesliga in der 15er-Nationalmannschaft im Sturm aufläuft erschließt sich uns nicht. Buckman trägt jeden Ball über die Vorteilslinie, ist in der Verteidigung fast nicht zu überwinden und war dazu noch einer von Deutschlands besten 7er-Spielern in 2012. Knapp geschlagen: Tim Manawatu (SC Frankfurt 1880), Benjamin Ulrich (RK 03 Berlin)
13. Pieter Jordaan (Heidelberger RK): Wie lange sich der mittlerweile 35-jährige Jordaan noch weigern will zu altern wissen wir nicht. Wir wissen aber, dass der Südafrikaner, der im Verein nach seiner schweren Schulterverletzung meist auf Schluss spielt ein Comeback hingelegt hat welches man einem Spieler in diesem fortgeschrittenen Rugby-Alter nicht unbedingt zugetraut hätte. Knapp geschlagen: Jacob Kennedy (TV Pforzheim), Bastian Himmer (RG Heidelberg)
14. Nicolas Pairet (RC Mainz): Der 29-jährige Franzose erzielte in der Vorrunde der Rugby-Bundesliga 10 Versuche und konnte auch in der Meisterrunde zweimal im gegnerischen Malfeld ablegen. Ausgestattet mit einer überdurchschnittlichen Sprintfähigkeit und einer robusten Physis, hat Pairet es bis auf die Zettel der 7er-Selektoren geschafft. Knapp geschlagen: Sam Harris (SC Neuenheim), Kevin Riege (SC Germania List)
15. Kieran Manawatu (SC Frankfurt 1880): Insbesondere in der 15er-Nationalmannschaft konnte Kieran Manawatu in 2012 vollauf überzeugen, der schlaksige Schlussspieler ist bombensicher unter den hohen Bällen und kann seine Mannschaft gleichermaßen per Kick oder per Konter aus brenzligen Situationen befreien. Knapp geschlagen: Tim Biniak (RK Heusenstamm), Marvin Dieckmann (RG Heidelberg)
Trainer: Kobus Potgieter (Heidelberger RK): Kein Trainer in der Rugby-Bundesliga lässt seine Handschrift so deutlich erkennen wie der erst 31-jährige Standardsituationen-Professor aus Südafrika. Zuletzt präsentierte sich auch der Sturm der Nationalmannschaft, bei der Potgieter als Co-Trainer dabei ist, in bester Potgieter-Manier bärenstark an Gedränge, Gasse und Paket. Knapp geschlagen: Carsten Segert (Hannover 78), Danny Stephens (Berliner RC)
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