Gedrängehalb Sean Armstrong war beim letzten Spiel gegen die Auswahl der Republik Moldaus Deutschlands Bester - (c) Jürgen Keßler
Nach den bisherigen Eindrücken der noch jungen Europameisterschaftssaison 2012- 2014 werden viele Rugby-Fans am Samstag in Heidelberger Fritz-Grunebaum- Sportpark (15 Uhr) einen klaren Heimsieg der deutschen Herren gegen das Team aus Moldawien erwarten. Doch die Osteuropäer gelten als „Wundertüte“, denn es wird wohl erst mit dem Ankick wirklich klar sein, mit was für einem Team der Gegner auflaufen wird. Im deutschen Lager bereitet man sich jedoch auf das schwierigste Szenario vor, also auf einen Gegner, der auch auf seine auswärtigen Profis zurückgreifen kann.
EM-Gegner Moldawien schwer einzuschätzen
„Die Vorbereitung auf dieses Spiel ist nicht leicht“, so Nationaltrainer Torsten Schippe. „Moldawien ist wirklich nur schwer einzuschätzen. Da ist sicher viel Spekulation dabei. Im Prinzip wissen wir nicht, was in Heidelberg auf uns zukommt. Wir werden Moldawien aber auf keinen Fall unterschätzen.“
In Moldawien hatte man in der vergangenen EM-Spielzeit eine harte Partie, die man auch zu Recht verloren hatte (15:28). Das Rückspiel – im Übrigen ebenfalls in Heidelberg – wurde mit 40:7 hingegen deutlich gewonnen. In dieser Saison hat Moldawien erst ein Spiel absolviert. Bei Aufsteiger Schweden hatte man eine herbe 6:54-Schlappe. „Dass Moldawien dort so eine Abreibung bekommt, war nicht zu erwarten“, zeigte sich Schippe überrascht, „zumal ich die Schweden nicht so stark einschätze. Aber das bestätigt den Eindruck, den wir schon lange haben: Zu Hause tritt Moldawien immer ganz anders auf, hat oft alle Profis dabei und ist entsprechend sehr stark. Auswärts hingegen habe ich sie noch nie so stark erlebt.“
„Gehen vom ‚worst case’ aus“
Doch auf was für ein Spiel sollen die Trainer das deutsche Team dann einstellen? „Im Prinzip gehen wir sozusagen vom Ernstfall aus“, so der Nationalcoach. „Das heißt, dass die Moldawier physisch enorm stark sein werden. In Bestbesetzung sind sie da vielleicht sogar noch stärker als die Polen. In diesem Fall wird es für uns sicher schwer, spielbare Bälle zu bekommen. Und ich bin sicher, dass wir dann unsere – vielleicht auch wenigen – eigenen Bälle unter Druck spielen müssen. Aber wir haben erfahrene Spieler im Team, die das auch können. Technisch sind wir sicher besser, müssen das aber auch konsequent ausnutzen, dann haben wir auch eine gute Siegchance.“
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