Der erst 19-jährige RGH-Gedrängehalb Eddie Mallaby verbuchte gegen den ASV Köln einen Hattrick - (c) M. Bollian
In den beiden Meisterrunden-Gruppen ist der Kampf um eine gute Ausgangsposition für die K.O.-Runde im vollen Gange. Der 3. Spieltag brachte dabei einige Überraschungen, allerdings blieben die Vereine die aufgrund des Polen-Länderspiels auf ihre Nationalspieler verzichten mussten, von bösen Ausrutschern verschont.
Nord-Ost
Die lange Spielpause hat dem USV Potsdam scheinbar nicht so sehr zugesetzt wie in der TotalRugby Vorschau vermutet worden war, der Universitätssportverein gewann sein Heimspiel gegen den leicht favorisierten SC Germania List mit 20:8.
Keinen Favoritensturz gab es beim Duell zwischen dem Berliner RC und dem FC St. Pauli, die Hauptstädter zeigten gegen die Hansestädter eine geschlossene Mannschaftsleitung und gewannen auch in dieser Höhe verdient mit 62:0.
Obwohl Hannover 78 ohne seine drei Besten an die Spree gereist war – die 78-Nationalspieler Benjamin Krause, Benjamin Simm und Jörn Schröder waren mit der DRV-Auswahl in Polen im Einsatz – konnten die Niedersachsen beim RK 03 Berlin einen nie gefährdeten Auswärtssieg einstreichen. Die vier Gästeversuche beim 33:13-Triumph genügten am Ende sogar für einen Offensivbonuspunkt, während die unsicher wirkenden Platzherren leer ausgingen.
Ganz klar in die Kategorie Überraschungssieg fällt der erste Meisterrunden-Erfolg des Berliner SV 92 gegen den Deutschen Rekordmeister TSV Victoria Linden. Die Zebras von der Fösse waren als klarer Favorit in die Hauptstadt gekommen, mussten sich aber dennoch mit 14:19 geschlagen geben. In der Nord-Ost-Tabelle tauschten die beiden Vereine die Plätze, die Hannoveraner stehen jetzt auf den unliebsamen letzten, der BSV 92 auf dem vorletzten Tabellenplatz.
USV Potsdam – SC Germania List 20:8 | Spielbericht
Berliner RC – FC St. Pauli 62:0 | LiveTicker
RK 03 Berlin – Hannover 78 13:33 | LiveTicker | Spielbericht
Berliner SV 92 – TSV Victoria Linden 19:14 | LiveTicker
Süd-West
Das sprichwörtlich letzte Aufgebot der Rudergesellschaft Heidelberg, die Gastgeber konnten lediglich 18 Spieler aufbieten, konnte in einer von vielen Unterbrechungen gekennzeichneten Partie – erst wurde die Partie aufgrund eines Autobahnstaus mit 30-minütiger Verspätung angepfiffen und dann verzögerte sich die zweite Spielhälfte nach einer Wirbelsäulenverletzung eines Kölner Spielers ebenfalls um 30 Minuten – einen wichtigen 5-Punkt-Sieg einfahren. Respekt gebührt aber den Gästen aus dem Rheinland, die nicht nur in voller Mannschaftsstärke an den Neckar gekommen waren, sondern die auch zwei sehenswerte Versuche erzielen konnten.
David gegen Goliath hieß es auch im Nordschwarzwald beim Duell zwischen dem Deutschen Vizemeister TV Pforzheim und Erstliga-Neuling RC Mainz. Der beste Goliath beim 93:15-Sieg der Pforzheimer Rhinos, hört kurioserweise auf den Namen David: Pforzheims Neuzugang David Schulz krönte eine tadellose Leistung mit zwei Versuchen sowie zwei erfolgreichen Erhöhungen.
Weiter steil nach unten zeigt die Formkurve des amtierenden Nordseecup-Champions SC Frankfurt 1880. Die Hessen unterlagen beim SC Neuenheim nicht nur völlig chancenlosen, sondern mussten aufgrund akuter Personalnöte auch den etatmäßigen Dritte-Reihe-Stürmer Alexander Hauck auf der Schlussposition aufbieten. Es bleibt abzuwarten wie lange sich 80-Mäzen Dr. Ulrich Byszio den Niedergang der ersten Mannschaft - in den letzten Jahren das Aushängeschilds des Traditionsvereins - noch mitanschauen wird. Zumal inzwischen auch die letzten verbliebenen SC80-Legionäre die Lust verloren zu haben scheinen und ihren baldigen Rückzug aus der 1. Herrenmannschaft angekündigt haben. Indes bejubelt der siegreiche Sportclub Neuenheim nach dem deutlichen 55:7-Sieg die Übernahme der Tabellenführung in der Süd-West-Gruppe.
RG Heidelberg – ASV Köln 52:12 | LiveTicker | Spielbericht
TV Pforzheim – RC Mainz 93:15 | LiveTicker | Spielbericht
SC Neuenheim – SC Frankfurt 1880 55:7 | LiveTicker | Spielbericht & Video-Beitrag
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