Ständig im Vorwärtsgang: Die Stürmer des TV Pforzheims beim Heimspiel gegen den RK Heusenstamm - (c) Jürgen Keller
Alle acht Begegnungen des 2. Meisterrunden-Spieltags gab es bei TotalRugby in der LiveTicker-Konferenz, dabei konnten die Fans zahlreiche Favoritensiege mitverfolgen, allerdings fielen die meistens deutlich knapper aus, als zuvor prognostiziert. Eine faustdicke Überraschung gab es indes beim direkten Vergleich der RG Heidelberg mit dem amtierenden Nordseecup-Champion aus Frankfurt.
Nord-Ost
Der BRC setzte gegen Germania List seine Siegesserie fort und sicherte sich mit einem 50:16-Sieg auch dieses Mal die volle Punktzahl von fünf Zählern. Da der DSV Hannover 78 eine Zwangspause einlegen musste (das Spiel in Potsdam musste verlegt werden, da der USV keine geeignete Spielstätte stellen konnte), setzten sich die Hauptstädter durch diesen Auswärtserfolg mit der Maximalausbeute von 25 Zählern an die Tabellenspitze der Gruppe Nord/Ost. Bei den Germanen ging man trotz der deutlichen Niederlage mit erhobenem Hauptes vom Platz. Grund: Die Mannschaft habe die Erwartungen übertroffen, "da von vielen mit einem noch deutlicheren Ergebnis gerechnet wurde", lässt der Club auf seiner Facebook-Präsenz verlauten.
Noch deutlicher entschied der zweite Topklub aus der Hauptstadt das Duell gegen ein weiteres Team aus Hannover. Mit 54:5 setzte sich der RK 03 gegen Victoria Linden durch. In einem Spiel ohne viele Höhepunkte holten sich die Berliner damit ihren ersten Sieg in der Meisterrunde und belegen mit 15 Punkten den dritten Tabellenrang. RK 03 gab in dieser Partie Spielern aus dem erweiterten Kader der ersten Mannschaft die Chance, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Bei Victoria kamen hingegen die beiden Neuzugänge der British Army, John Wedlock und Denzl Vermeulen, zum Einsatz. Mit der kämpferischen Einstellung und den Tackles zeigte sich zudem Victoria-Trainer Boris Borkowski trotz der Niederlage zufrieden.
Den vierten Tabellenplatz (15 Punkte) und damit das ausgegebene Ziel für die Meisterrunde festigte der FC St. Pauli mit einem 36:7-Sieg beim noch punktlosen dritten Hauptstadtklub in der Meisterrunde Nord/Ost, dem Berliner SV 92.
SC Germania List – Berliner RC 16:50 | LiveTicker | Spielbericht
Berliner SV 92 – FC St. Pauli 7:36 | LiveTicker
RK 03 Berlin – TSV Victoria Linden 54:5 | LiveTicker | Spielbericht
Süd-West
Eigentlich hatte man damit gerechnet, dass die Königsblauen den Bundesliga-Neuling aus Mainz im dreistelligen Bereich abfertigen würden. Doch der Aufsteiger aus Rheinland-Pfalz erwies sich insbesondere in der ersten Spielhälfte als wettbewerbsfähiger Spielpartner und so ging es mit einem Zwischenstand von 10:29 zum Pausentee. Im 2. Spielabschnitt schwanden den Oberhaus-Neulingen dann zusehends die Kräfte, weshalb der SCN doch noch einen ungefährdeten 69:10-Sieg einfahren konnte.
Mit 11:0 waren die Gäste aus Hessen, die zahlreichenaktuellen und ehemaligen DRV-Auswahlspielern wie Anton Ewald, Dennis Feidelberg, Daniel Preussner, Kieran Manawatu, Jannis Läpple, und Alexander Hauck an den Neckar gekommen waren, nach wenigen Minuten in Führung gelegen. Doch als die RGH-Hintermannschaft das Tempo erhöhte, war es um die Frankfurter Führung schnell geschehen. Am Ende siegte die Rudergesellschaft souverän mit 55:16 – ein toller Abschied für Flanker Jeff Tigere, der gegen die 80er sein letztes Erste-Mannschaftsspiel bestritt. Einziger Wehrmutstropfen aus Sicht der Orangenen: Ex-Nationalspieler Steffen Thier, der erst kürzlich sein Comeback feierte, musste kurz nach seiner Einwechslung mit dem Verdacht auf eine schwere Schulterverletzung ausgewechselt werden.
Eigentlich wollte der RK Heusenstamm dem TV Pforzheim ein Bein stellen, doch im Nordschwarzwald waren die Jungfüchse, die ohne erkrankten 7er-Nationalspieler Sam Rainger auskommen mussten, insbesondere der Urgewalt der Pforzheimer Stürmer nie gewachsen. Nach 80 Minuten stand es folgerichtig 64:7 aus Sicht der Gastgeber.
Einen beherzten Auftritt zeigte der ASV Köln bei der 8:95-Niederlager gegen den Deutschen Meister Heidelberger RK, der erstmals nach der Trennung von seinen Sturm-Stars Tim Kasten und Caine Elisara sowie Hintermannschafts-Routinier Shaun Walker, in der Bundesliga ran musste. Selbstverständlich gewannen die Profis aus der Kurpfalz mühelos, doch den Jecken gelang es nicht nur das Endergebnis unter der magischen 100-Punkte-Marke zu halten, ein Kunststück an dem in den letzten Spielzeiten zahlreiche arrivierte Bundesligisten gescheitert waren, sondern die Kreuzritter erzielten darüberhinaus auch ein sehenswerten Ehrenversuch.
RC Mainz – SC Neuenheim 10:69 | LiveTicker
RG Heidelberg – SC Frankfurt 1880 55:16 | LiveTicker | Spielbericht
TV Pforzheim – RK Heusenstamm 64:7 | LiveTicker | Spielbericht | Fotos
ASV Köln – Heidelberger RK 8:95 | LiveTicker
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