Nationalspieler Clemens von Grumbkow ist Stammspieler beim französischen Zweitligisten U.S. Dax
Sechs Spiele hat es gedauert bis der Deutsche Nationalspieler Clemens von Grumbkow, der zu Saisonbeginn vom italienischen Amlin Challenge Cup Teilnehmer I Cavalieri Prato, zum französischen Zweitligisten US Dax gewechselt war, mit seinem neuen Verein endlich den ersten Sieg einfahren konnte.
Nach fünf Pleiten zum Auftakt stehen die Südfranzose in der Tabelle der PRO D2 auf dem 16. und damit letzten Tabellenplatz, von Grumbkow ist aber zuversichtlich, dass der 44:10-Heimsieg über Massy vom vergangenen Wochenende als Initialzündung für einen positiveren Verlauf der weiteren Saison gewirkt haben könnte.
„Die ersten fünf Spiele ohne Erfolgserlebnis haben natürlich schon an den Nerven gezerrt, von daher war der Sieg vom vergangenen Wochenende sehr wichtig für die Moral und Stimmung innerhalb der Mannschaft, im Training sieht man jetzt auch schon mal wieder ein Lachen“, beschreibt der baumlange Innendreiviertel die Situation.
Von Grumbkow selbst, der in den bisherigen sechs Ligapartien fünfmal dabei war und davon viermal in der Startformation stand, war gegen Massy einer der besten auf Seiten der Heimmannschaft. In der 22. Spielminute schloss der mittlerweile 29-jährige einen schönen Angriff seiner Mannschaft mit seinem ersten Saisonversuch ab, in der zweiten Spielhälfte nahm er einen herrenlosen Ball auf und stürmte in Richtung gegnerische Endzone, um erst kurz vor der Mallinie gestoppt zu werden, sein Pass im Fallen fand einen dankbaren Mannschaftskollegen als Abnehmer, der nur noch hinter der Linie ablegen musste.
Trotz seiner bärenstarken Leistung übt sich der ehemalige Neuenheimer in gewohnter Bescheidenheit: „Ich bin mit meinen bisherigen Leistungen noch nicht 100% zufrieden, wir arbeiten viel und hart und es wird von Spiel zu Spiel besser, aber da ist schon noch Luft nach oben“.
Die Umstellung auf das französische Spitzenrugby fällt dem sympathischen Heidelberger, der bereits von 2006-2009 in Frankreich (beim damaligen Drittligisten RC Orleans) aktiv war, indes nicht so schwer wie vielleicht erwartet. „In Italien gibt es 3-4 Mannschaften auf einem sehr guten Niveau, aber danach herrscht ein starkes Leistungsgefälle, hier in Frankreich geht es da deutlich ausgeglichener zu und in den Spielen geht es etwas härter zur Sache“, so von Grumbkow.
Die guten Leistungen des DRV-Nationalspielers haben aber auch eine Schattenseite, für die Spiele der Deutschen Rugby-Nationalmannschaft erhält von Grumbkow von seinem Arbeitgeber keine Freigabe. „Ich wäre selbstverständlich gerne dabei, es ist immer eine Ehre für Deutschland zu spielen, zumal ich mit ein paar der Jungs der Nationalmannschaft schon in der Jugend zusammengespielt habe. Aber ich verdiene nunmal meine Brötchen hier in Dax und bin daher auf das Wohlwollen der Klubbosse angewiesen. Unseren Jungs drücke ich dennoch ganz fest die Daumen und ich werde die Spiele selbstverständlich so gut es geht aus Frankreich mitverfolgen“, erklärt der gebürtige Leimener.
Am kommenden Wochenende muss Dax beim amtierenden Spitzenreiter Oyonnax ran, ein Team welches auch einmal seine Fühler nach dem „langen Deutschen“ ausgestreckt hatte, eine ganz schwere Aufgabe für Clemens und seine Mannschaft.
|