HTV-Stürmer Robert Hittel ist eines der größten Talente der Rugbybundesliga - (c) Keller

Es war von vornherein klar, dass Aufsteiger Heidelberger TV es schwer haben würde in der superschweren Südgruppe der 1. Rugby-Bundesliga. Allerdings hat sich die junge Mannschaft von Übungsleiter Thomas Kurzer in ihren bisherigen vier Begegnungen ausgesprochen teuer verkauft und das obwohl die Turner zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle wegstecken mussten. Besonders erfreulich waren die guten Leistungen der jungen Talente um 7er-Kaderspieler Robert Hittel (20), Innendreiviertel und Ex-Nachwuchsnationalspieler Nicolas Kurzer (20) und den pfeilschnellen Eckdreiviertel Stefan Wadlinger (20), der immerhin drei von insgesamt vier HTV-Vorundenversuchen auf sich verbuchen konnte. Ebenfalls zu gefallen wussten der kräftige Erste-Reihe-Routinier Patrick Herweh (32) sowie Zweite-Reihe-Kämpfer Benedikt Scherrer (26). Probleme offenbarten die Roten auf der Gedrängehalbposition, am Gassespiel und auch die körperliche Fitness genügte noch nicht auf höchstem Bundesliganiveau.

Fitness und Standardsituationen sind neben der großen Individuellen Klasse der HRK-Führungsspieler, die große Stärke des amtierenden Deutschen Meisters. Da Coach Kobus Potgieter dafür bekannt ist ein großer Freund von Kontinuität zu sein, ist nicht davon auszugehen, dass der südafrikanische Meistertrainer seine Spitzenkräfte gegen die Underdogs aus dem Nachbarstadtteil schonen wird. Allerdings wird Potgieter penibel darauf achten insbesondere seine 13 Nationalspieler (!) früh genug aus dem Spiel zu nehmen, auf die wartet nämlich in den kommenden Wochen ein Mammutprogramm mit zahlreichen Länderspielen, Europacup-Einsätzen und Meisterrundenspielen.

TotalRugby Prognose: Man muss wahrlich kein Prophet sein um vorauszusagen, dass der Heidelberger RK dieses Nachholspiel (Mittwoch, 3. Oktober 15:00 Uhr) souverän gewinnen wird. Ein Verein der selbst dem amtierenden Vizemeister TV Pforzheim mehr als 70 Punkte einschenkt, für den ist ein Bundesliga-Aufsteiger nicht viel mehr als ein besserer Sparringspartner. Aber Achtung: Die Turner können kämpfen und verfügen über einige Spieler mit gutem Augen und solider Grundausbildung. Außerdem ist ein Heimspiel gegen ein Spitzenteam wie den Heidelberger Ruderklub für jeden jungen Rugbyspieler etwas Außergewöhnliches. Wenn der HTV sich von dem zu erwartenden hohen Rückstand nicht umwerfen lässt und munter weiter attackiert, können sich die Zuschauer mit Sicherheit auf ein ansehnliches Spielchen einstellen, es ist trotzdem zu erwarten, dass es das erste dreistellige Ergebnis der Südgruppe gibt: HRK +108.

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