HRC-Spieler Philipp Dreessen hat sich bei den Waterloo Warriors durchgesetzt
HRC-Akteur Philipp Dreessen (25) hat den Sprung über den großen Teich gewagt. Über die Bermudas und Toronto erreichte er das kanadische Waterloo. Dort studiert er für ein Jahr an der örtlichen Universität. Neben seinem Studium an der Faculty of Mechanical Engineering spielt Dreessen in Übersee auch weiterhin Rugby.
Mit Erfolg: Der Hamburger Jung ist Mitglied des „Varsity Teams“ (die Mannschaft, die die Uni bei offiziellen Wettkämpfen vertritt) der Waterloo Warriors. Bis dorthin war es aber ein anstrengender Weg.
Ende August begann das Trainingscamp, an dem rund 50 Spieler teilnahmen. Das abendliche Team-Dinner mit allen Spielern war der Auftakt zu einem viertägigen Trainingslager mit zwei Übungseinheiten am Tag. „Zum Glück gab es nach jeder Einheit Eisbäder zur Muskelentspannung“, schmunzelt Dreessen. Den Abschluss bildete eine Rugby-Tour nach New York State, wo die Warriors zwei Testspiele gegen die Cornell Universität absolvierten. In diesen Begegnungen startete Philipp Dreessen bereits für das „Varsity Team“ und sorgte mit seinen Versuchen für zwei deutliche Siege der Warriors. Seine gute Leistung konnte er in einem weiteren Testspiel gegen die Universität von Syracuse wiederholen. Spielte Dreessen beim Hamburger Rugby-Club noch als Center, läuft er für die Warriors als Flanker (#7) auf und ist nun eine feste Größe im Team der Waterloo Warriors.
„Ich habe mich beim Training recht gut präsentiert und bin bisher immer in der Startaufstellung als Openside-Flanker gewesen. Bei schlechter Trainingsbeteiligung oder schlechter Performance kann sich das aber ganz schnell ändern“, betont Dreessen. Das bedeutet, dass er sich bei den fünf Trainingseinheiten in der Woche voll reinhängt und seine Leistung immer wieder bestätigen muss. Der Fokus liegt auf den Spielen. „Wenn eine Partie am Sonntag terminiert ist, gibt es eine zusätzliche Einheit am Samstagmorgen um neun Uhr. Zudem gilt die 48-Stunden-Regel, die bedeutet, dass wir zwei Tage vor dem Spiel keinen Alkohol trinken dürfen“, erzählt Dreessen. Ein Einsatz, der sich lohnt.
Im ersten Punktspiel der Ontario University Athletics (OUA) ging es gegen die Western University. Ein ganz schwerer Brocken. Schließen laufen für diese Team zahlreiche kanadische Nationalspieler auf. Unter ihnen: Conor Trainor. Der Center legte beim RWC 2011 die beiden Versuche für die Ahornblätter im Spiel gegen die All Blacks. Trainor war auch der entscheidende Faktor im Spiel gegen die Warriors als er nach seiner Einwechslung in der zweiten Hälfte durch seine Versuche einen 0:3-Rückstand in einen 40:3-Erfolg für seine Farben drehte. Doch in den folgenden Spielen gegen das Royal Military College of Canada (29:13) und gegen Toronto feierten die Warriors ihre ersten Saisonsiege. Gegen Toronte hatte Philipp Dreessen mit seinen zwei Versuchen erheblichen Anteil am 45:10-Triumph für die schwarz-goldenen Farben. Die Partie gegen Guelph ging zwar 5:34 verloren, aber Dreessen konnte mit seiner Leistung überzeugen: Er wurde zum „Man of the Match“ gewählt.
Sein Studium verfolgt Philipp Dreessen übrigens auch noch. „Seit dem 10. September finden Vorlesungen statt und ich besuche vier Vorlesungen. Der Aufwand der Fächer ist jedoch viel höher als in Deutschland an der TU Hamburg. Für meinen Abschluss in Hamburg fehlt mir nur noch eine Klausur. Die anderen Fächer sind also freiwillig. Im nächsten Term werde ich hier dann meine Projektarbeit schreiben und ab dem 1. Juli 2013 in Hamburg meine Masterarbeit schreiben und damit meinen Abschluss bekommen.“ Bis dahin stehen für Dreessen aber noch zahlreiche Trainingseinheiten und Spiele für die Warriors im kanadischen Waterloo an. Die nächste Partie: Sonnabend (29. September) gegen Queen’s.
Hier ein paar Links zur Information:
Spielplan und Spielberichte
Tabelle OUA
Kader Waterloo Warriors
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