Der FC St. Pauli möchte sich am Wochenende mit einem Sieg über Germania den 2. Platz in der Nordgruppe sichern - (c) Perlich
Die Entscheidungen sind gefallen, weshalb es nach vier körperlich und nervlich hochanstrengenden Spieltagen am 5. Spieltag der Bundesliga-Vorrunde nur darum gehen kann, ohne große Blessuren durchzukommen und für die Zwischenrunde in Meisterschaft und DRV-Pokal Fahrt aufzunehmen. Wir blicken vorab auf den letzten regulären Spieltag der Vorrunde:
Nord
FC St. Pauli : SC Germania List Samstag, 22. September 15:00
Durch den Rückzug des DRC Hannover kommt der FC St. Pauli erst am letzten Spieltag der Vorrunde in der 1. Bundesliga Nord in den Genuss eines Heimspiels. In der Rugby-Arena Saarlandstraße empfangen die Hamburger am Sonnabend (22. September, 15 Uhr) den SC Germania List aus Hannover.
„Germania war vergangene Saison unser größter Konkurrent um die Nordmeisterschaft in der 2. Bundesliga - und die Truppe aus List wird bestimmt nicht schlechter geworden sein. Von dem eindeutigem Ergebnis gegen den DSV 78 vergangene Woche (3:86, Anm. d. Red.) lassen wir uns nicht täuschen und erwarten einen engen Spielausgang, wobei wir natürlich gewinnen wollen um die Punkte mit in die Meisterrunde nehmen zu können“, blickt Pauli-Sprecher Oliver Winkler auf das anstehende Spiel. „Desweiteren wollen wir unsere starke Heimbilanz weiter auszubauen.“
Die Braun-Weißen gehen also optimistisch in die Partie und bauen auf ihre eigene Stärke. „Wir haben unseren Kader über die vergangenen Jahre stetig verbessert. Oft waren wir oben dran, bis wir in der abgelaufenen Saison endlich die Liga gewinnen konnten. Die stetige Arbeit zahlt sich aus und diesen Weg wird der Verein weiter bestreiten“, betont Winkler. Er verweist besonders auf das spezielle Fitnesstraining, das die Spieler absolvieren. „Das führt dazu, dass wir seit mehr als zwei Jahren keinen einzigen Ausfall durch muskuläre Probleme beklagen müssen“, sagt der Pauli-Sprecher. Deshalb können die Hamburger gegen die Germanen auf einen vollständigen Kader zurückgreifen, der zudem durch die Genesung von Romain Fiet in der Hintermannschaft weitere Alternativen bietet.
TotalRugby Prognose: Der FC St. Pauli wird mit seinem Sturm Ball und Gegner kontrollieren und mit der Hintermannschaft die nötigen Punkte einfahren. Mit einem Sieg von +17 Punkten sichern sich die Hamburger den zweiten Platz in der Nordgruppe.
Hannover 78 : TSV Victoria Linden Sonntag, 23. September 15:00 Uhr
Gruppenprimus Hannover 78 geht am Sonntag (23. September, 15 Uhr) fokussiert in die Partie gegen den deutschen Rekordmeister Victoria Linden: „Wir werden auch Victoria nicht unterschätzen und sehr konzentriert an dieses Spiel herangehen und versuchen kleinere Trainingseinheiten umzusetzen“, sagt 78-Trainer Carsten Segert. Die taktische Marschrichtung überlässt er dabei seinen Spielern auf dem Feld, „da taktische Entscheidungen solche sind, die im Spiel von Spielern im Moment der Aktion und des Ballbesitzes getroffen werden“. Wo seine Mannschaft spielerisch steht, kann Segert nur schwer einschätzen, da seine Mannen in den bisherigen Spielen zu wenig gefordert wurden. So gilt es für den designierten Gruppensieger, einen leichten Schlendrian abzustellen und konsequent bis zum Abpfiff seine Chancen zu verwerten. Dabei sind die Einsätze von Hakler Jannis Schax, Steven Bouajila, Guillermo Cattaneo (beide Innendreiviertel) sowie Zweite-Reihe-Stürmer Jörn Schröder momentan fraglich.
Auch gegen Victoria Linden wird Hannover 78 seiner klaren Favoritenrolle gerecht. Auch wenn der Trainer in der Presse das eine oder andere an der Spielweise seines Teams kritisierte, wird 78 dieses Spiel mit +80 Punkten gewinnen.
Ost
Berliner RC : Berliner SV 92 Samstag, 22. September 15 Uhr
Der letzte Spieltag in der Vorrunde der ersten Bundesliga Ost bringt wenig Überraschendes. Das weiß auch der BSV und geht nüchtern an das nächste Spiel heran. Der vierte Platz und somit das Weiterkommen in die Meisterrunde ist so gut wie geklärt, jetzt geht es den Wilmersdorfern nur noch darum, das kommende Spiel gegen den BRC möglichst verletzungsfrei zu gestalten. Auch Coach Marek Sniowski macht daraus keinen Hehl und blickt pessimistisch auf die nächste Partie: „Der Teamwille hat nach dem Erfolg gegen Leipzig nachgelassen und viele Leistungsträger werden im Training vermisst. Und das, obwohl wir im dem Match gegen Leipzig nicht mal ansatzweise mit unserem Spielsystem gespielt haben.“. Aus den vergangenen Testspielen kennen sich die beiden Westberliner Vereine schon recht gut und jeder weiß, was auf einen zukommt: „Der BRC ist eine Marke in Berlin und Alles, was aus Berlin/Brandenburg nach Oben will, muss sich an dem BRC messen. Daher gibt es in dieser Partie nur einen Favoriten.“, resümiert Sniowski. Wen der sympathische Analytiker Sniowski nun auf das Feld schicken wird, weiß er selber noch nicht genau, denn der BSV hat einige Ausfälle zu beklagen und erst nach dem letzten Training wird Gewissheit darüber herrschen.
Beim BRC ist alles entspannt, wie soll es auch anders sein. Mit 15 Spielpunkten aus 3 Spielen haben die Charlottenburger das volle Pensum erreicht und sitzen mit Recht auf dem obersten Tabellenplatz. Allerdings liegt dicht dahinter der Erzrivale RK 03 Berlin mit ebenso viel Punkten und ein grober Ausrutscher im kommenden Spiel kann diese komfortable Situation schlagartig ändern. Dieser Lage ist man sich durchaus bewusst und daher wird man im letzten Spiel kein großes Risiko eingehen. „Nachdem gegen Leipzig nur drei Mann aus dem Anfangssturm gegen den RK 03 Berlin im Team waren, wird Danny Stephens gegen den BSV sicherlich wieder einige etablierte Kräfte einsetzen, um das Team optimal auf die Meisterrunde Nord/Ost einzustimmen.“, berichtet Elenio Mattera. Desweiteren ist man sich auch darüber bewusst, dass der BSV mit Branimir Niko Colic und Bruno Hernandez zwei ehemalige BRC-Spieler in seinen Reihen hat, die „bestimmt die ein oder andere Info weitergeleitet haben“. Daher wird der BRC auf ein schnelles Spiel pochen, sodass dem BSV keine Zeit bleiben wird, diese Infos zu ihrem Vorteil zu nutzen. Verletzte gibt es im Lazarett der Charlottenburger nicht zu beklagen, allerdings werden auch in diesem Spiel die Gebrüder Feidt, und damit die stärksten Antreiber im Team des BRC, urlaubsbedingt fehlen.
TotalRugby Prognose: Es sollte schon mit dem Teufel zugehen, wenn sich der BRC eine derbe Pleite einfängt. Dazu haben sie auch mit ihrem 2. Anzug genug Potential um die Spiele zu gewinnen. Der BSV hat mit dem Erreichen des vierten Tabellenplatzes seine Pflicht getan und was folgt, ist die Kür. Hier will man sich vor heimischem Publikum noch einmal präsentieren, bevor das große Reisen in den hohen Norden ansteht. Dem BRC geht es in diesem Spiel vor allem darum, den vermeintlich leichteren Gegner in der Meisterrunde Nord/Ost zu ziehen und daher werden sie nichts anbrennen lassen und das Spiel mit +60 gewinnen.
RC Leipzig : USV Potsdam Samstag, 22. September 15 Uhr
In der sächsischen Messestadt bedient man sich tiefstapelnder Worte: „Nachwievor ist uns bewusst, dass wir wieder Erfahrungen sammeln werden gegen Potsdam. Gegen den altgedienten Zweitligisten der vergangenen Jahre erwarten wir keinen Sieg, aber wenn der RCL an die zweite Halbzeit aus dem Spiel gegen den BRC anknüpft und noch intensiver seine Chancen nutzt, kann es ein interessantes Spiel werden.“, lässt Leipzigs Trainer Falk Müller verlauten. Die Schwachstellen in den eigenen Reihen wurden erkannt und im Training wird wohl intensiv daran gearbeitet werden. „Insbesondere ist hier die Hintermannschaft gefragt, die im Gegensatz zum Sturm noch nicht ihr volles Potential abruft.“, schiebt Müller nach. Im Spiel gegen den BSV bewiesen die Leipziger, dass sie das Zeug dazu haben, nach Vorne zu drängen, allerdings lag es an der bereits ermahnten und physisch unterlegenen Hintermannschaft, keine Punkte daraus zu erzielen. Der Sturm konnte sich indes durchaus sehen lassen, woran der erfahrene italienische Erste-Reihe-Stürmer Stefano Berto einen großen Anteil trägt. Allerdings werden sich die Sachsen beim letzten großen Heimspiel in der ersten Bundesliga Ost noch einmal mächtig ins Zeug legen und auch die gescholtene Hintermannschaft wird ihre physische Unterlegenheit mit großem Einsatzwillen wieder wettmachen wollen, sodass sie ihren Fans ein spannendes Spiel bieten werden.
Im Lager der Brandenburger machte sich nach der Niederlage gegen den RK 03 Berlin Ernüchterung breit. Viele Potsdamer verließen enttäuscht das Spielfeld, denn gerade in der zweiten Halbzeit spielte man unterhalb seines Potentials. Allerdings wird man sich an der Havel zusehends auf die erste Halbzeit gegen den RK 03 konzentrieren, denn in den ersten 20 Minuten des Spiels dominierten die Underdogs die Partie und ließen die Gastgeber nicht aus ihrer eigenen Hälfte raus. Jedoch müssen die Landeshauptstädter nun schnellstmöglich aus ihrer Depression heraus und sich auf das Spiel gegen die Aufsteiger aus der Pleißestadt vorbereiten. „Leipzig hat eine junge Truppe, die mit viel Selbstbewusstsein aufspielt und wenn man das Spiel zu locker angeht, wird es die ein oder andere Überraschung geben.“, beurteilt Potsdams Pressewart Christof Hannemann den kommenden Gegner und mahnt seine Mannschaft sogleich davor, die Sachsen zu unterschätzen. Auch der Umstand, dass die erste große Reise für die Havelstädter ansteht, wird Einiges ausmachen. Zeitgleich muss die zweite Garde der Potsdamer zusammen mit den Berlin Grizzlies beim Spitzenreiter der zweiten Bundesliga Ost, dem SC Siemensstadt, ran und daher wird die Reservebank beim Spiel gegen Leipzig äußerst dünn besetzt sein. „Wir werden natürlich das bestmögliche Team für Samstag aufstellen und von Anfang an auf Sieg spielen.“, so Potsdams Interimscoach Dr. Detlef Krüger, seines Zeichens jüngster Nationaltrainer der Welt im Rugbysport (mit gerade einmal 21 Jahren trainierte er damals die DDR-Nationalmannschaft), der den beruflich verhinderten Headcoach Robby Lehmann ersetzt.
TotalRugby Prognose: Es sieht derzeit nicht gut aus für die Potsdamer. An der vergangenen Niederlage hat man immer noch zu knabbern und die erste XV ist aufgrund des zeitgleichen Einsatzes der zweiten Mannschaft größtenteils auf sich allein gestellt. Die Leipziger indes haben nichts zu verlieren und möchten ihren Fans zu Hause ein würdiges letztes Spiel in der ersten Liga Ost bereiten. Dennoch gehen die Potsdamer als Favorit in das Spiel und werden ihrer Rolle mit +30 Punkten auch gerecht.
Süd
Heidelberger RK : RG Heidelberg Samstag, 22. September 15:00 Uhr
Es ist erstaunlich wie es HRK-Coach Kobus Potgieter gelingt seine allen Bundesligakontrahenten so haushoch überlegene Truppe Woche für Woche aufs neue zu motivieren. Auch in dieser Woche begegnet HRK-Nationalspieler Steffen Liebig dem nächsten Gegner wieder mit großem Respekt: „Die RGH ist der erste richtige Prüfstein in dieser Saison“. Ähnliches hat man schon vor den Spielen gegen den SC Neuenheim, den TV Pforzheim und dem TSV Handschuhsheim vernommen. Es ist also nicht zu erwarten, dass es der Rudergesellschaft besser ergehen dürfte, als den oben genannten, zumal der ohnehin bärenstarke HRK-Sturm durch die Rückkehr von DRV-Nationalspieler Schliwa und den beiden venezolanischen Auswahlspielern Vasquez und Rodriguez noch stärker werden dürfte. Zwar hat der Klub mit Brenner, Ruhnau und Armitage nach wie vor ein paar Prominente Ausfälle, aber wie wenig diese vermisst werden, stellte die 42:0-Europacup-Demontage des kroatischen Rekordmeisters Nada Spilt eindrucksvoll unter Beweis. „Wir wollen ungeschlagen in die nächste Runde einziehen und auch diese als Erster abschließen“, macht Liebig den überforderten Verfolgern wenig Hoffnung auf ein baldiges Motivationsloch beim Bundesliga-Dominator.
Gegen den Zaunnachbarn haben die Orangenen einige Mal bemerkenswert aufgemuckt und dabei ab und an sogar das ein oder andere Pünktchen entführt. Doch der Kraftakt in Pforzheim hat Kräfte gekostet und Trainer Bernd Schöpfel muss gegen den Deutschen Meister auf einige seiner Stammspieler verzichten. So stehen Kapitän Manuel Wilhelm (Rippe) und Prop Gian-Luca Salerno (beide Rippe) genauso wenig zur Verfügung wie Hakler Christian Schroth, Routinier Jeff Tigere, Zweite-Reihe-Stürmer Steffen Horn und Eckdreiviertel Mike Härtel (alle beruflich oder privat verhindert). Fraglich sind darüberhinaus die Einsätze des zuletzt angeschlagenen Zweite-Reihe-Stürmers Christian Hug und seines Erste-Reihe-Kollegens Lennard Herlyn. „Wir sind stolz auf unsere Leistung in Pforzheim und wollen versuchen jetzt auch noch das Spiel gegen den HRK anständig über die Bühne zu bringen, danach werden die Karten neu gemischt“, sagt der verletzte RGH-Kapitän Wilhelm vor dem schweren Gang über den Harbigweg.
TotalRugby Prognose: Ein richtiges Derby ist es nicht mehr, dafür hat der Klub mittlerweile zu viele Spieler in seinen Reihen, die nicht in Heidelberg-Kirchheim das Rugby spielen gelernt haben. Aber Niederlagen gegen den Straßennachbarn schmerzen das „orangene Herz“ trotzdem ganz besonders, weshalb davon auszugehen ist, dass zumindest die RGH-Akteure die den Krimi in Pforzheim ohne größere Blessuren überstanden haben bis zum Umfallen kämpfen werden. Siegchancen gibt es gegen den gefestigten Serienchampion freilich trotzdem keine, aber vielleicht reicht es ja für ein paar sehenswerte Kabinettstückchen. HRK +49.
TSV Handschuhsheim : Heidelberger TV Sonntag, 23. September 15:00 Uhr
Von einer „gedrückten Stimmung“ berichtete Handschuhsheims Pressesprecher Johannes Laule nach der Niederlage gegen den Sportclub Neuenheim, die für die Löwen gleichzusetzen war mit dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Kampf um die Meisterschaft. Doch nach eingehender Analyse wurde man sich in der Mannschaft schnell einige: Man wird die DRV-Pokalrunde nutzen, um das neue Spielsystem weiter zu festigen und junge Spieler in die 1. Mannschaft zu integrieren. Hierfür soll die Trainingsintensität in den drei Trainingseinheiten pro Woche sogar noch einmal hochgefahren werden. Auch neue Ziele wurden im Lionspark schnell gefasst: Der DRV-Pokal, ein alter Bekannter in Heidelberg-Handschuhsheim, muss her. Der erste Schritt auf dieser Mission soll schon im letzten Vorrundenspiel gegen den Heidelberger TV gemacht werden. „Unsere Zielsetzung muss ein Sieg sein, da die Punkte in die Pokalrunde mitgenommen werden“, so Laule, dessen Mannschaft allerdings auf die Verletzten Stürmer Rene Engelhardt und Lukas Hübschmann sowie auf Halbspieler Sebastian Bommes verzichten muss, beim blutjungen Eckdreiviertel Ali Sürer ist ein Einsatz gegen den HTV zumindest fraglich. Für die Ligareformkritiker hat der ehemalige TSV-Kapitän auch noch ein paar Worte über: „Der TSV hat auf dem Rugbytag für das neue Konzept gestimmt und steht trotz des frühen Ausscheidens im Kampf um die Meisterschaft hinter der Entscheidung und dem System. Wir hoffen, dass die 2. Phase mit den Regionalauswahlen schon in der nächsten Saison starten kann und wir dann mit dem ‚Hendsemer Weg’ erfolgreicher sind, als in dieser Saison“. Davon wie außergewöhnlich familiär die Stimmung beim TSV sein kann, können sich die Gäste des Bundesligaspiels direkt nach dem Abpfiff überzeugen, dann lädt die Rugbyabteilung zum Herbstfest mit Zwiebelkuchen und Neuem Wein.
Der Heidelberger TV hatte zwar keine Ambitionen auf ein Weiterkommen in die Pokalrunde, doch nach den kämpferisch überzeugenden Auftritten in den Auftaktspielen gegen die RG Heidelberg und den SC Neuenheim, war man bei den Turnern nach der derben Klatsche gegen den Deutschen Vizemeister TV Pforzheim doch etwas grantig. Dieser Missmut ist allerdings inzwischen verflogen wie Thomas Kurzer berichtet: „Das 8:99 gegen Pforzheim ist verdaut. Dafür ist die Verletztenliste noch etwas größer geworden“, so der HTV-Coach, der sich damit tröstet, dass „wenigstens die Urlauber zurück sind“. An der Zielsetzung sich gegen die Spitzenteams so teuer wie möglich hat sich allerdings nichts verändert und auch der kommende Saisonabschnitt soll möglichst positiv gestaltet werden. „Wir wollen unsere Verletztenliste lichten und uns [im DRV-Pokal] möglichst weit vorne platzieren“, verrät Kurzer.
TotalRugby Prognose: Während der Heidelberger TV nach dem lehrreichen Zeit in der Elite des Deutschen Vereinsrugbys mit Sicherheit nicht unglücklich darüber ist, dass neu erlernte schon bald unter Wettkampfbedingungen gegen etwas weniger starke Gegner anwenden zu können, machen die Löwen aus der Not eine Tugend und treiben den eingeläuteten Umbruch im Team noch konsequenter voran. Die Nachfolger für die großartigen Ex-Nationalspieler und Rudelführer Matthias Pipa und Jens Schmidt sollen mehr Spielzeit bekommen und sorgsam an das höchste Level herangeführt werden. Doch noch ist der DRV-Pokal Zukunftsmusik, die Löwen werden sich mit einem lauten Knall aus der Vorrunde verabschieden wollen, zum Leidwesen der personell arg gebeutelten Gäste aus der Heidelberger Weststadt. TSV +58.
West
SC Frankfurt 1880 : RC Mainz Samstag, 22. September 15:00
Vier Spiele, vier Siege und das Maximum von 20 Punkten – der SC Frankfurt 1880 ist bisher locker durch die West-Gruppe marschiert. Obwohl das Programm im September ziemlich anspruchsvoll war. Trainer Daniel Cünzer spricht rückblickend sogar von „Monsterwochen“ und meint damit die Spiele in Litauen (EM der Vereinsmannschaften), gegen Heusenstamm und zuletzt in Luxemburg (jeweils Liga). „Wir haben beziehungsweise hatten einige angeschlagene Spieler, doch unser Physio Benny Krimer hat alle wieder hinbekommen. Ich habe also die Qual der Wahl“, sagt Cünzer, der lediglich auf Gilles Pelosato (beruflich verhindert) verzichten muss. Dafür steht Jannis Läpple nach auskurierter Verletzung wieder zur Verfügung.
Das Ziel für das Nachbarduell mit dem RC Mainz ist klar. „Wir wollen einen Sieg mit Bonuspunkt, um mit weißer Weste und 25 Punkten in die Meisterschaftsrunde zu gehen“, sagt Cünzer. „Ich erwarte aber eine kampfstarke Mainzer Mannschaft.“
Mit der Entwicklung der eigenen Mannschaft ist der SC-Trainer „sehr zufrieden“, wie er betont. „Hohe Trainingsbeteiligung und -engagement sind der Grund, warum wir uns spielerisch weiterentwickelt haben und eine so harte englische Woche überstehen konnten“, meint Cünzer. „Vor allem die Trainingsarbeit mit dem Sturm hat gefruchtet.“ Zudem seien die ehemaligen "Profis" sehr positiv mit ihrer neuen Situation als "Amateurspieler" umgegangen. „Wir haben jetzt einen sehr guten Mix aus ausländischen und hauptsächlich deutschen Spielern.“
Mit Blick auf die Meisterrunde sagte Cünzer: „Die Spiele dort werden natürlich sehr viel härter und intensiver als die in der Qualifikationsrunde. Ich bin mir aber sicher, dass wir wettbewerbsfähig sein werden. Ziel ist weiterhin die spielerische und körperliche Entwicklung der jungen Mannschaft. Sollte diese in der Meisterrunde Platz vier (mit Heimspielrecht in den Play-Offs) erreichen, „würden wir uns sehr freuen“, so Cünzer.
Die Mainzer wollen zumindest mit einem Bonuspunkt aus Frankfurt abreisen. „Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel“, sagt Trainer Jörg Barthel. Bis auf Ben Thiering sind alle RC-Spieler mit an Bord. „Bei Thiering entscheidet es sich diese Woche ob er am Samstag zur Verfügung steht.“
Die 1880er verfügen nach Barthels Einschätzung trotz des Umbaus immer noch über sehr gute und erfahrene Spieler. Auch wenn Sie offenbar nicht mehr ganz so stark seien, wie in den vergangenen Jahren gehe die gegnerische Mannschaft dennoch als Favorit in das Spiel.
Wie soll es nach der Vorrunde weitergehen für Mainz? „Wir wollen in die Playoffs“, so Barthel, „zum einen, um sicher die Klasse zu halten, und zum anderen, um uns mit den ganz Großen im deutschen Rugby zu messen.“ Dabei ist der Mainer Coach aber nicht so vermessen, zu sagen, der RC könne mit allen Mannschaften mithalten. Aber für ein paar Spiele rechnet er sich doch Chancen aus. „Für uns steht noch das Rückspiel gegen den ASV Köln an, in welchem wir die bittere Niederlage in Köln vergessen machen wollen.“
Totalrugby Prognose: Mainz spielt bislang eine ordentliche Runde. Aber Frankfurt ist für den RC mindestens eine Nummer zu groß. Auch wenn die Mainzer alles in die Waagschale werfen, werden sie den Achtzigern klar unterlegen sein. Zumal sich Frankfurt zuletzt auch im Sturm verbessert hat. Deshalb: Frankfurt + 46
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RK Heusenstamm : RC Aachen Samstag, 22. September 15:00 Uhr
Die Heusenstammer „Füchse“ zeigten sich zuletzt gut erholt von der 20:22-Derbyniederlage beim SC Frankfurt 1880 und überrollten, den völlig überforderten, weil nur mit 14 Mann angetretenen ASV Köln mit 93:5. Kein Wunder also, dass der RKH auch gegen Schlusslicht Aachen klarer Favorit ist. Das Tabellenbild sei allerdings etwas verzerrt, meint Heusenstamms Trainer Jens Steinweg. Zwar steht fest, dass sich der RC Aachen nicht für die Meisterrunde qualifizieren, sondern im DRV-Pokal weiterspielen wird. Steinweg verweist aber darauf, dass der Gegner ursprünglich mehr Punkte auf dem Konto hatte. „Die Aachener sind hoffnungsvoll mit einem Sieg gegen Luxemburg in die Saison gestartet, hatten aber Spieler eingesetzt, die zu jung und daher noch nicht spielberechtigt waren. Die Partie wurde daher als verloren gemeldet“, sagt Steinweg. Gegen Köln und Mainz hielt Aachen zudem lange gut mit. Eine echte Chance wird man gegen den RKH aber nicht haben.
Für die Heusenstammer Spieler geht es darum, sich für die kommenden Spiele in der Qualifikationsrunde zu präsentieren, um in den Kader zu kommen bzw. darin zu bleiben, wie Steinweg betont. Klar ist bislang nur, dass die „Füchse“ als Zweiter der West-Gruppe im ersten Spiel der nächsten Saisonphase Heimrecht gegen den Dritten der Süd-Gruppe hätten. Wer das sein wird, ist noch offen. „Jetzt am Samstag gilt es erstmal, sich gut gegen Aachen zu präsentieren und das Spiel zu gewinnen“, stellt Steinweg klar. Der Kader ist erneut nahezu komplett. Eventuell wird Verbinder Leon Hees (Kapselriss im Finger) geschont. Keine Pause wird es dagegen für Janis Kienberger geben. Der Neuzugang ist in der ersten Sturmreihe bereits eine unverzichtbare Größe und ein echter Glücksfall für die „Füchse“. Zwar stammt der 19-Jährige aus der direkten Nachbarschaft (Neu-Isenburg), hat das Rugbyspielen aber in Dubai gelernt, wo er jahrelang bei seinem Vater lebte. Nach sieben Jahren kehrte er im Sommer nach Deutschland zurück und schloss sich dem RKH an. Denn die „Füchse“ seien für ihn die erste und beste Option gewesen. „Ich finde es klasse, dass so viele junge Talente dabei sind. Ich fühle mich richtig wohl. Wir sind auf einem guten Weg, den Verein noch besser zu präsentieren. Ich will mich mit dem RKH langfristig unter den besten fünf in Deutschland etablieren“, sagte Kienberger der „Offenbach-Post“. Steinweg ist jedenfalls voll des Lobes für den Neuen: „Janis hat ein tolles Händchen. Er bringt auch vom Spielverständnis her vieles mit und ist darüber hinaus noch entwicklungsfähig und lernt sehr schnell.“
Totalrugby Prognose: Spielen sich die „Füchse“ erneut in einen Rausch, droht den Aachenern eine ähnlich klare Abfuhr wie dem ASV Köln, der zuletzt beim RKH mit 5:93 unter die Räder kam. Ob die Heusenstammer allerdings mit 100 Prozent spielen werden, bleibt abzuwarten. Bereits gegen Köln hatte Trainer Jens Steinweg ein bisschen getestet (u.a. mit unterschiedlichen Verbindern), das könnte sich jetzt fortsetzen. Zumal Leon Hees wohl geschont wird. Dennoch ist der RKH eindeutiger Favorit. Tipp: Heusenstamm + 63
ASV Köln : RC Luxemburg Samstag, 22. September 15:00
Spiel fällt aus. Wertung 0:0 – kampflos für beide Teams
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