Der SC Frankfurt 1880 und der RK Heusenstamm sind die Topfavoriten in der Westgruppe der 1. Bundesliga - (c) Jürgen Keßler
SC Frankfurt 1880 – RK Heusenstamm
Mittwoch, 12. September, 19.30 Uhr
Die Partie wurde verschoben, weil der SC Frankfurt 1880 am Wochenende bei der EM für Vereinsmannschaften im Einsatz war. Damit steht das Spiel noch mehr im Fokus. Denn das Hessenderby ist zugleich das Gipfeltreffen der West-Gruppe. Und man muss wahrlich kein Prophet sein, um zu sagen, dass es das vorweggenommene Endspiel um Platz eins in dieser Division ist. Die beiden letztjährigen Erstligisten haben ihre bisherigen Spiele jedenfalls deutlich gewonnen und führen das Klassement souverän an. Nun wird sich zeigen, wer das bessere der beiden Topteams in der West-Gruppe ist.
In den vergangenen Jahren haben die „Füchse“ aus Heusenstamm gegen die Achtziger zwar ausnahmslos Niederlagen kassiert (teilweise sogar extrem deutliche), die Zeichen haben sich vor dieser Saison jedoch geändert. Weil die Frankfurter künftig ohne ausländische Profis bestehen wollen und der RKH aus dem eigenen Nachwuchs einige vielversprechende Talente hochgezogen hat, scheint der Ausgang der Partie diesmal durchaus offen zu sein. Schließlich geht es nicht nur um den Sieg, sondern auch ums Prestige – beide Städte trennen schließlich nur wenige Kilometer. Die Frage, wer die Macht am Main ist, wird also auch eine Rolle spielen. „Meine Jungs sind extrem heiß auf das Spiel“, verrät Daniel Cünzer, der Trainer des SC Frankfurt 1880. „Ich denke, das Derby wird ein offener Schlagabtausch, bei dem wir die Nase vorne haben werden.“ Die Zuschauer dürfen sich jedenfalls auf ein schnelles Spiel freuen, denn die Stärken beider Mannschaften liegen klar in der Hintermannschaft. Cünzer warnt daher nicht umsonst, vor den „schnellen Leuten“ des RKH und verweist zudem auf die Eingespieltheit der Heusenstammer. Sein Team befindet sich dagegen noch im Umbruch. Ein Stamm konnte sich bislang noch nicht wirklich finden. Auch gegen die „Füchse“ fallen in Anton Ewald (Prüfung) und Jan Fischer (Urlaub) wieder zwei Spieler aus. Ansonsten kann der SC-Trainer aber auf den kompletten Kader zurückgreifen. „Alles sind heil und erfahrener aus Litauen zurück“, sagt Cünzer mit Blick auf die 26:40-Niederlage vom Wochenende beim RC Baltrex, durch die Frankfurt den Einzug ins Finale der Vereins-EM verpasste.
Die Heusenstammer waren dagegen am Wochenende spielfrei und können ausgeruht in das Derby gehen. „Nach langer Zeit begegnen sich beide Mannschaften mal wieder auf Augenhöhe“, meint RKH-Trainer Jens Steinweg. In den vergangenen Jahren seien die Duelle schließlich „immer eine klare Sache für den SC 80“ gewesen. Ob nun wirklich schon ein Sieg für sein Team möglich ist, sei schwer zu sagen, so Steinweg. Zumal die „Füchse“ nicht in Bestbesetzung antreten können. So fehlen Tim Zeiger und Leo Hartmann verletzungsbedingt, Tobias Apelt, Sebastien Hartmann und Benjamin Pohlheim sind anderweitig verhindert. „Trotzdem wird eine schlagkräftige Truppe auf dem Platz stehen, die aller Voraussicht nach um den Sieg mitspielen kann“, verspricht Steinweg.
Totalrugby-Prognose: Ein klarer Favorit ist diesmal in der Tat nicht auszumachen. Bei beiden Mannschaften liegen die Stärken klar in der Dreiviertelreihe. Doch gerade deshalb kann dem Sturm eine besondere Bedeutung zukommen. Wer es schafft, die Standards zu dominieren und entsprechend oft den Ball zu erobern, wird Vorteile haben. Sollte es den Heusenstammer gelingen, in Führung zu gehen und sich ein kleines Polster zu erspielen, ist ihnen ein Sieg zuzutrauen. Je länger es eng bleibt, desto mehr dürfte die Erfahrung der Schlüsselspieler für Frankfurt sprechen. Zudem hat der SC 80 Heimrecht. Tipp: Heusenstamm schnuppert am Sieg, aber am Ende setzen sich die Frankfurter durch: + 6 Punkte.
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