Ganz nah dran war der RK Heusenstamm am Derbysieg gegen den großen Rivalen aus Frankfurt - (c) Jürgen Keßler
Während in der Nord- und Oststaffel nach dem dritten Spieltag der Kampf um die begehrten Plätze in der Meisterrunde schon entschieden hat, zeichnet sich in der Süd- und Westgruppe ein wahres Hauen und Stechen um den ersehnten 4. Platz ab. Wir werfen einen Blick zurück auf einen spannenden 3. Spieltag.
Nord
Die erste Entscheidung in der Nordgruppe ist gefallen: Der Hamburger RC muss den Gang in die DRV-Pokalrunde antreten, um den Klassenerhalt dort zu bewerkstelligen. Nach der 6:22-Niederlage bei Victoria Linden hat der HRC keine Chance mehr auf den vierten Tabellenplatz. Daran würde auch ein Sieg mit Bonuspunkte kommende Woche im Hamburger Stadtderby gegen den FC St. Pauli nichts mehr ändern. Der Lokalrivale trat dieses Wochenende ebenfalls in der niedersächsischen Landeshauptstadt an und bezog eine 5:62-Niederlage gegen den DSV Hannover 78. Damit setzte sich der Gruppenfavorit erwartungsgemäß mit der Maximalausbeute von zehn Punkten aus zwei Spielen an die Spitze der Gruppe Nord. Auch wenn die eigene Einschätzung der gezeigten Leistung keinen Anlass zu Jubelstürmen gibt, wird sich 78 von der Konkurrenz nicht mehr vom Spitzenplatz der Nordgruppe verdrängen lassen.
DSV Hannover 78 - FC St. Pauli 62:5 | Spielbericht
TSV Victoria Linden - Hamburger RC 22:6 | Spielbericht
Ost
Eine faustdicke Überraschung war der deutliche Sieg des Berliner RC über den Stadtrivalen RK 03 Berlin. Gegen die glänzend aufgelegten Westberliner waren die Mannen um Spielertrainer Christian Lill von Beginn an ohne wirkliche Siegchance und verloren am Ende einer einseitigen Partie auch in dieser Höhe verdient mit 61:10. In dieser Form ist der BRC nun absoluter Topfavorit auf den Titel des "Ostmeisters". Im zweiten Spiel der Oststaffel verlor Bundesliganeuling RC Leipzig nach hartem Kampf beim Berliner SV mit 3:34, gegen die weitaus erfahreneren Hauptstädter zeigten die Sachsen jedoch eine gute Leistung und konnten im Laufe der Begegnung zusehends besser mithalten.
Berliner RC - RK 03 Berlin 61:10 | Spielbericht
Berliner SV 92 - RC Leipzig 34:3 | Spielbericht
Süd
Deutlich weniger Mühe als vom TotalRugby-Team prognostiziert hatte der Deutsche Meister Heidelberger RK mit dem TSV Handschuhsheim. Die Löwen die sich insgeheim vielleicht einen Bonuspunkt ausgerechnet hatten, waren insbesondere im Sturm gegen die glänzend aufgelegten Kluberer ohne Chance und verloren am Ende deutlich mit 7:61. Ein wahrer Krimi entwickelte sich zwischen der RG Heidelberg und dem SC Neuenheim, nach einem Zwischenspurt hatten die Orangenen lange wie der sichere Sieger ausgesehen, doch die unermüdlich kämpfenden Blauen holten in der zweiten Halbzeit einen 17-Punkte-Rückstand auf und erzielten mit der letzten Aktion den Versuch, den der Argentinier van Gelderen von ganz außen, den 23:23-Ausgleich. Beide Mannschaften müssen nun in ihren nächsten Spielen Siege einfahren, um die Meisterrunde zu erreichen. Gar keine Siegchance hatten die aufgrund von zahlreichen Verletzungen stark dezimierten Turner vom Aufsteiger Heidelberger TV gegen den munter angreifenden Vizemeister TV Pforzheim. Die Heidelberger freuten sich, dass sie bei der 8:99-Heimniederlage im zweistelligen Bereich blieben und auf der Pforzheimer Bank bejubelte man den Versuch von Manager Jens Poff, der am Ende der Partie als Eckdreiviertel selbst in die Begegnung eingriff.
Heidelberger RK - TSV Handschuhsheim 61:7 | Spielbericht
RG Heidelberg - SC Neuenheim 23:23 | Video-Highlights
Heidelberger TV - TV Pforzheim 8:99 | Fotos
West
Seinen Aufwärtstrend nicht bestätigen konnte der RC Aachen bei der 5:29 Auswärtspleite gegen den ASV Köln. Gegen die jungen Öcher waren die Gastgeber im heimischen Rugbypark über die kompletten 80 Minuten und wurden für ihre vier gelegten Versuch zurecht mit einem Offensivbonuspunkt belohnt. Gar keine Mühe hatte der RC Mainz mit dem in dieser Saison deutlich unter den Erwartungen spielenden Mannen aus dem Großherzogtum Luxemburg. Die Mainzer konnten sich mit ihrem 77:7-Sieg in der Tabelle an den Aachenern vorbeischieben und liegen damit nach 3 Spieltagen weiterhin auf Kurs Meisterrunde, für die Luxemburg ist nach der dritten Niederlage im dritten Spiel der Traum vom Kampf um den bronzenen Meisterball bereits ausgeträumt. Das Spitzenspiel der Westgruppe zwischen dem SC Frankfurt 1880 und dem RK Heusenstamm war dann die erwartet enge Kiste. Die jungen Heusenstammer hatten nach einer zwischenzeitlichen 17:5-Führung schon wie die sicheren Sieger ausgesehen, am Ende waren es aber die Gastgeber, die aufgrund ihrer größeren Routine und dem körperlichen Übergewicht im Sturm, jubeln durfen. Kurios: Die junge Schiedsrichterin Katharina Pieckert musste in der entscheidenden Phase der Partie verletzt das Feld verlassen, die Begegnung wurde dann von einem der beiden Linienrichter zu Ende gebracht.
ASV Köln - RC Aachen 29:5 | Spielbericht | Fotos
RC Mainz - RC Luxemburg 77:7 | Spielbericht
SC Frankfurt 1880 - RK Heusenstamm 22:20 | Spielbericht | Fotos
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