Argentiniens Mario Ledesma stürmt als Hakler für die TotalRugby Weltauswahl - (c) Miriam May
Alle Top Nationen haben jetzt mehr als 7 Spiele in diesem Jahr bestritten und auch das Tri Nations geht in die letzte Runde, Zeit für TotalRugby die Weltauswahl des Jahres 2008 zusammenzustellen…
- Schluss – Mils Muliana (All Blacks): Neuseelands Nummer 15 war einer der beeindruckendsten Neuseeländer im Jahr 2008, seine Leistungen haben von der Tatsache profitiert, dass er fast alle seine Spiele auch auf Nummer 15 begonnen hat und nicht wie in der Vergangenheit zwischen Innen-Schluss und Außendreiviertel umhergeschoben wurde. Der Kapitän der Waikaot Chiefs ist einer der besten Spieler bei Kontern und hat auch sein bisher etwas unsicheres Kickspiel enorm verbessern können.
Alternativen: Lee Byrne (Wales), Conrad Jantjes (Springboks), Cedric Heymans (Frankreich)
- Außendreiviertel – Vincent Clerc (Frankreich) und Shane Williams (Wales): Beide waren beeindruckend während des Six Nations und konnten jeweils 5 beziehungsweise 6 Versuche erzielen. Clerc erzielte einen Hattrick gegen Irland, in einem Spiel in welchem er eine atemberaubende Performance lieferte. Während Williams seine Gegner im gesamten Turnierverlauf wie in Zeitlupe gefangen aussehen ließ. Beide Spieler sind erwiesene Matchwinner – und Außendreiviertel der alten Schule. Williams wurde zurecht zum Spieler des Six Nations 2008 gewählt.
Alternativen: Tonderai Chavanga (Springboks), Napoleoni Nalaga (Fidji/Clermont ), Lote Tuqiri (Wallabies)
- Innen (Nummer 13) – Stirling Mortlock (Wallabies): Der Kapitän der Australier ist unbestritten einer der besten Innendreiviertel unserer Zeit, er spielt auf einem Level mit seinem großen Gegenspieler vergangener Tage Tana Umaga. Seine Versuche erzielt er regelmäßig, indem er die Verteidigungen der Gegner gradlinig durchdringt und er inspiriert seine Mitspieler wie es zuvor nur einem australischen Kapitän gelungen war, dem einzigartigen John Eales. Wie ein guter Wein scheint er mit zunehmendem Alter immer besser zu werden.
Alternativen: Rik Flutey (England/London Wasps)
Innen (Nummer 12) – Unentschieden zwischen Jean De Villiers _ und Gavin Henson _(Wales): Der Innen der Springboks war der beste Spieler des Weltmeister in diesem Jahr, unberechenbar im Angriff und solide in der Defensive – auch wenn sein Passspiel in letzter Zeit etwas holprig erschien. Henson – normalerweise bekannt für sein Angriffsspiel – zeigte sich absolut unerschütterlich in der Verteidigung und verpasste im Six Nations nicht ein einziges Tackle.
Alternativen: Ma’a Nonu (All Blacks), Felipe Conetpomi (Pumas) , Luke McAllister (All Blacks/Sale Sharks)
- Verbinder – Dan Carter (All Blacks): Hat ein paar Punkte eingebüßt, auf Grund seines phasenweise etwas ungenauen Kickspiels in den vergangenen Spielen, aber er ist zweifelsohne zur Zeit der einflussreichste Spieler im Weltrugby. Er ist zu einem Spieler gereift der nicht nur in Form ist, sondern den Unterschied zwischen seiner Mannschaft und der gegnerischen Mannschaft ausmacht. Matt Giteau befindet sich inzwischen fast auf Augenhöhe mit Carter, aber Carters Bedeutung für sein Team bleibt auch für ihn noch unerreicht.
Alternativen: Matt Giteau (Wallabies), Juan Martin Hernandez (Pumas), Danny Cipriani (England)
- Gedrängehalb – Byron Kelleher (All Blacks/Toulouse): Nach einer enttäuschenden Weltmeisterschaft hat Kelleher in Frankreichs Rugbyhauptstadt Toulouse wieder zu der Form früherer Tage zurückgefunden. Ausgestattet mit einem wunderbaren Pass, toller Spielübersicht und einem Körper der seines gleichen sucht, war Kelleher maßgeblich am Finaleinzug von Toulouse im Heineken Cup beteiligt und bester Spieler beim Finalsieg in der französischen Meisterschaft.
Alternativen: Jean-Baptiste Elissalde (Frankreich), Mike Phillips (Wales)
- Nummer 8 – Sergio Parisse (Italien): Der Kapitän der Azzuri war die beste Nummer 8 in diesem Jahr, er wurde bei der Wahl zum Spieler des Six Nations nur knapp von Shane Williams überflügelt und obwohl sein Team die meisten Spiele verlor, ging er keiner Konfrontation mit seinen Gegenspielern aus dem Weg. Parisse ist ein unermüdlicher Arbeiter und ein furchteinflößender Verteidiger, gepaart mit einem Ballhandling wie ein Hintermannschaftsspieler macht es ihn ohne Zweifel zur derzeit besten Nummer 8 in Europa, sogar vor Ryan Jones und für seinen Club Stade Francais ist der gebürtige Argentinier inzwischen unersetzlich.
Alternativen: Pierre Spies (Springboks), Ryan Kankowski (Springboks), Ryan Jones (Wales), Sebastien Chabal (Frankreich)
- Flanker (Nummer 7) – Richie McCaw (All Blacks): Es ist schwer, seine Leistungen in Worte zu fassen. Als Kapitän ist er vor allem nach dem enttäuschenden Ausscheiden im World Cup Viertelfinale weiter gereift, als Spieler inspiriert er Mitspieler und Zuschauer gleichermaßen, er ist auf dem Weg zum besten Spieler der Welt und sollte es ihm gelingen eine Weltmeisterschaft zu gewinnen, ist er vermutlich der beste aller Zeiten. Martyn Williams und George Smith sind sicher auch Weltklasse Flanker, aber keiner der beiden kann McCaw das Wasser reichen, der in jedem All Blacks Spiel 10-20 Punkte ausmacht. Großartig und mit Sicherheit der Favorit auf den Titel des Spieler des Jahres.
Alternativen: Martyn Williams (Wales) , George Smith (Wallabies) , David Wallace (Irland)
- Flanker (Nummer 6) – Rocky Elsom (Wallabies): Hat knapp die Nase vorne im Duell mit Schalk Burger, der von seinen zahlreichen Verletzungen etwas zurückgeworfen wurde. Elsom den es in der neuen Spielzeit nach Leicester zieht, wird von den Australiern mit Sicherheit sehr vermisst werden. Vor allem seine Fähigkeiten in der Gasse und als Ballträger machen ihn unersetzlich, gepaart mit seiner natürlichen Aggressivität und seiner unbändigen Kraft, hat er das Potential zum besten australischen “Sechser” aller Zeiten zu werden.
Alternativen: Schalk Burger (Springboks) , Jason White (Schottland)
- Zweite Reihe (Nummer 4) – Victor Matfield(Springboks): Weit davon entfernt der perfekte Kapitän zu sein, ist Matfield nach wie vor der beste Gassespieler im Weltrugby. Sein Einsatz lässt ab und an zu wünschen übrig, aber er bleibt trotzdem in meiner Weltauswahl. Steht aber unter enormen Druck z.B. von Irlands Paul O’Conell.
Alternativen: Paul O’Conell (Irland), Simon Shaw (England) , Donncha O’Callaghan (Irland)_, Chris Jacks (All Blacks/Saracens)
- Zweite Reihe (Nummer 5) – Ali Williams (All Blacks): Mit dem Ball in der Hand ist er unbestritten der beste “Tight-Forward” im Weltrugby, aber lange Zeit waren seine Fähigkeiten an der Gasse nicht so sattelfest. Aber bei den Siegen über die Wallabies und die Springboks im Tri Nations war er ganz klar der Taktgeber in der Gasse. Er scheint endlich zu einer konstant guten Spielweise gefunden zu haben und auch sein Auftreten neben dem Feld hat sich verbessert. Wenn er von Verletzungen verschont bleibt, wird er ein wichtiger Baustein des All Blacks Teams bei der Heimweltmeisterschaft 2011 sein.
Alternativen: Bakkies Botha (Springboks), Patricio Albacete (Pumas), Mamuka Gorgodze (Georgien)
- Prop (Nummer 1) – Tony Woodcock (All Blacks): Wächst langsam in die Rolle des Anführers des All Blacks Gedränges, welche er nach Carl Haymans Wechsel nach England übernehmen musste. Ein feiner Techniker und sehr stark im Kontakt. Und laut Statistik auch einer der besten Verteidiger im Weltrugby. Hat knapp die Nase vor Argentiniens “Pocket Rocket” Rodrigo Roncero.
Alternativen: Rodrigo Roncero (Pumas) , Andrew Sheridan (England)
- Hakler – Mario Ledesma (Pumas): Nachfolger des legendären Frederico Mendez in der Mitte des Argentinischen Gedränges. Ein unermüdlicher Arbeiter, sicherer Gassewerfer, furchtloser Verteidiger und hervorragender Ballträger. Hat nicht umsonst Südafrikas Kapitän John Smit bei Clermont Auvergne zum Bankdrücker degradiert.
Alternativen: John Smit (Springboks), Andrew Hore (All Blacks), Dimitri Szarzewski (France)
- Prop (Nummer 3) – Martin Castrogiovanni (Italien): Ein weiterer Italo-Argentiner in meiner Weltauswahl. Der Grund weshalb das italienische Gedränge trotz mehr Niederlagen als Siegen nie dominiert wurde und sogar gegen den Weltmeister den Vorwärtsgang einlegen konnte. Wie ein Bulle im Angriff, rennt Verteidiger über den Haufen, als wären sie Schuljungen. Furchteinflößend am Gedränge und im abgelaufenen Six Nations 3x im Team der Woche.
Alternativen: Carl Haymann (All Blacks/Newcastle Falcons) , Matt Stevens (England)
Was haltet ihr von der TotalRugby Weltauswahl? Wer würde es bei euch in die erste XV schaffen?
|