Die junge Mannschaft des TSV Victoria Linden agierte beim Bundesliga-Auftakt reichlich nervös - (c) Stefan Dinse
Die schlechte Nachricht zuerst: Der siebenfache Deutsche Meister DRC Hannover ist zur Auftaktpartie in der Nordgruppe der 1. Bundesliga nicht angetreten und hat sein Team dem allgemeinen Vernehmen nach komplett aus dem Spielverkehr zurückgezogen. Die Grünen hatten die Bundesliga in den späten 90ern und nach der Jahrtausendwende fast nach belieben dominiert, darüber aber die Jugendarbeit vernachlässigt, nun also die schwere Mission Neuaufbau, womöglich in der Regionalliga Nord. Was sonst noch in den Erstligagruppen geschah:
Nord
Trotz des traurigen Rückzugs des DRC Hannovers wurde in der Nordgruppe am 1. Spieltag selbstverständlich noch Rugby gespielt. An der Fösse unterlag der nervös agierende Rekordmeister TSV Victoria Linden dem amtierenden Zweitliga-Nordmeister FC St. Pauli mit 22:33 und in der heimischen Rugby-Arena Saarlandstraße kassierte der Hamburger RC bei seiner Erstligapremiere eine schmerzhafte 13:34 Pleite.
TSV Victoria Linden – FC St. Pauli 22:33 | LiveTicker | Spielbericht
Hamburger RC – SC Germania List 13:34 | LiveTicker | Spielbericht
DRC Hannover - DSV Hannover 78 0:50
Ost
Ein defekt des Funkmastes hatte eine LiveTicker-Übertragung der Partie zwischen dem USV Potsdam und dem Berliner RC unmöglich gemacht. Gegen die Erstliganeulinge aus Brandenburg waren die erfahrenen Bundesliga-Rugger aus der Hauptstadt, trotz personellem Umbruch über die Sommermonate, eine Nummer zu groß, am Ende siegte der BRC ungefährdet mit 5:42. Noch deutlicher ging es beim Berliner Derby zwischen dem BSV 92 und dem RK 03 Berlin aus, Erstliga-Neuling BSV verlor dem Heimvorteil zum trotz deutlich mit 8:90.
USV Potsdam – Berliner RC 5:42 | Spielbericht
Berliner SV 92 – RK 03 Berlin 8:90 | Spielbericht | Fotos
Süd
Ein gefälliges Spiel zeigte der Heidelberger TV bei seinem Erstliga-Comeback beim Nachbarn RG Heidelberg. Nach anfänglicher 10:7 Führung träumten optimistische HTV-Anhänger schon davon Punkte aus dem Fritz-Grunebaum-Sportpark zu entführen, nach 80 Minuten war es aber die RGH die nach 11 Versuchen, von denen Kicker Dieckmann 10 erhöhte, auf der Punktetafel mit 71:17 vorne lag. Eine fulminante Leistung bot der Löwensturm gegen den TV Pforzheim, die starken acht des TSV Handschuhsheim dominierten ihre Gegenüber fast nach belieben, doch die individuelle Klasse von Verbinder Rusell Kupa war am Ende genug um dem Vizemeister den angestrebten 5-Punkte-Sieg zu besorgen. In der gezeigten Form sind die Rhinos aus der Goldstadt allerdings noch kein Meisterschaftsaspirant – Endstand 13:24. Noch 6 Punkte mehr als in der Vorschau prognostiziert schenkte Meister Heidelberger RK dem erschreckend harmlosen SC Neuenheim ein. In der internationalen Truppe der Königsblauen verdiente sich lediglich Nummer 8 Green Craig Bestnoten, während der Deutsche Meister mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu überzeugen wusste – Endstand 42:0.
RG Heidelberg – Heidelberger TV 71:17 | LiveTicker | Spielbericht | Fotos
TSV Handschuhsheim – TV Pforzheim 13:24 | LiveTicker | Spielbericht | Fotos
Heidelberger RK – SC Neuenheim 42:0 | LiveTicker | Spielbericht & Video-Highlights
West
Der RC Mainz war mit breiter Brust in die Partie gegen den RK Heusenstamm gegangen, nach 80 Minuten waren es aber die Füchse die einen 42:0-Sieg mit sechs erhöhten Versuchen bejubeln konnten. Beindruckend war aber die gute Verteidigungsarbeit und Fitness des Erstliga-Neulings aus Rheinland-Pfalz. Noch weniger Mühe hatte der SC Frankfurt 1880 mit dem ASV Köln, nach zwei Testspielpleiten – gegen den RK Heusenstamm und den TSV Handschuhsheim – scheinen die Hessen noch rechtzeitig in Schwung gekommen zu sein, gegen die wackeren Rheinländer stand es bei Abpfiff 81:0. Eine erste kleine Überraschung war der deutliche Sieg des RC Aachen – in der letzten Saison nur am grünen Tisch vor dem Bundesliga-Abstieg bewahrt worden – beim hoch favorisierten RC Luxemburg. Die Öcher gewannen am Ende deutlich mit 21:0, verpassten allerdings den Offensivbonuspunkt.
RC Mainz - RK Heusenstamm 0:42 | Spielbericht
SC Frankfurt 1880 – ASV Köln 81:0 | Spielbericht | Fotos
RC Luxemburg – RC Aachen 0:21
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