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Schweißtreibend – das Rugby-Turnier in Venlo am 19.8.2012
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Geschrieben von Carsten Huhn   
Donnerstag, 23. August 2012

Der RCH mit einem respektablen Auftritt in Venlo
Der RCH mit einem respektablen Auftritt in Venlo

Wegen der erwarteten warmen Temperaturen während des Turniers nimmt die Organisation Vorsichtsmaßnahmen. Wir stellen sicher, dass es viel kostenloses Wasser und Schatten gibt“, so hieß die letzte Meldung auf der Homepage der Venlo Wallabies. Und, fürwahr, es war verdammt heiß an diesem Wochenende. Am Turniertag, vergangenen Sonntag, erreichte das Thermometer in der niederländischen Grenzstadt Venlo satte 39 Grad. Im Schatten wohlgemerkt! Auf dem Platz wurde es daher nicht nur in sportlicher Hinsicht, immer heißer.

Insgesamt 10 Teams waren an den Start gegangen. Bis auf die Gastgeber allesamt aus Deutschland. Darunter Teams aus der Regionalliga, den zukünftigen Gegnern der „Panther“, wie Bochum, Dortmund, Solingen und Münster. Eine gute Gelegenheit zu sehen wo das Team um Coach Willi Lauter steht. Die vergangenen Trainingseinheiten waren anspruchsvoll und sollten Wirkung gezeigt haben. Dauerproblem des RCH ist aber der zu dünn besetzte Kader. So reisten nur 18 Spieler nach Holland, von denen sich aber gleich drei im Oldie-Match am Samstagabend Blessuren zuzogen und somit für den Sonntag ausfielen. „Begrenzter Kader“, nannte es Lauter, der hoffte an den Erfolg des Vorjahres anzuknüpfen, als der RCH noch das Halbfinale erreichte.

Gespielt wurde in zwei Gruppen je fünf Mannschaften. In der Gruppe der Hürther waren die „Lippe Lions“ aus Lemgo, der RFC Dortmund, die „Rugby Tourists“ Münster und Bundesligist RC Aachen, die nach eigenen Angaben mit ihrer kompletten ersten Mannschaft angereist waren. Die Hürther nahmen es gelassen, denn man hatte ja nichts zu verlieren. Die Stimmung, trotz Hitze und der Gewissheit nicht ausgewechselt werden zu können, aber gut. Etwa die Hälfte der Mannschaft war samt Betreuerteam schon tags zuvor angereist und hatte die Nacht in aufgeheizten Zelten verbracht. Zuversichtlich ging man in die erste Partie. Der Gegner hieß RCF Dortmund, eine Mannschaft, der man bald in der Rugby-Regionalliga NRW erneut begegnen wird.

Hürth agierte souverän und verteidigte konsequent als Dortmund versuchte gleich zu Beginn mächtig aufs Tempo zu drücken. Schließlich gewannen die Hürther Oberwasser und die Panther zeigten erstmals Zähne. Stark der Auftritt von Jonas Reuber, der seine Gegner schier überrannte, damit für Gefahr und vor allem Punkte sorgte. Am Ende hieß es nach zwei mal 15 Minuten 14:0 für den RCH. „Das war gutes Rugby. Ordentlich.“, resümierte Coach Lauter.

Im zweiten Match traf der RC Hürth auf Münster, die vor allem durch ihren starken Sturm auffallen, der erst einmal gestoppt werden will. Stark aber auch der Hürther Sturm, allen voran Martin Schulz und Christian Lammers, die beide für mächtig Wirbel sorgten. So wurde das Spiel gegen die Westfalen zum echten Kracher. Nachdem die ersten Minuten in der Hauptsache geprägt waren von harten Tacklings und offenen Gedrängen, gelang es schließlich den bereits erwähnten starken Stürmern der „Tourists“ einen Versuch zu legen. Auch in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit sah es zunächst einmal nicht so aus als brennt hier noch was an. Aber Hürth, wohl in der besseren konditionellen Verfassung, machte weiter Druck. Was schließlich dazu führte, dass kurz vor dem Spielende erneut Jonas Reuber zum 5:5 ausglich. Fast unmöglich nun die Erhöhung aus gänzlich linker Position zwischen die Stangen zu kicken. Doch Tobias Theißen schaffte das Unmögliche und schoss das Spielgerät per Dropkick (!) weltmeisterlich drüber. Abpfiff und 7:5-Sieg für den RCH.

Zwei Spiele, zwei Siege. Aber leider auch zwei Lädierte. Der dünne Kader forderte seinen Tribut und so ging man weniger hoffnungsvoll ins dritte Spiel gegen Aachen, dem Turnierfavoriten und Vorjahressieger. Der RCA war mit einem 25 Mann starken Kader angereist, allesamt Bundesligaspieler. Und das machte sich bemerkbar. Chancenlos gingen die Hürther mit 0:31 baden. Dennoch konnte man diesem Spiel durchaus Positives abgewinnen. Und wenn es die Einsicht war, dass man mit mehr Spielern hier durchaus was hätte ausrichten können. Denn „sooo stark waren die nun auch nicht“, befanden einige der völlig ausgelaugten Spieler aus Hürth.

Vor dem letzten Spiel machte man sich nicht wirklich noch Hoffnungen auf einen Einzug ins Halbfinale. Die „Lippe Lions“, gespickt mit drei Spielern aus Fidji, besaßen ebenfalls einen großen Kader und wirkten nicht annähernd so erschöpft, wie die Hürther. Zudem musste man nun auch noch den Ausfall vom starken Verbinder und Punktegarant Theißen verkraften. Immerhin gaben sich die Panther nicht auf und hauten noch einmal alles raus. Verloren wurde die Partie dennoch mit 12:23. Ein respektables Ergebnis. „Den Jungs kann man keinen Vorwurf machen, sie haben ihr Letztes gegeben. Es machte sich bemerkbar, dass wir keine Auswechselspieler hatten und die Jungs so langsam auf Reserve liefen, was bei Temperaturen knapp unter 40 Grad nicht verwunderlich ist. Leider ist es dieses Jahr in Venlo nicht so gelaufen wie letztes Jahr, Danke an alle Jungs die dabei waren.“, sagte Lauter.

Erwähnenswert noch das Finale des RC Aachen gegen Lippe. Aachen zeigte, das muss man anerkennen, äußerst sehenswertes Rugby und gewann mit 31:0. Der Turniersieg war völlig verdient.

In zwei Wochen wird der RCH in die Regionalliga starten. Gegner wird Bochum sein, eine Uni-Mannschaft, die schwer einzuschätzen ist. Geling es dem RC Hürth auf einem kompletten Kader zurückgreifen zu können, werden die "Panther" aber nur schwer zu schlagen sein. (CH)

Gruppe 1:
1. BSC Offenbach (D)
2. RFC Bochum/Witten (D)
3. Solingen Zebra’s (D)
4. UNI Bochum (D)
5. Wallaby’s Venlo (NL)

Gruppe 2:
1. Lippe Lions Lemgo (D)
2. RC Aachen (D)
3. RC Hürth (D)
4. RFC Dortmund (D)
5. Rugby Tourist Münster (D)

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