Die DRV-Referees müssen vor dem Start der neuen Bundesligasaison fleißig neue Regeln pauken
Wenn am 25. August die Referees erstmals in der Saison 2012/2013 in ihre Pfeife blasen gilt es auch ein paar neue Regeln zu beachten. Zum einen finden im Zuge der neustrukturierten Bundesliga einige Sicherheitsregeln auch auf Bundesliga-Niveau Anwendung, zum anderen hat der International Rugby Board einige neue Regeln zu Testzwecken eingeführt.
„Durch die Neustrukturierung des Spielbetriebs werden Mannschaften aus verschiedenen Ligen zusammengeführt. Die unterschiedlichen Stärken der Mannschaften erfordert aus Gründen der Sicherheitsregeln eine Anpassung“, erklärt der neue SDRV-Vorsitzende Dietmar Scharmann die Notwendigkeit der Regelveränderungen, welche in erster Linie das angeordnete Gedränge für alle Beteiligten sicherer machen soll. Im Regelwerk heißt es dazu: „In allen Spiel- und Altersklassen des DRV unterhalb der 1. Bundesliga kommen die U-19 Regelvariationen zur Anwendung. Eine Ausnahme gilt für alle Spiele zwischen den Mannschaften, die in der Saison 2011/12 bereits in der 1. Bundesliga gespielt haben. Diese Mannschaften spielen untereinander weiterhin ohne U-19 Regelvariationen“.
Die U19-Regelvariation sieht vor, dass im Gedränge maximal 1,5 Meter geschoben werden darf, der Ball unverzüglich aus dem Gedränge genommen werden muss, wenn eine Mannschaft ihn gewonnen und kontrolliert hat sowie ein Verbot des absichtlichen Drehens eines Gedränges. Bei Verstößen gegen diese Regeln sieht das Regelwerk Freitritt und im Falle des gedrehten Gedränges sogar einen Straftritt vor.
„Mit der neuen Regelung wird angestrebt die bestmögliche Balance zwischen der Sicherheit der Spieler und dem sportlichen Streben der Spitzensportler im DRV herzustellen. Die Regelung ermöglicht den neuen Mannschaften in der 1. Bundesliga eine Beteiligung mit einem deutlich geringeren Sicherheitsrisiko. Gleichzeitig stellt sie die Spitzenmannschaften vor die Aufgabe, mit unterschiedlichen Regeln zum Gedränge umgehen zu müssen, dafür aber auch weiterhin die Praxis des umkämpften Gedränges beibehalten zu können“, so Scharmann zu den Hintergründen der Entscheidung.
iRB testet neue Regeln
Auch der International Rugby Board hat sich einmal mehr mit dem Gedränge auseinandergesetzt, die zuletzt so in Verruf geratene Spielunterbrechung, soll durch ein neues Kommando weiter vereinfacht werden. Der erst vor wenigen Jahren eingeführte Call „beugen, anfassen, warten, binden“, wird durch „beugen, fassen, set“ ersetzt. Nach dem Kommando „set“ können sich die Sturmreihen zusammengehen, so sie bereit sind.
Außerdem darf bei einem Vorwurf der ins Seitenaus geht, darf von der einwerfenden Mannschaft jetzt auch eine Gasse gewählt werden und auch beim Straf- oder Freitritt nach einer Gasse besteht die Möglichkeit, als zusätzlich Option zu einem Gedränge, eine Gasse mit eigenem Einwurf zu wählen“.
Auch das offene Gedränge („Ruck“) soll beschleunigt werden, sobald eine Mannschaft den Ball klar gewonnen hat, ruft der Schiedsrichter „use it“, worauf die Ball kontrollierende Mannschaft dazu angehalten ist innerhalb von 5 Sekunden den Ball zu spielen. Bei Zuwiderhandlung gibt es ein Gedränge zu Gunsten der Mannschaft die nicht in Ballbesitz war.
Ebenfalls aufs Tempo gedrückt wird beim Erhöhungskick, hatte der Kicker bisher sobald er sich für den Kick präparierte 60 Sekunden Zeit, das Leder in Richtung Stangen zu treten, läuft die Uhr des Schiedsrichters nun schon unmittelbar nachdem der Versuch der zum Erhöhungstritt berechtigt erzielt wurde, mit diesem bleiben dem Kicker insgesamt 90 Sekunden, um den Tritt auszuführen.
Die übrigen Testregeln beschäftigen sich im wesentlichen mit der Anzahl der erlaubten Ersatzspieler im 7er- und 15er-Rugby sowie der Spielkleidung und erlangen mit Beginn der neuen Spielzeit Gültigkeit.
Die wichtigsten Regelungen im Überblick:
Quelle: http://www.drvreferees.de/
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