Odense 7s: Zusammenfassung Turniertag 1 / Video-Highlights von allen Spielen
Geschrieben von TotalRugby Team
Samstag, 7. Juli 2012
Die deutsche 7er-Nationalmannschaft liegt nach Turniertag 1 weiter voll auf Kurs - (c) Salerno
Die deutsche Siebenerrugby-Nationalmannschaft der Herren hat am ersten Turniertag bei den Odense 7s die Pflicht souverän erfüllt und beendet die Vorrunde beim dritten und letzten Turnier der European Grand Prix Series – der Europameisterschaft im olympischen 7er-Rugby – auf Rang drei hinter Titelfavorit England, Schottland und vor Gastgeber Dänemark. Damit ist das Team von Trainer Philip „Lofty“ Stevenson voll im Soll und sieht sich nun als Aufsteiger im Kampf um den Klassenerhalt in einer guten Ausgangsposition.
„Wir können mit der Vorstellung am ersten Tag insgesamt zufrieden sein – eine tolle Leistung gegen England, eine weniger gute gegen Schottland und ein letztlich souveräner Pflichtsieg gegen die Dänen. Wir sind absolut auf Kurs, zumal auch die direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sich auf den Rängen drei und vier in ihren Gruppen tummeln“, so Teammanager Manuel Wilhelm. „Morgen geht es zunächst gegen Litauen, die müssen wir eigentlich schlagen. Das klare Ziel heißt für uns Rang neun, denn das bedeutet eine gute Ausgangsposition für das WM-Qualifikationsturnier in zwei Wochen in Portugal. Denn die Platzierungen hier in Odense bestimmen zugleich die Setzliste dort. Für uns heißt das, dass wir am Sonntag alle Spiele gewinnen wollen und müssen.“
England – Deutschland 24:7 (12:0)
Trotz der Niederlage ein guter Auftritt der deutschen Mannschaft zum Turnierauftakt. Die DRV-Mannen waren dem Topfavoriten England über weite Phasen durchaus gewachsen, auch wenn der Gegner natürlich klare physische Vorteile auf seiner Seite hatte. Und so war es vor allem individuelle Klasse, die zu Punkten für die Engländer führte. James Rodwell besorgte die ersten beiden Versuche (1. und 3.). Oliver Phillips erhöhte nur den zweiten. Das deutsche Team griff in der Abwehr ein ums andere Mal beherzt zu und deutete in der Offensive mehrfach an, dass man nicht gewillt war, hier nur die Punkte abzugeben. In ein, zwei Szenen hatte man im ersten Durchgang auch Pech, als der Schiedsrichter die Deutschen in aussichtsreicher Position mit einem zumindest fragwürdigen Pfiff stoppte.
Auch in der zweiten Halbzeit versteckte sich die DRV-VII nicht. Im Gegenteil. In der achten Minute hatte man Raynor Parkinson frei gespielt, der den Ball zum zu diesem Zeitpunkt auch nicht unverdienten 5:12 unter den Malstangen ablegte (8.). Fabian Heimpel verwandelte den Erhöhungskick sicher und man war auf 7:12 dran. England blieb aber geduldig und spielte weiter seine Stärken aus, ohne dabei jedoch zu glänzen. Einen sehenswerten Angriff schloss Tom Powell in der 10. Minute mit dem dritten Versuch für England ab – Erhöhung durch Phillips passte auch. Deutschland zeigte in der Schlussphase noch ein, zwei weitere gute
Angriffe, konnte die englische Abwehr aber nicht ein zweites Mal überwinden. In der Nachspielzeit erhöhte stattdessen Marcus Webber noch auf den durchaus etwas zu hohen 24:7-Endstand. „Die Engländer waren in der ersten Hälfte offenbar ein wenig überrascht, wie mutig unsere Jungs angegriffen haben. Da haben wir schon das Spiel gemacht“, so Teammanager Manuel Wilhelm. „Dann hat sich aber die größere Routine klar durchgesetzt. Jetzt heißt es, den Fokus zu behalten und gegen Schottland vielleicht noch einen drauf zu setzen.“
Schottland – Deutschland 19:7 (12:0)
Die deutsche Mannschaft konnte gegen Schottland nicht an die gute Leistung aus dem ersten Spiel anknüpfen. Teammanager Manuel Wilhelm: „Man hat gemerkt, dass etwas die Konzentration gefehlt hat. Wir haben es zu oft mit der Brechstange versucht, nicht geduldig genug gespielt. Das größte Problem aber war die Balleroberung – wie schon in Moskau. Wir hatten nicht genug Bälle, um etwas nach vorn machen zu können. Das war leider eine bis zwei Klassen schlechter als unser Spiel gegen England.“ Pech kam auch noch dazu: Tim Menzel und Christopher Hilsenbeck wurden beide mit Schulterverletzungen ausgewechselt. Zumindest bei Hilsenbeck, so berichtet Wilhelm, sieht es auf den ersten Blick danach aus, als ob er womöglich nicht mehr zum Einsatz kommen würde.
In der Anfangsphase hielt das deutsche Team in der Defensive gut dagegen. Viele schottische Angriffe wurden gestoppt, doch nach mehreren Straftritten kurz vor dem deutschen Malfeld war es Scott Riddell, der sich zum ersten Versuch über die Linie warf (2.). Schottland bestimmte das Geschehen und brach immer wieder gefährlich durch. Sam Rainger erwischte gerade noch einen Schotten am Fuß, Fabian Heimpel fing einen gerade noch ein. Doch ein verpasstes Tackling von Bastian Himmer ermöglichte den zweiten Versuch. Der durchgebrochene Schotte blieb sogar noch vor der deutschen Mallinie stehen und wartete auf Riddell, der den Pass aufnahm und in der 6. Minute unter den Stangen ablegte. Die Erhöhung war für James Thompson diesmal Formsache. Halbzeitstand 12:0. Der eingewechselte Schotten-Star Andrew Turnbull profitierte zu Beginn des zweiten Durchgangs von einem Fehler Sam Raingers. Nach einem langen Kick legte der junge Heusenstammer den Ball mit dem Fuß unglücklich einem Schotten vor, der Turnbull für den Sprint ins Malfeld bediente (8.). Gemeinsam mit Thompsons Erhöhung war das die Vorentscheidung, auch wenn das deutsche Team nicht aufsteckte. In der 12. Minute endete ein sehenswerter Passangriff der deutschen Mannschaft bei Benjamin Simm, der den Ball über die linke Seite bis ins schottische Malfeld trug. Fabian Heimpel addierte zwei Punkte per Erhöhung, doch mehr gelang dem deutschen Team bis zum Schlusspfiff nicht.
Deutschland - Dänemark 40:10 (19:0)
Die deutsche Mannschaft hat die Pflichtaufgabe in der Vorrunde bewältigt und Dänemark am Ende souverän und ungefährdet besiegt. „Das war keine hervorragende Leistung“, so Teammanager Manuel Wilhelm. „Wir hatten zwischendrin ein paar Unkonzentriertheiten, aber unterm Strich waren das ein ordentliches Spiel und ein hoch verdienter Sieg für die Jungs.“
Das deutsche Team ließ von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, wer in dieser Partie den Sieg davontragen sollte. Nach einer kurzen Anlaufphase lief Matthieu Franke als erster ins dänische Malfeld ein (2.). Benjamin Simm ließ nur eine Minute später den zweiten Versuch folgen und stellte damit die Weichen schon früh auf Sieg. Fabian Heimpel erhöhte sicher, ebenso den dritten Versuch, den wieder Matthieu Franke verbuchte (5.). Dänemark wehrte sich tapfer, fand jedoch im ersten Durchgang keinen Weg durch die deutsche Abwehrformation.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte die DRV-Auswahl etwas den Faden verloren. Dänemarks Kristoffer Vandborg ließ in der 9. Minute mit einer schönen Körpertäuschung Rafael Pyrasch aussteigen und verkürzte auf 5:19. Und in der direkt nächsten Angriffserie der Skandinavier sah Bradley Diamandis die Lücke in der deutschen Verteidigung und schlüpfte zum zweiten Versuch hindurch (9.). Beide Versuche wurden jedoch nicht erhöht und das deutsche Team fand jetzt auch wieder zurück ins System. Nach einem schönen Pass von Fabian Heimpel lief Matthieu Franke zu seinem dritten Versuch in diesem Spiel ins gegnerische Malfeld – Heimpel erhöhte sicher (11.). Einen heraus gefangenen Ball verwertete Samuel Rainger im Konter zum fünften deutschen Versuch (13.). Erhöhung Heimpel. Den Schlusspunkt setzte in Überzahl – nach Gelb für den Dänen Joshua Jensen – Benjamin Simm in der Schlussminute. Diesmal addierte Ray Parkinson die beiden Punkte für den Erhöhungskick und markierte damit den 40:10-Endstand.
Damit steht das deutsche Team als Gruppendritter in Pool A im Bowl-Viertelfinale und trifft am Turniersonntag im ersten Spiel des Tages um 9.30 Uhr auf Litauen.