Deutschlands 7er-Frauen haben die WM-Qualifikation verpasst - (c) Miriam May
Die deutsche Siebenerrugby-Nationalmannschaft der Damen hat in Moskau (RUS) die erhoffte Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2013 an gleicher Stelle verpasst. In der Endabrechnung des zweiten Turniers der European Women’s Sevens Series (EWSS), welches zugleich als WM-Qualifikation galt, belegte das Team von Nationaltrainerin Susanne Wiedemann den achten Platz unter 16 Teams, von denen allerdings vier nicht in die europäische Wertung eingehen. In der Gesamtwertung der EWSS landete Deutschland nach zwei von zwei Turnieren auf dem neunten Rang. England, dass nach dem Turniersieg auf Ameland auch in Moskau triumphierte, verteidigte den EM- Titel vor Spanien und Frankreich. Neben dem bereits qualifizierten Gastgeber Russland gingen die Tickets für die WM 2013 an England, Spanien, Frankreich, die Niederlande und Irland.
Cup-Viertelfinale: Spanien – Deutschland 31:5 (26:0)
Gegen Spanien kamen die deutschen Damen zunächst nicht richtig in Tritt. Vom Ankick weg war man unter Druck. Zwei verpasste Tacklings erlaubten es den Ibererinnen, nach Versuchen von Laura Esbri (1.) und Julia Pla (3.) schnell auf 12:0 davon zu ziehen. Der dritte Versuch durch Barbara Pla fiel, nachdem man bei einem Straftritt des Gegners an der Mittellinie nicht schnell genug reagierte – 19:0, weil auch die Erhöhung passte (5.). Noch vor der Pause nutzte Spanien erneut in Person von Julia Pla einen weiteren Abstimmungsfehler in der deutschen Abwehr zum 26:0-Halbzeitstand.
Im zweiten Durchgang kam die DRV-Auswahl besser ins Spiel, fand sein Spielsystem wieder und baute nun ihrerseits Druck auf. Doch zunächst jubelten nochmals die Spanierinnen, als Paula Medin den Ball bis in das deutsche Malfeld trug (10.). In der Folge gehörte die Partie dem deutschen Team, das sich immerhin mit noch einem sehenswerten Versuch belohnte. Svetlana Hess trug den Ball bis zur gegnerischen 22-Meter-Linie, wo sie zunächst gestoppt wurde. Vier Straftritte und viele Pässe später lief Dana Kleine-Grefe zum Versuch ein (12.). Mehr gelang jedoch nicht.
Plate-Halbfinale: Niederlande – Deutschland 26:5 (21:0)
Deutschland hat die Sensation gegen die favorisierten Niederländerinnen und damit auch nicht die erhoffte Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2013 – ebenfalls in der russischen Hauptstadt Moskau – verpasst. Mit ein wenig zu viel Respekt waren die Spielerinnen scheinbar in die Partie gegangen. Ankick Deutschland und gleich die erste Angriffsserie der Niederländerinnen führte zum ersten Versuch durch Kelly van Harskamp (2.). Weil auch die Erhöhung von Lorraine Laros passte, lief man schnell einem 0:7-Rückstand hinterher. Deutschland hielt eigentlich ganz gut dagegen, doch kleine Fehler in der Abwehr reichten, dass die Niederländerinnen immer wieder eine Lücke fanden. Der zweite Versuch – erneut durch van Harskamp fiel durch die Mitte. Wieder war die Erhöhung von Laros gut und es stand 0:14 (4.). Auf dem Platz ging es durchaus hart zur Sache. Lisa Kropp musste kurz behandelt werden und beim dritten Versuch der Oranje-Mädels durch Linda Franssen mit dem Pausenpfiff lag Alysha Stone ebenfalls verletzt am Boden. Es ging mit einem klaren, wenn auch etwas zu hohen 0:21 in die kurze Halbzeitpause.
Die Partie verlor im zweiten Durchgang etwas an Tempo. Ein verpasstes Tackling führte ganz außen zu einem weiteren, dem vierten niederländischen Versuch durch Annemarije van Rossum (9.). Diesmal ging die schwierige Erhöhung daneben. Das deutsche Team versuchte in der Schlussphase noch einmal heranzukommen und belohnte sich kurz vor dem Ende auch mit dem Ehrenversuch durch Svetlana Hess.
Spiel um Platz 7: Ukraine – Deutschland 22:0 (7:0)
Im Spiel um den siebten Platz ging es für die deutschen Damen „nur“ um Punkte in der EWSS-Wertung. Doch gegen die Ukrainerinnen kassierte man früh den ersten Versuch – und das wieder durch die Mitte nach einem Abwehrfehler. Die Osteuropäerinnen kamen mit viel Druck, doch weitere Punkte gelangen ihnen gegen die ansonsten gut organisierte deutsche Defensive im ersten Durchgang nicht mehr. Doch auch die DRV-Frauen brachten nichts Zählbares auf die Anzeigetafel. Die wenigen Bälle, die man hatte, gab man einfach zu leichtfertig wieder her und brachte sich damit selbst in Bedrängnis, anstatt Druck auf den Gegner ausüben zu können.
Im zweiten Durchgang fiel der Versuch der Ukrainerinnen wieder kurz nach den Anpfiff. Auch wenn die Erhöhung misslang – es stand 0:12. Und die Damen in Gelb und Blau legten wenig später einen dritten Versuch zum 17:0 nach. Kurz darauf sah eine Ukrainerin die Gelbe Karte. Doch die zeitweilige Überzahl konnte nicht genutzt werden. Stattdessen gelang kurz vor Schluss der Ukraine noch ein weiterer Versuch zum 22:0. Der letzte Angriff der Deutschen war zwar noch einmal viel versprechend, weil im einstudierten System gespielt, doch er brachte auch nichts mehr ein.
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