(c) Jürgen Keßler
DM-Finale in Heidelberg: Heidelberger RK – TV Pforzheim 20:16 (10:3)
Der Heidelberger RK bleibt Deutscher Meister im 15er-Rugby der Männer. In einem jederzeit spannenden Endspiel auf hohem Niveau setzte sich der Titelverteidiger mit 20:16 (10:3) gegen den TV Pforzheim durch. Die Männer des Aufsteigers lieferten dem Favoriten und Titelverteidiger bei schwierigen äußeren Bedingungen jedoch einen harten Kampf, waren jederzeit gefährlich und haben einmal mehr unterstrichen, dass man vollkommen zu Recht in diesem Finale stand.
„Wir wussten, dass uns ein starker Gegner erwartet und es ein entsprechend hartes Spiel werden würde“, so HRK-Trainer Kobus Potgieter. „Ich denke, wir haben das Spiel heute über unsere Verteidigung und über Teamwork gewonnen. Aber wir haben uns auch viele Fehler geleistet und es uns damit heute sicher nicht leicht gemacht.“
„Pforzheim war der erwartet schwere Gegner, und für uns war es demnach ein ganz hartes Stück Arbeit“, atmete Alexander Wiedemann, Rugby Operations Manager beim Heidelberger RK, hörbar durch. „Wir haben letztlich sicher nicht unverdient gewonnen, weil wie nie ins Hintertreffen geraten sind, aber der TVP war brandgefährlich und hat vor allem in der Schlussphase noch mal richtig auf den Sieg gedrängt. Pforzheim hätte den Sieg genauso verdient gehabt, aber jetzt sind wir natürlich glücklich, dass es so ausgegangen ist.“
TVP-Manager Jens Poff zeigte sich – wie auch seine Mannschaft – enttäuscht nach der knappen Niederlage: „Klar ist die Stimmung jetzt nicht so gut, aber wir haben ein gutes Spiel gezeigt, die Jungs haben alles gegeben. Wir hatten ja auch durchaus die Chance, die Partie heute zu gewinnen. Es sollte eben noch nicht sein, wir waren zu Beginn auch etwas nervös und wollten vielleicht auch zuviel. Am Ende hat vielleicht doch die Endspielerfahrung des HRK den Ausschlag gegeben.“
Nationaltrainer Torsten Schippe: „Über die Saison gesehen war der Heidelberger RK die stabilste Mannschaft. Von daher sind sie natürlich ein verdienter Meister. Aber der TV Pforzheim hat ein tolles Endspiel geliefert, war absolut auf Augenhöhe und braucht sich nichts vorwerfen. Beide können sicher besser spielen, aber das geht eben nur so weit, wie der Gegner es zulässt. Es war immer spannend und am Ende ja auch ein ganz knappes Ding.“
Die rund 1.900 Zuschauer im Fritz-Grunebaum-Sportpark sahen bei strömendem Regen im ersten Durchgang von Beginn an eine hochklassige Partie, in der Pforzheim gleich mit viel
Druck und gutem Kickspiel startete, sich zunächst aber an der starken Defensive des HRK, die kaum etwas zuließ, die Zähne ausbiss. Heidelberg zeigte bei diesen schwierigen Bedingungen einige Fangfehler, verbuchte aber nach gut 20 Minuten die ersten Punkte, als Steffen Liebig nach einem sehenswerten Angriff über Shaun Walker im gegnerischen Malfeld ablegte und der Versuch vom sicheren Luke Muggeridge erhöht wurde. Der neuseeländische Kicker erhöhte wenig später per Straftritt sogar auf 10:0. Doch Pforzheim schien nicht geschockt, sondern blieb weiter am Drücker. Jeremy Te Huia verkürzte per Straftritt aus gut 20 Metern nach einem Gedränge. Beide Teams hatten bis zum Pausenpfiff noch gute Chancen, weitere Punkte zu erzielen, scheiterten jedoch jeweils knapp.
Die Partie blieb auch nach dem Wiederanpfiff auf einem guten Niveau und ungemein spannend. Zudem kam nun die Sonne über dem Fritz-Grunebaum-Sportpark heraus. Pforzheims Kicker Te Huia verkürzte erneut per Straftritt auf 6:10, doch Heidelberg erhöhte in dieser Phase den Druck und wurde belohnt. Bundesliga-Top-Try-Scorer Caine Elisara trug den Ball bis ins das TVP-Malfeld und Muggeridge ließ sich auch diesmal die Erhöhung nicht entgehen. Doch die Gäste hatten direkt die richtige Antwort parat: Versuch Brad Shaw und Te Huia tat es seinem Gegenüber ebenso sicher gleich. Jetzt führte der HRK nur noch 17:13 (58.). Sowohl Muggeridge als auch Te Huia verwandelten für ihre Teams jeweils einen weiteren Straftritt. In der Schlussviertelstunde warf Pforzheim noch mal alles nach vorn und lief Mal um Mal gegen die Heidelberger Defensive an. Es war deutlich zu spüren, dass man diesen Sieg unbedingt wollte. Aber auch der HRK blieb jederzeit gefährlich. Mit der letzten Angriffsserie kam der TVP noch mal bis kurz vor das gegnerische Malfeld, doch dort wurde der Ball verloren. Wenig später beendete der souveräne Schiedsrichter Frank Himmer die Partie und gab zugleich den Startschuss für die Heidelberger Meister-Feierlichkeiten.
Punkte: 7:0 (23.) Versuch Steffen Liebig & Erhöhung Luke Muggeridge, 10:0 (30.) Straftritt Luke Muggeridge, 10:3 (35.) Straftritt Jeremy Te Huia, 10:6 (45.) Straftritt Jeremy Te Huia, 17:6 (52.) Versuch Caine Elisara & Erhöhung Luke Muggeridge, 17:13 (58.) Versuch Brad Shaw & Erhöhung Jeremy Te Huia, 20:13 (59.) Straftritt Luke Muggeridge, 20:16 (64.) Straftritt Jeremy Te Huia
Schiedsrichter: Frank Himmer
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