Ratlos, Springbok Außen JP Pietersen - (c) Miriam May
Die Weltmeister aus Südafrika werden, nach vielversprechendem Start in die Tri Nations 2008, wohl dieses Jahr den “Wooden Spoon” gewinnen, nachdem sie auch ihr zweites von drei Heimspielen, diesmal gegen die Wallabies mit 27-15 verloren haben. Nachdem die Boks mit ihrem hervorragenden Sieg in Dunedin Geschichte gemacht hatten, haben sie es mittlerweile geschafft gleich doppelt im negativen Kapitel besagten Geschichtsbuchs zu landen.
Letzte Woche die erste zu Null Niederlage in Newlands, diese Woche, die höchste Heim-Niederlage gegen die Wallabies, die zum ersten mal seit 2000 wieder in SA gewonnen hatten.
Das vorletzte Tri Nations Spiel der Boks, gespielt im Shark Tank in Durban sollte die Weichen neu stellen für einen versöhnlichen Tri Nations Einstand von Coach Pieter de Villiers, doch es wurde die dritte Niederlage in Folge und die erfolgsverwöhnten Fans im Stadion waren gegen Ende lautstarke und gnadenlose Kritiker des grünen Teams.
Die Heimmannschaft begann allerdings vielversprechend, mit einem schönen Angriff nachdem ein intelligenter Kick von Verbinder Butch James die Wallabies zu einer 5 Meter Gasse zwang. Schalk Burger brachte die Boks in die Vorwärtsbewegung und sieben Phasen folgten, bis Juan Smit mit einem Freikick bestraft wurde. Die ersten Punkte kamen durch einen Straftritt von Australiens Matt Giteau, nachdem der übermütige CJ van der Linde Kopf voraus in ein Offenes ging und Halb Sam Cordingley traf – der bullige Prop wurde nach dem Spiel verwarnt und wird wohl eine Sperre bekommen.
Die Boks hatten eine weitere Chance nach einer Gasse als Jean de Villiers und der Liebling der Durban Fans “Beeeeast” Mtawarira nahe am Versuch waren, doch wie zuvor befreite ein Freikick die Australier. Ein cleverer Wallabie Bodenroller konnte von Jongi Nokwe, der für den verletzten Bryan Habana auf Aussen startete gerettet werden, doch die Gäste bekamen einen Freikick den sie schnell spielten. Prop Ben Robinson war nahe dran, dann der stark spielende Rocky Elsom und wieder Robinson – letztlich war es der Video Schiedrichter der auf Versuch von Robinson entschied. Giteau hatte keine Probleme mit der Erhöhung und machte es 10:0.
Die Wallabies dominierten und hatten noch eine Chance vor der Halbzeit, nachdem Conrad Jantjies im Gegenangriff gestoppt und von der aggressiven Verteidigung zu einem Freikick gezwungen wurde, doch diesmal stand die grüne Verteidigung.
James kam zu den ersten 3 Punkten für die Weltmeister in Hälfte Zwei, doch Matt Giteau stellte den 10 Punkte Vorsprung wieder her, nachdem Beast Mtawatira im Offenen bestraft wurde. 13:3 nach 50 Minuten.
Adrian Jacobs rettete nach einem Kick und viel Druck durch Wallabie Aussen Drew Mitchell und die Boks Verteidigung stand trotz 5Meter Gedränge. Kurz darauf waren es die Innen Jean de Villiers und Adrian Jacobs die gut kombinierten und fast Punkteten – doch der siebte! turn-over in der Wallabie 22 stoppte auch diesen Angriff.
Der verläßliche Lote Tequiri ließ sich nicht zweimal bitten, nachdem CJ vd Linde nach gefährlichem Tackle bestraft wurde beendete der Außen einen Wallabie Angriff mit einem starken Solo zum Versuch und der 20:3 Führung. Dann, nach 200 Minuten Boks Rugby ohne Versuche – in Perth, in Cape Town und der ersten Hälfte in Durban – war es Adrian Jacobs der einen guten Angriff von Innenpartner de Villiers und Ersatzflanker Luke Watson zum Versuch ablegte. Der eingewechselte Montgomery traf und es stand 20:10 nach 65 Minuten.
Das alte Klischee von Versuch der nicht zählt bis man den Antritt gesichert hat und zurück in der Hälfte des Gegners ist bewahrheitete sich, als Viktor Matfield besagten Kick nach vorne verlor und die Wallabies ein Gedränge bekamen. Giteau spielte eine Schere mit Kapitän Mortlock, der fast 30 Meter, vorbei an mehreren nicht Tacklern rannte und zum Versuch kam. 27:10 nur eine Minute nach dem Springbok Anschlussversuch.
Doch die Boks hatten das letzte Wort, als Montgomery einen guten Innenpass zu Adrian Jabobs spielte, der in seinem Heimstadion durch gute Steps zu seinem zweiten Versuch kam. 27:15 Endstand.
Für die Boks ist jetzt “der Markt verloffe” wie man in Heidelberg sagt, denn sie haben nur noch ein Spiel und erst einen Sieg auf dem Konto. Die starken Wallabies hingegen sind jetzt bis auf einen Punkt an die All Blacks herangekommen und haben nach dem nächsten Spiel gegen Südafrika in Johannesburg das wohl alles entscheidende Spiel gegen die Neuseeländer in Brisbane.
Südafrikas Trainer Pieter de Villiers hingegen ist überzeugt das seine große Vision vom Angriffs-rugby aufgehen wird, sobald all seine Spieler es sich wirklich zutrauen. Kritisiert wird er dennoch, genau wie Springbok Kapitän Matfield, dessen Form, wie die einiger anderer Führungsspieler in den Reihen der Weltmeister in den letzten drei Spielen stetig nach unten zeigt.
Punkte:
Südafrika:
Versuche: Jacobs 2
Erh: Montgomery
Strafkicks: James
Australien:
Versuche: Robinson, Tuqiri, Mortlock
Erh: Giteau 3
Strafkicks: Giteau 2
Teams:
Südafrika: 15 Conrad Jantjes, 14 JP Pietersen, 13 Adrian Jacobs, 12 Jean de Villiers, 11 Jongi Nokwe, 10 Butch James, 9 Fourie du Preez, 8 Pierre Spies, 7 Juan Smith, 6 Schalk Burger, 5 Victor Matfield (captain), 4 Andries Bekker, 3 CJ van der Linde, 2 Bismarck du Plessis, 1 Tendai Mtawarira.
Ersatz: 16 Adriaan Strauss, 17 Brian Mujati, 18 Joe van Niekerk, 19 Luke Watson, 20 Ricky Januarie, 21 Frans Steyn, 22 Percy Montgomery.
Australien: 15 Drew Mitchell, 14 Peter Hynes, 13 Stirling Mortlock (captain), 12 Berrick Barnes, 11 Lote Tuqiri, 10 Matt Giteau, 9 Sam Cordingley, 8 Wycliff Palu, 7 George Smith, 6 Rocky Elsom, 5 Daniel Vickerman, 4 James Horwill, 3 Matt Dunning, 2 Stephen Moore, 1 Benn Robinson.
Ersatz: 16 Tatafu Polota-Nau, 17 Al Baxter, 18 Dean Mumm, 19 Phil Waugh, 20 Brett Sheehan, 21 Timana Tahu, 22 Ryan Cross.
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