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Während die Südgruppe der Verbandsliga Nord nur als Phantom durch die Statistik geistert, wird in der Nordgruppe wenig, aber dafür regelmäßig gespielt. So fand am Sonnabend in Rostock eine Partie der spannenden Sorte statt, in der die zahlreichen Zuschauer und die Hersteller von Sonnenmilch auf ihre Kosten kamen. In der Hinrunde hatte die Spielgemeinschaft Rostock/Wismar an der Trave ein deutliches 50:3 verbuchen können, in der Winterpause indes einen heftigen Aderlass vor allem in der Hintermannschaft verbuchen müssen. Doch kein Grund zum Greinen.
Wie auch im November erwies sich der Gegner als unbequem und physisch stark, und diesmal dauerte dieser Zustand achtzig Minuten, da der TuS Lübeck bis zum Schlusspfiff mitnichten einen Gedanken an eine Niederlage verschwendete.
Schon nach drei Minuten machten sich die Travestädter eine Unstimmigkeit in der völlig umgekrempelten Hintermannschaft (Stürmer sind glücklicherweise multitaskingfähig) zunutze und liefen zum 5:0 ein. Derart unsanft an den Grund ihrer Anwesenheit erinnert, machten sich Mecklenburger auf, die gegnerische Mallinie zu belagern, was auch folgerichtig mit dem 12:0 für die Gäste belohnt wurde. “Oh, oh.”, mag sich mancher der zahlreichen Zuschauer gedacht haben, doch der als Eckdreiviertel eingesetzte Hakler Fabian Tetzlaff, nicht verwandt mit Alexander T., verkürzte kurz vor dem Seitenwechsel zum 5:12.
Es folgte der Auftritt der fantastischen Vier auf Seiten der SG: Gedrängehalb Tom Fischer, Verbinder Johannes Wolfgramm sowie die beiden Innen Andreas Bahr und Kiwi Jürgen Eisenhauer (eigentlich 2. Reihe) hatten sich auf einander eingespielt und konnten dank der guten, aggressiven Arbeit der Nummern 1-8 etliche für die Gäste gefährliche Situationen herauf beschwören. Eine davon führte zum Ausgleich. Endlich hatten sich die Männer fürs Grobe daran erinnert, dass im Training Erworbenes dazu da sein könnte, auf dem Platz umgesetzt zu werden. So schoben sie nach einem kurz ausgeführten Straftritt ihr Paket über die Mallinie, und Wolfgramm konnte das Spielgerät zum 12:12 inkl. Erhöhung ablegen.
Nun wurde es erst recht spannend. Der TuS Lübeck, bei gerade mal einem Ballbesitz von gefühlten 30 Prozent, ließ sich nicht einschüchtern und schloss einen sehenswerten Konter zum 12:19 ab. “Oh, oh, oh.”, u.s.w. (siehe oben), nicht so jedoch Wolfgramm, der seine gute Leistung durch seinen zweiten Versuch und die fällige Erhöhung zum 19:19 krönte.
Bis eine Minute vor Schluss blieben nun ausschließlich die Mecklenburger am Drücker, mühten sich ab, die gute Deckung der Lübecker zu überwinden. Und, siehe da, wieder war es F. Tetzlaff, Man of the Match, der, schön freigespielt von seiner Hintermannschaft, zum 24:19 einlief.
Und nein, es war immer noch nicht vorbei, immer noch spannend. Ein Konter der Männer aus der Mutter aller Hansestädte, hätte ihnen fast noch den Ausgleich, womöglich den Sieg gebracht. Doch da - Da-schlag-einer-lang-an-Deck-hin! - rauschte Eckdreiviertel Don Rohde heran, gebot seinem Kontrahenten ein physisch nachdrückliches “No pasaran.” und sicherte so der SG Rostock/Wismar den ersehnten Sieg.
Unser Dank gilt allen Akteuren inkl. Schiedsrichter Daniel Zucker, die für ein richtig gutes Verbandsligaspiel gesorgt haben.
Aufstellung der SG Dierkower Elche - Rostock/Freibeuter RC Wismar:
Tobias Bröder, Björn Sgodda, Thomas Schleifer, Steffen Cunitz, Hannes Havran, André Ribbe, Jan Lange, André Goeda, Tom Fischer, Johannes Wolfgramm, Andreas Bahr, Jürgen Eisenhauer, Andreas “Don”Rohde, Fabian Tetzlaff, Pierre Fandrich.
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