ein sattes Grün, keine Spur der pflegebedürftigkeit auf der Hennigsdorfer Sportanlage
Man muss sich folgendes vorstellen: Hertha BSC, Profiverein in der ersten Fußballbundesliga, wird die Trainingsanlage sowie die Spielstätte in der laufenden Saison wegen Pflegearbeiten gesperrt.
UNGLAUBLICH denken sie, in dieser Spielklasse wahrscheinlich nicht so in den darunter angesiedelten Sportligen.
So werden den Freizeitsportlern in Hennigsdorf seit geraumer Zeit solche Steine in den Weg gelegt.
Das betrifft allen voran die Rugbyspieler des SV Stahl Hennigsdorf, aber auch die Leichtathleten und die Fußballfrauen des Vereins sind von den Sperrungen der Sportanlage Berliner Straße (OSZ) betroffen.
Seit 1953 trainieren, spielen, siegen und verlieren die Hennigsdorfer Rugbyspieler auf der Hennigsdorfer Sportanlage Berliner Straße, seit fast 60 Jahren nennen sie diese Sportanlage ihr Zuhause.
Seit einigen Jahren jedoch haben Sie das Gefühl sie sind dem Landkreis ein Dorn im Auge und sollen von der Sportanlage „entfernt“ werden.
Immer wieder beharrt das Liegenschaftsamt des Landkreises Oberhavel, welches für die Verwaltung der Sportanlage zuständig ist, auf Sperrungen der Anlage aus den verschiedensten Gründen.
Zum einen werden immer wieder Pflege- und Reparaturarbeiten für die Sperrung vorgeschoben, zum anderen sind witterungsbedingte Sperrungen nötig um "die Rasenfläche zu schonen".
Von 52 Wochen im Jahr sind über die Wintermonate, die Sommer- und weitere Ferienwochen rund 22 Wochen eine fixe Sperrung vorgesehen, hinzu kommen noch weitere Sperrungen auf Grund von anhaltendem schlechten Wetter, sodass die Hennigsdorfer Rugbies den Platz im Jahr 2011 gerade noch an 22 Wochen nutzen konnten.
Vierteljährlich wird ein Unternehmen beauftragt um die Rasenflächen zu mähen, zu düngen und zu vertikutieren. Maßnahmen, die in diesem Umfang nicht einmal den Parkanlagen in unserem Landkreis zu Gute kommen.
„Wir stehen mitten in der Saison, als reine Rasensportart sind wir auf den Sportplatz angewiesen, nicht nur für die Ligaspiele, auch das Training ist wichtig um für unseren Sport fit zu sein“, so Hennigsdorfs Rugby-Chef Olaf Laetsch, „es trifft bei uns auf Unverständnis, dass der Landkreis, nachdem Mitte März der Rasenplatz nach der langen Wintersperre gerade erst wieder geöffnet wurde, nun im April wieder einmal die Anlage für mehrere Trainings- und Spieltage sperrt obwohl Ligaspiele und sogar Nachwuchsturniere in diesem Zeitraum angesetzt sind. Wir haben das Gefühl die Anlage soll eher zu einem Park umfunktioniert werden, und nicht mehr für den Sport zur Verfügung stehen.“
Von einer Überbeanspruchung kann bei der Anlage wahrlich nicht gesprochen werden, so sind die Sportstunden des ansässigen Oberstufenzentrums, die Rugbyspieler sowie die Fußballerinnen die einzigen regelmäßigen Nutzer der Rasenfläche.
Die Argumentationen des Landkreises werden auch bei den Offiziellen der Stadt Hennigsdorf nur müde belächelt.
So sehen die Verantwortlichen nur beschränkt Gründe für eine Sperrung und die städtischen Sportanlagen sind für Sportler weiterhin nutzbar, während der Landkreis die ihm unterstehenden Sportanlagen dicht macht.
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