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TotalRugby Vorschau: 1. Bundesliga - 16. Spieltag 2011/2012
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 29. März 2012

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Neuenheimer Hoffnungsträger. SCN-Eigengewächs Pascal Drügemöller - (c) Jürgen Keßler

Auch wenn am Wochenende endlich mal wieder fünf Erstliga-Spiele ausgetragen werden ist eigentlich nur eines von wirklichem Interesse. Im Stadtteil-Derby zwischen Handschuhsheim und Neuenheim geht es nicht nur um die Vorherrschaft auf der gemeinsamen Spielstätte, sondern in erster Linie auch um den letzten verbliebenen Halbfinal-Platz. Wie das Ding ausgeht? Wir verraten es Euch!

TV Pforzheim – Berliner RC
Samstag, 31. März 14:00 Uhr – Sportplatz Eutingen

Der TV Pforzheim will das Heim-Halbfinale und dafür soll gegen den Tabellenvorletzten aus der Hauptstadt selbstverständlich ein Sieg mit Bonuspunkt eingefahren werden. Da kommt es gelegen, dass die Nationalspieler Callum Sauer und Mustafa Güngör nach ihrer Länderspiel-Auszeit in den Kader zurückkehren, auch der verletzungsanfällige Flanker Scott Bain hat seine jüngste Schulterverletzung weitestgehend auskuriert und steht mit „etwas Glück“ gegen die Berliner wieder zur Verfügung. Definitiv fehlen wird Dritte-Reihe-Mann Nigel Walshe (Zerrung) und auch die eifrigen Versuchesammler Afa Tauli (Erkältung) und Carlos Soteras-Merz (Nacken) sind noch fraglich. „Die Stimmung in der Mannschaft ist nach den Erfolgen gegen den SC Neuenheim und den RK 03 Berlin natürlich sehr gut, jetzt liegt unser Fokus auf den Play-Offs. Trotz allem wollen wir die Berliner nicht unterschätzen“, sagt Pressesprecher Uwe Herrmann. Den größten Respekt nötigt den Goldstädtern nicht etwa ein Spieler der Gäste, sondern deren Trainer ab. „Peter Ianusevici hat die Mannschaft neu formiert und wird mit Sicherheit den ein oder anderen Schachzug auf Lager haben“, warnt Hermann vor dem erfahrenen Rugby-Bundestrainer.

„Wir stehen nach der Niederlage gegen 78 natürlich mit dem Rücken zur Wand“, verrät der Berliner Elenio Mattera. „Wir sind realistisch genug, um zu sagen, dass wir uns keine Wunder gegen den TV Pforzheim ausrechnen. Es wäre natürlich ein Erfolg einen Bonuspunkt mitzunehmen, dazu müssten wir uns aber gehörig steigern“, so Mattera weiter. Keine leichte Aufgabenstellung angesichts der weiten Anreise und der erwartenden Ausfälle. „Auch wenn Rob Taylor und Josh Aiken schon im Vorfeld abgesagt haben. Sollten wir ein volles Team in den Schwarzwald schicken können. Wir werden im Abschlusstraining versuchen uns noch einmal optimal auf den Gegner einzustellen, um dann am Samstagfrüh möglichst gut vorbereitet loszufahren“, ergänzt der BRC-Pressesprecher.

TotalRugby Prognose: Nach der Niederlage gegen Hannover 78 wird die Mission Klassenerhalt für BRC-Trainer Peter Ianusevici fast schon zur „Mission Impossible“. Selbstverständlich werden die gebeutelten Spreestädter im Nordschwarzwald nicht siegen, aber ein Bonuspünktchen sollte es schon sein, wenn man die Abstiegszone in den verbleibenden Spieltagen noch verlassen möchte. Der hohe Pforzheimer-Hinspielsieg (78:13) gibt allerdings wenig Grund für Optimismus. Eigentlich hat der BRC ein klasse Team, auswärts sind die Kilometer-Könige aber einfach zu schwach, deshalb gibt es beim TVP wieder eine 60-Punkte-Packung.


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RK 03 Berlin – DSV Hannover 78
Samstag, 31. März 15:00 Uhr – Stadion Buschallee

Der RK 03 Berlin hatte im Vorfeld der Partie um eine Spielverlegung gebeten. Grund: Coach Alan Nuggent wird die Ostberliner zum Saisonende aus privaten Gründen verlassen und der hochgeschätzte Schlapphut-Australier hätte in seinen letzten Spielen auf dem schwarz-gelben Trainerstuhl selbstverständlich gerne seinen Kapitän Christian Lill an seiner Seite gewusst. Lill der sich in seiner Funktion als U18-Trainer seit vielen Jahren sehr erfolgreich um dem Deutschen Nachwuchs kümmert, wäre hierfür eigens von Madrid in die Bundeshauptstadt geflogen. Da Hannover 78 am Sonntag selbst auf einige Spieler hätte verzichten müssen, bleibt es beim Samstagsspiel. Ohne Lill - dessen U18 muss zeitgleich im EM-Auftaktspiel gegen Tschechien ran.

Neben den zahlreichen Dauerverletzten (u.a. Simm und Dieckmann) muss Hannover 78 auch ohne Tackle-Maschine Waldemar Klöckner (Gehirnerschütterung) und Routinier Mark Gordon (Arbeit) in den Berliner Osten reisen. Ebenfalls fraglich ist der Einsatz des beruflich eingespannten Supersprinters Nikolai Siekmann. Dabei wäre seine Sprintstärke gerade gegen die schnelle Hintermannschaft enorm wichtig gewesen, das weiß auch 78-Trainer Carsten Segert: „Die Berliner spielen sehr schnelle Konter und sind kompakt im Sturm. Außerdem ist der RK 03 Berlin gut aus der Winterpause gekommen und hat kaum Ausfälle zu verzeichnen“. Gewinnen wollen die Niedersachsen aber trotzdem, auch wenn Segert die Zielsetzung vorsichtig formuliert: „Wir würden natürlich schon gerne gewinnen, aber unsere Gastgeber sind mit Sicherheit besonders motiviert, schließlich wollen sie sicher nicht Letzter werden. Ich erwarte ein verdammt schweres Spiel“.

TotalRugby Prognose: Ohne Kapitän Christian Lill wird es verdammt schwer für die Ostberliner. Lill ist nicht nur Kopf des RK03-Spiels, sondern auch verlängert Arm des Trainers und bester Versuchesammler seiner Mannschaft. Das Hinspiel in Hannover konnten die Hannoveraner mit 33:0 gewinnen, im Rückspiel wird es knapper – der Sieg geht aber wieder an die Niedersachsen. 78 gewinnt mit 9 Punkten Vorsprung.

 

RK Heusenstamm – Heidelberger RK
Samstag, 31. März 14:00 Uhr – Sportzentrum Martinsee

„Das war sehr deprimierend“ beschreibt Heusenstamm-Trainer Jens Steinweg das Hinspiel gegen den Heidelberger RK. 99:0 hatte der amtierende Champion die armen Füchse abgefertigt und dabei jede Menge Wut im Bauch. „Die hatten die Woche vorher gegen Pforzheim verloren und wollten gegen uns Wiedergutmachung“, erinnert sich Steinweg. Diesmal kommt der Meister als unangefochtener Tabellenführer, dennoch rechnet man sich im Lager der Gastgeber nicht allzu viel aus. „Gegen den HRK ist für uns nicht viel zu holen. Auf einen Bonuspunkt spielen wir natürlich trotzdem, sonst bräuchten wir gar nicht antreten“, verrät der Füchse-Coach. Verletzte gibt es nach der langen Spielpause keine im Lager der Heimmannschaft und alle Leistungsträger sollen gegen den Klub zum Einsatz kommen. „Es wird niemand geschont, wir wollen uns für das Spiel gegen den BRC einspielen“.

Der Großteil der Klubspieler hat in der vergangenen Woche unter Beweis gestellt, dass man auf dem Weg zurück zur Meisterform der vergangenen zwei Spielzeiten ist. Zunächst hatte die 2. Garde – angeführt von einem überragenden Caine Elisara – im Dienstag-Spiel Hannover 78 keine Chance gelassen, danach erwiesen sich die HRK-Akteure beim famosen Länderspielsieg über Moldawien als Deutschlands Beste. Vermutlich wird Klub-Trainer Kobus Potgieter noch ein paar seiner angeschlagenen DRV-Auswahlspieler schonen, aber der Kader des Titelverteidigers ist so tief, dass man auch in Heusenstamm ein paar Mann aus dem zweiten Glied ranlassen kann. Wie gut die sich schlagen, haben sie ja bei Hannover 78 unter Beweis gestellt.

TotalRugby Prognose: Der Ruderklub ist kein Lieblingsgegner der Gastgeber, weshalb es ein harter Tag werden dürfte für das Team um den erfahrenen Kapitän Markus Walger. Die 100 Punkte machen die Gäste auch diesmal nicht voll, aber mehr als 70 Punkte Unterschied zu Gunsten des Tabellenführers werden es am Ende schon sein.

 

RG Heidelberg – SC Frankfurt 1880
Samstag, 21. März 15:00 Uhr – Fritz-Grunebaum-Sportpark

Spätestens seit der herben Derby-Klatsche gegen die Handschuhsheimer Löwen ist die Saison für die Rudergesellschaft Heidelberg endgültig gelaufen. Daher verwundern auch die ersten Auflösungserscheinungen im Team der Orangenen nicht. Coach Jamie Houston – erst zu Saisonanfang gekommen – hat angekündigt zum Saisonende seinen Hut zu nehmen. Zahlreiche Spieler haben sich bereits – überwiegend aus studientechnischen Gründen – in andere Städte abgesetzt und stehen – wenn überhaupt – nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Außerdem haben die Zweite-Reihe-Hünen Christian Hug und Steffen Horn mitten in der Spielzeit ihre Freude am Football-Spielen entdeckt. Zur Aufbesserung ihres Taschengelds jagen die beiden Riesen in der benachbarten Schweiz nun das andere Oval. Obwohl am Samstag beim Football spielfrei werden sowohl Hug, als auch Horn – im letzten Spiel gegen Hannover 78 standen beide noch in der Startaufstellung - gegen den Vizemeister nicht zum Einsatz kommen können. Hug hatte sich im Training der Helmträger eine Ellenbogenverletzung zugezogen. Diese wird ihn wohl für den Rest der Spielzeit außer Gefecht setzen. Ex-U19-Nationalspieler Horn – einst von der Wild Rugby Academy zur Ausbildung nach Südafrika entsendet – muss, aufgrund vertraglicher Verpflichtungen bei den Eidgenossen, passen.

Beim SC Frankfurt 1880 hingegen brennt man auf das Spiel. Die Winterpause war gerade für die Frankfurter-Profis beinah unerträglich lang. Wie spielfreudig die 80er im Jahr 2012 sind, bekamen vor einigen Wochen noch die armen Füchse aus Heusenstamm zu spüren, die bei der 0:82-Niederlage gegen die Rot-Schwarzen als besserer Sparringspartner herhalten musste. Gegen die RGH können die Mainstädter fast in Bestbesetzung antreten. Von den Spitzenkräften fehlt lediglich Nationalstürmer Alexander Hauck (Knie), er wird in der Startaufstellung wohl vom Heidelberger Bub Sascha Fraser ersetzt, einer von zwei 80-Spielern die einst bei der RG Heidelberg das Rugbyspielen lernten. Der Zweite, Flanker Niklas von Reischach, kommt gegen die alten Weggefährten wohl nur von der Reservebank.

TotalRugby Prognose: Im Hinspiel war die Rudergesellschaft Heidelberg so lange ein Gegner auf Augenhöhe bis Dritte-Reihe-Stürmer Tim Reinhard mit dem Roten Karton frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Anders die Vorzeichen vor dem Rückspiel, die Orangenen sind völlig von der Rolle, Trainingsbeteiligung und Moral liegen darnieder. Bei bestem Rugbywetter wird man den Heimfans aber trotzdem etwas bitten wollen und mit offenem Visier attackieren. Die Spielanlage beider Teams verspricht ein bedingungslos offensives Spiel, an dessen Ende die Profis vom Main durchaus die 50 Punkte Marke knacken könnten.

 

TSV Handschuhsheim – SC Neuenheim
Samstag, 31. März 17:00 Uhr – Lionspark

Das Derby zwischen den Löwen aus Handschuhsheim und den Königsblauen aus Neuenheim ist zweifelsohne das Highlight des 16. Spieltages. Der Turn- und Sportverein Handschuhsheim, letzte reine Amateurmannschaft im Konzert der Großen, will dem so liebevoll verhassten Nachbarn gerne ein Schnippchen schlagen und die in dieser Saison so stark aufspielende internationale Spitzentruppe aus Heidelberg-Neuenheim doch noch vom vierten Tabellenplatz verdrängen. „Wir haben noch Fragezeichen hinter Mathias Pipa und René Engelhardt. Sonst sind alle Mann dabei“, lautet die Wasserstandsmeldung aus dem Lager der Löwen. Wer die Bedeutung dieses Duells kennt, der weiß, dass sowohl Engelhardt, als auch Pipa mitnichten auf das Spiel des Jahres verzichten werden. Doch auch in Bestbesetzung geben sich die Weiß-Blauen gerne als Underdog. „Wir Freuen uns auf dieses Spiel, wissen aber, dass wir nicht der Favorit sind. Neuenheim hat einen sehr starken Kader und steht nicht umsonst auf dem begehrten 4. Platz“, stapelt Teammanager Mathias Jech gekonnt tief, um dann im Nachsatz hinterherzuschieben: „Vielleicht können wir sie ja ärgern, die Neuenheimer“.

Den Schlachtruf „wieder keine Play-Offs SCN“ kennen schon die Jüngsten beim TSV Handschuhsheim und wenn am Samstag verloren werden sollte, dürften diese Handschuhsheimer-Schmähgesänge von der Hendsemer Tiefburg bis Neine’mer Marktplätzel zu hören sein. Nicht zuletzt deshalb wird der Sportclub alles daran setzen, den Löwen früh zu zeigen, wer in dieser Saison Herr auf der gemeinsam genutzten Spielstätte ist. Da kommt es gelegen, dass die Neuenheims Deutsche Nationalspieler Marten Strauch und Lars Eckert in den letzten Wochen ihre Topform ebenso unter Beweis gestellt haben, wie die beiden zimbabwischen Wirbelwinde Gardner Nechironga und Manasah Sita. Letztere waren bei den Hong Kong 7s haarscharf dran an der Qualifikation für die 7s World Series 2012/2013 und werden jetzt darauf brennen, mit einem Derby-Sieg den Quali-Schmerz etwas zu lindern.

TotalRugby Prognose: Auf dem Papier hat der SCN mit seinen vielen im Ausland oder bei anderen Vereinen ausgebildeten Spitzenkräften ganz klar die Nase vorn. Aber so ein Derby hat bekanntlich seine eigenen Gesetze und die Löwen haben in den vergangenen Jahren sehr häufig unter Beweis gestellt, dass sie ihren Spitznamen nicht zu Unrecht tragen. Im Sturm haben die Gastgeber ihre Vorteile, hinten drin ist der Sportclub etwas besser ausgestellt. Wir gehen diesmal mit dem SC Neuenheim. Warum? Weil TSV Löwenbändiger Jan Ceselka mit der U18-Nationalmannschaft in Madrid weilt, während SCN-Einpeitscher Mark Kuhlmann seine Mannschaft von der Seitenlinie zum Sieg brüllen wird. SCN mit 3 Punkten.

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Kommentare (1)add comment

TotalRugby Team said:

366
...
Sämtliche Partien des 16. Spieltags könnt ihr morgen in unserer LiveTicker-Konferenz mitverfolgen.
März 30, 2012

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