Die Tschechen-Auswahl befindet sich mitten im Neuaufbau - (c) Jürgen Keßler
Mit einem dreitägigen Trainingscamp haben sich die Auswahlspieler der Tschechischen Republik auf das Heimspiel gegen die Deutsche Mannschaft vorbereitet. Da die Tschechen als Tabellenvierter den Klassenerhalt längst in der Tasche haben, aber auch der Aufstiegs-Zug längst abgefahren ist, hat sich Cheftrainer Martin Kafka dazu entschieden, auf einheimische Nachwuchsspieler zu setzen, statt die erfahrenen Auslandslegionäre, überwiegend aus Frankreich, einzufliegen.
Tschechen setzen auf Nachwuchsspieler
„Die kommenden Spiele, angefangen mit dem Spiel gegen Deutschland, geben mir die Chance einige junge Talente zu testen, die unter anderen Bedingungen vermutlich noch nicht zum Einsatz gekommen wären“, begründet Cheftrainer Martin Kafka, Groß-Neffe des Schriftstellers Frank Kafka, seine Nominierung. Kafka zu seiner Zeit als Aktiver ein feiner Verbinder in Spaniens und Frankreichs Eliteligen, Valencia, La Moraleja Alcobendas, Castres Olympique und Metro Racing, waren die Profistationen des erst 33-jährigen Jungtrainers, hat erkannt, dass jetzt die Zeit gekommen ist ein Team für den nächsten EM-Zyklus zu formen.
Anders der Ansatz im Deutschen Lager. Trotz klammer Verbandskassen wurden zum Spiel in Prag mit Gilles Pagnon, Mathieu Franke, Damien Tussac und Benjamin Strappazon gleich vier Frankreich-Legionäre eingeflogen. Zwei davon werden sich am Samstag vermutlich zunächst auf der Reservebank wiederfinden.
Vielleicht machen ja am Ende gerade die gut ausgebildeten Deutsch-Franzosen den Unterschied zu Gunsten der Deutschen Fünfzehn?
Statistik spricht für DRV-Auswahl
Der Blick in die Statistiken weckt Hoffnungen. Die Tschechen liegen unserer Mannschaft. Die Hinspiel-Niederlage in Heidelberg war erst die zweite Pleite in bisher sechs Begegnungen. Zuvor wurde viermal in Folge gewonnen. Lediglich 1994 gab es eine knappe 12-5 Auswärts-Niederlage.
Doch trotz dieser positiven Bilanz war es immer knapp, wenn es gegen unsere osteuropäischen Nachbarn ging. Der durchschnittliche Punktabstand zwischen den beiden Teams beträgt exakt fünf Punkte. Die DRV-Auswahl brachte es in den sechs bisherigen Aufeinandertreffen auf insgesamt 131 Punkte. Die Tschechen erzielten derer 101.
Ähnlich wie der Deutsche Rugby-Verband, hat auch der Tschechische Verband einen erfolglosen Ausflug in die Division 1 hinter sich. In der Saison 2006-2008 spielten die Weiß-rot-Blauen im europäischen Oberhaus und trotz Starspieler wie dem wieselflinken Martin Jagr, ging es nach 10 Niederlagen in ebenso viel Spielen, punktlos zurück in die B-Gruppe. Ein Schicksal welches auch unsere Mannschaft ereilte, als sie in der Folgesaison die Tschechen in der Spitzengruppe ablöste.
Freikarten fürs Belgien-Länderspiel gewinnen!
TotalRugby berichtet am Samstag (10. März) ab 12:55 Uhr per LiveTicker mit Videostream aus Prag. Unter allen TR-Usern die ihre Teilnahme an diesem Ticker auf unserer Facebook-Seite bestätigen, vergeben wir zwei Freikarten für das nächste Heimländerspiel unserer Mannschaft (am 17. März in Heusenstamm gegen Belgien). Auch das gemeinsame Daumendrücken lohnt sich, am Samstag während der Partie werden wir zwei weitere Freikarten vergeben. Wie genau erfahrt ihr während unserer Live-Berichterstattung!
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