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TotalRugby Vorschau: 1. Bundesliga - Nachholspieltag (10. März)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 8. März 2012

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Pforzheims Allrounder Alex Jessop könnte in Güngörs Abwesenheit die vakante Halbposition ausfüllen - (c) Jürgen Keßler

Für gewöhnlich waren Bundesligaspiele zeitgleich mit Nationalmannschafts-Begegnungen stets ein Tabu im deutschen Rugby. Doch die Terminnot und die steigende Bedeutung des olympischen Siebenerrugbys sorgen auch hier für eine neue Dynamik. So kommt es am kommenden Länderspielwochenende (die Partie Tschechien gegen Deutschland könnt ihr am Samstag, 10. März ab 12:55 Uhr per LiveTicker incl. Videostream auf TotalRugby.de verfolgen), trotz Einsatz der Ländermannschaft, gleich zu drei Nachholspielen. Ob dies Auswirkungen auf den Ausgang dieser Partien haben wird, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

RK 03 Berlin - TSV Handschuhsheim
Samstag, 10. März 15:00 Uhr - Stadion Buschallee

„Das Bezirksamt hat unseren Platz für Samstag frei gegeben und er ist auch schon gekreidet. Es kann also gespielt werden“. Diese Nachricht von RK03-Manager Lutz Joachim wird nach dem Spielplan-Chaos der vergangenen Wochen nicht nur bei den gestressten Bundesliga-Spielleitern für große Erleichterung gesorgt haben, sondern sicherlich auch bei den Gästen aus Heidelberg-Handschuhsheim. Nach der langen Zwangspause fehlt es den Gastgebern verständlicherweise etwas an Spielpraxis, dafür sind aber die meisten Akteure fit und hungrig auf das Kräftemessen mit den Löwen. „Unsere Moral ist gut, die Mannschaft brennt darauf am Samstag vor heimischer Kulisse aufs Feld zu gehen. Glücklicherweise sind fast alle Spieler fit und einsatzbereit“, sagt RK03-Trainer Allan Nugent. Der Fokus der Ostberliner war klar auf das erste Spiel nach der Winterpause gerichtet und für den Saisonendspurt hat man sich an der Spree so einiges vorgenommen. „Wir wollen die Saison stark beenden. Wir haben noch sieben Spiele, sechs davon daheim, davon wollen wir wenn möglich drei gewinnen und auch ein paar Bonuspunkte einstreichen, damit wir am Ende nichts mehr mit den Abstiegsrängen zutun haben. Dafür haben wir über den Winter so gut trainiert, wie es die Witterungsbedingungen erlaubt haben und uns mit einem kleinen Mannschaftsinternen Spiel, am vergangenen Sonntag, auch wieder mit dem Kontakt vertraut gemacht“, verrät Nuggent. Bei der Einordnung der Spielstärke des kommenden Gegners tut sich der australische Trainerfuchs allerdings etwas schwer: „Wir erwarten, dass der TSV wie immer einen starken Sturm aufbieten wird, hier müssen wir ihnen Paroli bieten. Ich denke ihnen steckt das harte Spiel von letzter Woche noch etwas in den Knochen. Das letzte Mal als wir gegeneinander gespielt haben, waren wir nicht sonderlich stark, haben aber beinah die vier Versuche erzielt, wir wissen also, dass wir gegen den TSV punkten können“.

Verletzungsfrei haben die Löwen den Jahresauftakt gegen den SC Frankfurt 1880 hinter sich gebracht, in Berlin werden trotzdem zwei wichtige Leistungsträger fehlen. „Wir müssen wegen des Länderspiels auf Rob May und Tim Menzel verzichten, das ist für uns natürlich ein Nachteil, da die beiden in ihrer aktuellen Form nicht zu ersetzen sind und unser Gegner keinen Spieler abstellen muss. Wir werden deshalb auf einigen Positionen improvisieren müssen. Dennoch haben wir ein gutes Team und wollen das Nachholspiel gewinnen“, erläutert Teammanager Mathias Jech. Den nächsten Gegner nimmt Jech trotz der aktuellen Tabellensituation nicht auf die leichte Schulter: „Wir wissen ganz genau um die Stärken der Berliner und stellen uns auf einen entsprechend heißen Tanz ein“. Zufrieden war man beim Heidelberger Stadtteilverein mit dem Auftreten gegen Vizemeister Frankfurt. „Unser erstes Spiel gegen Frankfurt war gut. Wir haben zwar unser Ziel, einen Bonuspunkt zu ergattern, nicht erreicht, aber mit den gezeigten Leistungen können wir zufrieden sein“, findet Jech lobende Worte für seine Löwen.

TotalRugby Prognose: Die Stärke des Löwensturms hat Nuggent ganz richtig erkannt und auch wenn mit Rob May der Mann fehlt, der für gewöhnlich für die Punkte sorgt und der junge Tim Menzel auch der überragenden Spielmacher der Blau-Weißen nicht mit von der Partie sein wird, verfügen die acht starken Jungs des TSV über zu viel Kraft, als das sie sich von den fitteren, aber deutlich leichteren, Berlinern stoppen lassen würden. Es wird nicht ganz so deutlich wie im Hinspiel, dieses endete 47-17 für die Handschuhsheimer, aber zu 15 Punkten Vorsprung wird es dennoch reichen.

Neben dem altbekannten Betfair-TotalRugby-Tippspiel, für welches ihr Euch – falls noch nicht gesehen –immer noch registrieren könnt, bietet unser Top-Try-Scorer-Sponsor, das Reisebüro Specht, den wahren Bundesliga-Experten unter den TotalRugby-Usern, jeden Spieltag die Möglichkeit ihren Rugbyriecher unter Beweis zu stellen. Auf unserer Facebook-Seite (facebook.com/TotalRugby) könnte ihr Woche für Woche die Partie tippen, in welcher Eurer Meinung nach die meisten Versuche fallen werden. Die 10 schnellsten Tipper erhalten Punkte (100, 90, 80, 70...) und am Ende der Spielzeit gibt es für den Gesamtpunktbesten einen Reisegutschein im Wert von 300 Euro abzusahnen. Die Zwischenwertungen werden wir jede Woche in unserer Review bekanntgeben – viel Spaß beim zocken...

TV Pforzheim - SC Neuenheim

Samstag, 10. März 15:00 Uhr - Sportplatz Eutingen

Auch der TV Pforzheim muss gegen den SC Neuenheim auf zwei Nationalspieler verzichten. Doch während der Verlust von Zweite-Reihe-Mann Callum Sauer, der ohnehin zuletzt seinen Stammplatz im Team der Grün-Weißen verloren hatte, ohne weiteres zu kompensieren sein dürfte, schmerzt die Abwesenheit von Neuzugang Mustafa Güngör ganz gewaltig. Spielerisch haben die Rhinos sicher einige Spieler die für den gebürtigen Aachener in die Bresche springen könnten, aber sein unbändiger Siegeswille und seine Führungsstärke, diese hat ihn in kürzester Zeit in den Rang des Mannschaftskapitäns aufsteigen lassen, kann man nur schwer eins zu eins auffangen. Zumal sich im knochenharten Spitzenduell mit dem Heidelberger RK (Video-Highlights) auch noch einige erfahrene Leistungsträger verletzt haben. Flanker Scott Bain (Schulter) und der in dieser Saison vom Verletzungspech verfolgte Erste-Reihe-Stürmer Klaus Mainzer (Oberschenkel) werden gegen Neuenheim keinesfalls zum Einsatz kommen können und auch Schluss Jacob Kennedy (Leiste), Prop Nathan Amos (Auge) sowie Eckdreiviertel David McFall (Platzwunde) sind fraglich. In der Goldstadt wird man hoffen, dass die neue Heimspielstätte bei der angeschlagenen Truppe Kräfte freisetzt. „Die Mannschaft ist hochmotiviert und will trotz der Ausfälle am Samstag den ersten Sieg nach der Winterpause in unserem neuen Stadion einfahren“, beschreibt Ex-Neuenheimer Uwe Herrmann, inzwischen Pressesprecher beim TVP, die Stimmung in den Reihen der Nordschwarzwälder. Auch mit dem Start in das Rugbyjahr 2012 zeigt sich Herrmann, trotz der knappen Auftaktniederlage, durchaus zufrieden: „Obwohl wir die Partie gegen den HRK verloren haben und dabei einige Verbesserungspotentiale entdeckt haben, sind wir mit der Leistung an sich sehr zufrieden gewesen. Wir haben im ersten Spiel nach der Winterpause auf Augenhöhe mit dem HRK agieren können und daher ziehen Mannschaft und der Trainer aus der ersten Niederlage mehr positive, als negative Aspekte“. Mit Trainer ist im übrigen wohl Lofty Stevenson, der ehemalige Trainer von Frankfurt, Heusenstamm, RK 03 Berlin, der Deutschen 7er-Nationalmannschaft, der U21-Nationalmannschaft, der Frauen 15er-Nationalmannschaft und des BSC Offenbach, gemeint. Der in der Winterpause als „Berater“ von den Pforzheimern verpflichtet worden ist und dessen Arbeit bereits erste Früchte zu tragen scheint.

Auch Pforzheim-Gegner Neuenheim war mit dem Jahresauftakt unter dem Strich zufrieden, doch wie so häufig fällt das Fazit nach einem Sieg meist etwas verhaltener aus, als nach einer knappen Niederlage. „Nach langer Pause lief noch nicht alles rund, trotzdem haben wir Heusenstamm klar dominiert und einige sehenswerte Spielphasen abgeliefert" (Video-Highlights), lautet die Spielzusammenfassung von SCN-Trainer Mark Kuhlmann. Der ehemalige Hannoveraner beschreibt den Auftaktsieg als „positiv für die Stimmung im Team“ und freut sich auf die Rückkehr von Manasah Sita (letzte Woche mit Zimbabwes 7er-Auswahl im Einsatz) und Armon Trick (fehlte krankheitsbedingt), steht aber vor der schweren Aufgabe Kapitän Lars Eckert (Länderspiel) und Flanker Michael Wiegandt (Nasenbeinbruch) zu ersetzen. „Wir werden unseren Kapitän natürlich vermissen, aber auch Pforzheim muss auf zwei Spieler verzichten, daher ist der Länderspiel-Einsatz weder ein Vor- oder Nachteil für uns. Die Pforzheimer-Schwächephase des Jahresausklangs 2011 hatte die Nordschwarzwälder zu einem Gegner gemacht, bei dem der Sportclub gerne die nötigen Punkte gesammelt hätte, um den Einzug in Halbfinale endgültig perfekt zu machen. Doch nach dem beeindruckenden Auftritt der „Nashörner“ beim Deutschen Meister Heidelberger RK äußert sich Kuhlmann schon etwas verhaltener: „Pforzheim war gegen den HRK ausgesprochen stark, besonders die Aggressivität und die Laufgeschwindigkeit der Dreiviertel-Spieler hat mich beeindruckt. Daher sind wir am Samstag nur Außenseiter. Aus diesem Grund werde ich eventuell einige Leistungsträger schonen. Schließlich kommen die für uns wichtigen Begegnungen nach Pforzheim, wenn es nämlich gegen die Konkurrenten um die Play-Off-Plätze geht“.

TotalRugby Prognose: Der Übungsleiter der Königsblauen wird natürlich einen Teufel tun und gegen Pforzheim seine Spieler schonen. Beim SCN arbeitet man seit vielen Monaten konzentriert auf diese eine Partie hin, schließlich gibt es wenig schöneres als den „Profis“ mal das ein oder andere Schnippchen zu schlagen. Doch Kuhlmann hat Recht wenn er die Frühform der Grün-Weißen als beeindruckend beschreibt. Vor diesem Hintergrund sehen auch wir den TVP am Ende mit 18 Punkten vorne. Vor einer Woche wäre diese Prognose wohl noch anders ausgefallen!

 

SC Frankfurt 1880 - RK Heusenstamm
Samstag, 10. März 15:00 Uhr - Feldgerichtsstraße

Der SC Frankfurt 1880 muss in seinem nächsten Heimspiel nicht nur auf die beiden Nationalspieler Alexander Hauck und Kieran Manawatu verzichten, diese weilen mit der DRV-Auswahl in Tschechien, sondern auch einen Ersatz für den, nach anhaltenden Verletzungssorgen, nach Neuseeland verabschiedeten, Innendreiviertel Wayne Hughson finden. Das ist deshalb ein Problem weil es den 80ern gerade auf der Dritten-Reihe, dort spielt Hauck für gewöhnlich, als auch auf Innendreiviertel, etwas an Tiefe fehlt. Vor diesem Hintergrund ist es als erfreulich zu bewerten, dass mit dem bei der RGH und dem HRK ausgebildeten Sascha Fraser, ein ehemaliger U21-Natioanlspieler am vergangenen Wochenende sein Debüt in der 1. Mannschaft der Mainstädter feierte. Der erst 24-jährige Flanker benötigt zwar nach längerer Auszeit, sein letztes Erstliga-Spiel bestritt er in der Saison 2009/2010, sicher etwas um sich wieder einzufinden. Doch die sieben Versuchen in neun Spielen für Frankfurts Reservemannschaft, ließen auch 1. Mannschaftscoach Tony Alatini aufhorchen.

Wenn es gegen den großen Lokalrivalen geht werden die sonst so forschen Füchse aus Heusenstamm für gewöhnlich ganz handzahm. So gibt es auch vor dem ersten Hessenderby des Bundesliga-Jahres 2012 keine Parolen von Sieg- oder Bonuspunkten vom Martinsee zu vernehmen. Zumal man sich gegen den Sportclub Neuenheim, in einer Partie in der die Heusenstammer zumindest in der ersten Spielhälfte auf Augenhöhe agierten, doch einige Blessuren eingehandelt hat. „Wir werden mit einem ziemlich kleinen Kader nach Frankfurt fahren. Es haben sich doch einige verletzt beim Spiel gegen den SCN. Wir werden im Laufe der Woche sehen wer sich für das Spiel zurückmeldet. Die meisten Verletzungen werden nicht so schwerwiegend sein“, hofft RKH-Trainer Jens Steinweg, der trotz der ungewohnt leisen Töne von guter Stimmung im eigenen Lager berichtet: „Die Moral ist nach wie vor gut. Das Spiel gegen den SCN hat allen Spaß gemacht und wir waren zufrieden“. Verschont von Länderspiel-Abstellung erwartet Steinweg, dass auch die Gäste mit ihren Ausfällen gut zu Recht kommen werden: „Bei Frankfurt fehlen vielleicht 1-2 Spieler, aber die sollten das Potential haben das zu verkraften“.

TotalRugby Prognose: Die Heusenstammer werden sich mühen etwas weniger Punkte zu fangen als bei der 24-64 Hinspiel-Niederlage und selbst wieder ähnlich viele zu erzielen. Die Chance dafür und für den Offensiv-Bonuspunkt, bietet sich insbesondere dann, wenn die Heimmannschaft auf dem Punktezettel außer Reichweite ist und die Reservespieler ran dürfen. Dennoch bringt der SC 80 insgesamt 38 Punkte mehr als die Lokalrivalen auf die schicke digitale Anzeigetafel an der Feldgerichtsstraße.

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