Die Wetter-Kapriolen in der Hauptstadt erlauben auch an diesem Wochenende keinen Spielbetrieb - (c) Miriam May
Gestern hat es in der Hauptstadt neuerlich heftig geschneit. Mehrere Zentimeter Schnee waren dabei auch auf die Berliner-Rugbyplätze geprasselt, daher war es wenig verwunderlich, dass die Platzsperre durch den Berliner Stadt-Senat auf den Fuß folgte. Von dieser neuerlichen Sperre betroffen ist das Auswärtsspiel des Heidelberger RK beim Berliner RC. Das Stadion Buschallee, Spielstädte des zweiten Berliner-Bundesligavereins, ist ohnehin noch bis in den März gesperrt.
Zwar strahlt schon heute wieder die Sonne über der Kapitale, gleichwohl hätte ein Rugbyspiel auf den aufgeweichten Böden zweifelsohne eine nachhaltige Beschädigung des Untergrunds zur Folge gehabt.
Besonders besorgniserregend ist der erneute Spielausfall natürlich für den Deutschen Meister. Die verbleibenden Wochen bis zum Liga-Finale sind für den Ruderklub, der auch ein Gros des Nationalmannschaftskaders stellt und darüberhinaus auch noch im europäischen North Sea Cup aktiv ist, ohnehin schon vollgepackt mit englischen Wochen. Ein Zustand der sich selbstverständlich durch jeden weiteren Spielausfall weiter zuspitzt.
Währenddessen hat das Sport- und Bäderamt der Stadt Heidelberg für das Wochenende grünes Licht auf sämtlichen Heidelberger Rugbyplätzen gegeben. Die letzte Woche verschobene Partie zwischen der RG Heidelberg und Hannover 78 kann also wie geplant stattfinden. Aus Pforzheim, wo der TV Pforzheim den Sportclub Neuenheim zu Gast haben soll, liegen uns zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verlässlichen Informationen vor.
Vor dem Hintergrund, dass in Heidelberg gespielt werden kann und dem HRK langsam die Ausweichtermine ausgehen, ist es nicht verwunderlich, dass die Kurpfälzer den Berlinern angeboten haben, das Spiel kurzerhand nach Heidelberg zur verlegen. Ein Angebot welches eine Mannschaft mitten im Abstiegskampf natürlich nur schwerlich annehmen kann. Schließlich geht es für die Spreestädter im Saisonfinale um jeden Punkt.
Doch als wäre das alles noch nicht genug, ergibt sich auch durch den kurzfristig angesetzten Lehrgang der 15er-Nationalmannschaft ein neues Problemfeld. Die DRV-Satzungen schreiben unmissverständlich vor, dass ein Spieler der für ein Länderspiel, ein Spiel seiner Landesauswahl oder einen Leistungslehrgang nominiert worden ist, 72 Stunden vor und nach der Maßnahme in keinem Spiel seines Vereins eingesetzt werden darf. D.h. die Vereine liefen bei einem Einsatz ihrer Nationalspieler in Gefahr, die erspielten Punkte gleich wieder am „Grünen Tisch“ zu verlieren.
UPDATE: Die von der Satzung vorgeschriebene Schutzsperre für die Nationalmannschaft wurde inzwischen von offizieller Stelle aufgehoben! D.h. alle Nationalspieler können am Wochenende zum Einsatz kommen und am Lehrgang teilnehmen!
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