Auf dem Rugbyfeld war Jonah Tali Lomu kaum zu stoppen
In seiner Blüte war Jonah Lomu der Inbegriff des unerschütterlichen Rugbyspielers. Jüngster im Kader der scheinbar unbesiegbaren All Blacks. 198cm groß, knapp 120kg schwer und gesegnet mit einem sagenhaften Antritt, der ihn zu Hochzeiten die 100m in unter 11 Sekunden zurücklegen ließ. Seine Spielweise prägte das Bild eines neuen Rugbyspielers. Heute kämpft der erste – und bis heute vielleicht einzige – globale Rugby-Superstar um sein Überleben.
Die Niere ist die Schwachstelle dieses Unbesiegbaren. Bereits im Jahr 2004 hatte Lomu sich einer Nierentransplantation unterziehen müssen. Vorausgegangen waren Jahre der Dialyse und immer wieder längere Auszeiten von seiner geliebten Sportart.
Nach dieser ersten OP hatte sich Lomu, angetrieben von unsagbaren Ehrgeizig, noch einmal zurückgekämpft. Gab sein Comeback bei den Cardiff Blues in Wales, auch in der Heimat lief er noch einmal auf. Seine letzte Station war ein Drittligist im südfranzösischen Marseilles. Doch der ganz große Traum – noch einmal das schwarze Trikot überzustreifen - der blieb unerfüllt.
Im Anschluss an seine sportliche Laufbahn arbeitete der heute 36-jährige als Rugby-Botschafter, er sprach vor dem olympischen Komitee und half mit Siebener-Rugby zurück in den Kreis der olympischen Sportarten zu bringen, er arbeitete als TV-Experte, Werbe-Ikone, Bodybuilder und WM-Botschafter. Doch just während der Welttitelkämpfe, in seiner geliebten Heimat Neuseeland, der Rückschlag. Lomus Spenderniere verweigert die Funktion.
„Einen passenden Spender zu finden ist schwierig. Die Chance, dass mein Körper die Niere Abstößt ist hoch“, meinte der Ex-All Black am vergangenen Sonntag. Die Chancen auf eine Heilung, sind trotz 21 Stunden Dialyse in der Woche gering. 30 Kilogramm Körpergewicht hat er bereits verloren.
Doch Lomu hadert nicht mit seinem Schicksal. „Ich bin ein glücklicher Mensch, habe mehr erlebt als andere in sechs oder sieben Leben. Was uns menschlich macht, ist, dass jeder einmal sterben muss“, sagte Lomu erst kürzlich in einem Interview.
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