Das DRV-Präsidium äußert sich mehrheitlich besorgt - (c) Jan Perlich
Mit einer Mehrheit hat sich das DRV-Präsidium auf seiner Sitzung vom vergangenen Wochenende gegen eine sofortige Umsetzung des von der Bundesliga-Ausschusssitzung mit 2/3-Mehrheit angenommenen neuen Ligakonzepts ausgesprochen, stattdessen möchte man sich mehr Zeit mit einer Einführung lassen.
„Diese radikale Änderung des Spielsystems zieht umfassende Änderungen in der Satzung, den Ordnungen und den Richtlinien des DRV nach sich“, so DRV-Vize Herbert Lütge, der schon auf der Bundesliga-Ausschusssitzung mit großem Einsatz gegen die sofortige Einführung gekämpft hatte und stattdessen für die Beibehaltung des bisherigen Ligen-Systems, mit einer leichten zeitlichen Entzerrung des Spielplans gekämpft hatte.
Doch der überwiegende Tenor der versammelten Bundesligisten war: „Wenn nicht jetzt wann dann“, schließlich präsentierten sich zuletzt weder die Liga noch die Nationalmannschaften in einem gesunden Zustand, ein Umstand der durch ein weiteres „Aussitzen“ sicher nicht verbessert wird.
Das aktuelle Problem scheint derweil in der Geschäftsstelle zu liegen. Volker Himmer, als DRV-Geschäftsführer u.a. eben für solche Dinge zuständig, war im letzten Jahr aufgrund gravierender gesundheitlicher Probleme nicht zur Verfügung gestanden. Jugendsekretärin Natascha Evers und der Auszubildende Deniz Fette haben zwar tapfer die Stellung gehalten, konnten aber Himmers Ausfall alleine natürlich nicht kompensieren, zumal dem klammen Verband die Mittel fehlten, um für die lange Ausfallzeit eine Ersatzkraft einzustellen.
Nun gibt es selbstverständlich einiges aufzuarbeiten, so müssen beispielsweise die für die Förderung durch den DOSB wichtigen Strukturpläne endlich auf den Weg gebracht werden und auch die Planung der Länderspiele steht an, weshalb man sich in der Geschäftsstelle zur Zeit über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen kann.
Doch noch ist das Projekt keinesfalls gestorben. DRV-Präsident Ralph Götz, der an der Bundesliga-Ausschusssitzung aus gesundheitlichen Gründen nicht teilgenommen hatte, möchte sich zeitnah genau über die Inhalte des Konzepts informieren lassen, um es auf die Möglichkeiten einer Umsetzung zu überprüfen. Schließlich hatte er ja nicht ohne Grund die Bundesligakommission ins Leben gerufen, war doch abzusehen, dass jede Neuerung des Spielsystems, gleichermaßen mit Änderungen der bestehenden Satzungen, Ordnungen und Richtlinien des Deutschen Rugby-Verbandes einhergehen würde.
Am Ende liegt die Entscheidung ohnehin beim Deutschen Rugbytag (DRT).
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