Der Liga-Spielbetrieb soll nach Willen der BULI-Auschussitzung künftig neu organisiert werden - (c) A&M Bruno
Die Bundesliga-Ausschuss-Sitzung im hessischen Heusenstamm war gut besucht. Von 24 geladenen Vereinen waren immerhin 19 anwesend. Während die Erstligisten geschlossen erschienen, fehlten aus der 2. Liga Nord die RU Hohen Neuendorf, der USV Potsdam, Welfen Braunschweig und der Hamburger RC. Aus der Südliga fehlte nur der RC Aachen. Ebenfalls nicht mit dabei waren DRV-Präsident Ralph Götz, der Vorsitzende des Sportgerichts Mahmud Marachi, DRV-Spielleiter Uwe Kaelcke sowie Bundestrainer Peter Ianusevici.
Zeiger erstattet Bericht
Für Götz übernahm abermals der DRJ-Vorsitzende Jürgen Zeiger die Aufgabe dem Plenum Bericht zu erstatten. Dieser ging in großer Transparenz auf die bisherige Verwendung von Fördermitteln ein und erläuterte auch die strengen Vorgaben welche DOSB und iRB an künftige Zahlungen knüpfen. Als Fazit lässt sich festhalten, dass der Deutsche Rugby-Verband ohne den „Strohhalm“ 7er-Olympiade finanziell wohl nicht mehr zu retten gewesen wäre, dass aber der Bundesliga-Spielbetrieb von den Anstrengungen im 7er-Rugby weitestgehend unbeeinflusst von statten gehen kann.
Dem Antrag von RK03-Präsident Ingo Goessgen den Spielplan daher schon in dieser Spielzeit zu entzerren, wurde vom Vorsitz des Ausschusses mit der Begründung widersprochen, dass Bundestrainer Peter Ianusevici zur Vorbereitung auf die FIRA-Grand-Prix-Series, schon ab Mai über die potentiellen 7er-Nationalspieler verfügen muss.
Abstimmung über neues Ligakonzept
Im Anschluss an Zeigers Ausführungen wurden vier Konzepte zur künftigen Gestaltung des Liga-Spielbetriebs vorgestellt. Den Zuschlag erhielt ein Konzept, welches zunächst in zwei Phasen aufgeteilt ist. Dieses sieht vor, dass in Phase 1, diese startet zur kommenden Saison 2012/2013, zunächst der Spielbetrieb der Bundesligen in regionale Gruppen eingeteilt werden soll, bevor in Phase 2, zur Saison 2013/2014, zusätzlich ein regelmäßiger Spielbetrieb für Regional-Auswahlteams organisiert werden soll.
Zudem gelingt es in diesem Ansatz bei erheblichen Einsparungen der Reisekosten auch die Anzahl der Spieltage zu reduzieren, die Pokalwettbewerbe wieder auszuspielen, ausreichend Freiräume für Lehrgänge der 15er- und 7er-Nationalmannschaften sowie den europäischen North Sea Cup zu schaffen.
Das favorisierte Konzept soll nun von den Vereinsvertretern in die Verbände getragen werden, außerdem werden am 25.3.2012 um 13:00 Uhr in Berlin und am 31.3.2012 um 11:00 Uhr in Heidelberg zwei Infoveranstaltungen stattfinden.
Die vorgestellten Vorschläge wurden allesamt ohne Mitwirken von Sportswork, der offiziellen DRV-Vermarktungsagentur, erstellt. Diese hält, wie auf Anfrage des stellvertretenden BL-Ausschuss-Vorsitzenden Ramachandra Aithal, bestätigt wurde, keine Rechte an der Rugby-Bundesliga. Lediglich die Organisation des Meisterschafts-Endspiels fällt in den Aufgabenbereich der Pinneberger, allerdings wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Austragungsort für das Endspiel am 28. April bekanntgegeben.
Bundesliga möchte sich selbst verwalten
Darüberhinaus wurde angeregt, dass dem Bundesliga-Ausschuss künftig ein Recht zur Verwaltung der Bundesligen eingeräumt werden soll - damit dieser in Sitzungen eigenständig über den Spielbetrieb entscheiden kann. Der Ausschuss-Vorsitzende Herbert Lütge wurde damit beauftragt die Satzungen und Ordnungen entsprechend zu überarbeiten und diese beim Deutschen Rugby-Tag zur Abstimmung einzureichen.
Einstellung der 7er-Serie gefordert
Ein weiteres Thema war die von der DRV-Marketingagentur Sportswork organisierte 7er-Serie. Diese wurde in der vergangenen Saison erstmals ausgespielt, fand aber so wenig Zuspruch, dass die Bundesliga-Ausschuss-Sitzung beim Präsidium, ohne Gegenstimme, deren Aussetzung beantragt. Stattdessen besteht der Wunsch zur bisherigen Form, mit nur einem nationalen Endturnier, zurückzukehren.
Hier findet ihr das offizielle Protokol der BULI-Auschuss-Sitzung.
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