Die Heimspiele der Azzurri versprechen in diesem Jahr zu einem besonderen Spektakel zu werden
Rund um das italienische Rugby hat sich seit dem WM-Vorrundenaus einiges getan. Da gibt es zum Beispiel den neuen Mann an der Seitenlinie. Mit dem erfahrenen Jacques Brunel übernimmt wieder ein Franzose das Ruder vom Südafrikaner Nick Mallet. Letzterer kann zwar durchaus auf eine erfolgreiche Amtszeit als Übungsleiter der Azzurri zurückblicken, doch den Hoffnungen auf ein variantenreicheres und dadurch gefährlicheres Angriffsspiel, konnte auch der ehemalige Springbok-Coach nicht gerecht werden.
Nun also Brunel, der erfahrene 58-jährige kann mittlerweile auf eine über 20-jährige Profitrainer-Laufbahn zurückblicken, mit Stationen in Auch, Perpignan oder auch sechs erfolgreiche Jahre als Assistenscoach der franzöischen Nationalmannschaft unter Bernard Laporte. 1998 gewann Brunel mit dem US Colomiers den European Challenge Cup im Jahr 2009 führte der Schnauzbartträger USA Perpignan zu französischen Meisterehren. Jetzt also die ultimative Herausforderung - die sturmlastigen Azur-Blauen auf „French Flair“ zu trimmen?
Zumindest hat er seine Mannschaft im Vergleich zum letzten Auftritt unter Mallet gleich auf sieben Positionen verändert. Einziger Debütant in der Startaufstellung ist dabei Aironi Eckdreiviertel Giovanbattista Venditti.
Schwachstelle bleibt die Spielmacher-Position, während sich mit Edoardo Gori, Fabio Semenzato und dem Südafrikaner Tobias Botes gleich drei Halbspieler von internationalem Format um das Trikot mit der Nummer 9 balgen, herrscht auf der Verbinderposition nach wie vor ein großes Vakuum. Der Italo-Argentiner Luciano Orquera hat, trotz aller defensiven Unzulänglichkeiten, seine lichten Momente, und hätte vermutlich auch die Nase vorne gehabt, doch der 30-jährige fällt zum Auftakt verletzt aus. Einzige verbleibende Option ist der gebürtige Australier Kris Burton, auch schon 31, dieser ist zwar ein solider Verteidiger, verfügt aber weder über ein Kickspiel von internationalem Format, noch kann der ehemalige Teamkollege von DRV-Nationalspieler Clemens von Grumbkow, einem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Auch Burtons Kickquote ist nicht auf höchstem internationalen Standard, Grund genug also dem Südafrikaner Tobias Botes, der diese Aufgabe auch im Burton-Club Benetton Treviso erledigt, prompt einen Platz auf der Reservebank einzuräumen – Botes kommt spätestens dann zu seinem Länderspiel-Debüt, wenn dem Australier allzu sehr die Nerven flattern.
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. Das ganze ist kinderleicht und dauert pro Partie nicht viel länger als 5 Minuten.
Doch trotz der obigen Probleme haben die Italiener einen hervorragenden Sturm, sicher einen der stärksten im Turnier. Angeführt werden die imposanten Acht von Sergio Parisse, der, genau wie Erste-Reihe-Stürmer Martin Castrogiovanni, auf seiner Position zweifelsohne zu den besten der Welt gehört.
Und dann ist da ja auch noch das Stadio Olimpico! 75 000 Zuschauer werden zum ersten Heimspiel, am neuen Spielort – das Stadio Flaminio, bisher Spielort der Südeuropäer, wird zur Zeit einer umfassenden Renovierung unterzogen – im Herzen der Hauptstadt erwartet.
Aber zunächst gilt es die schwere Auswärtspartie gegen Frankreich, einen Gegner den man beim letzten Aufeinandertreffen zum ersten Mal überhaupt im Rahmen des Sechs-Nationen-Turniers bezwingen konnte, zu überstehen. Ein Kunststück welches man im Eröffnungsspiel des diesjährigen Six Nations mit Sicherheit allzu gerne wiederholen würde. Die Gastgeber werden ihr Stade de France mit gewetzten Messern verteidigen wollen, nicht zuletzt um Vorjahres-Schmach vergessen zu machen.
Formkurve (seit der Rugby-WM): ↑
TotalRugby-Tipp: Platz 5
Startaufstellung: 15 Andrea Masi, 14 Giovanbattista Venditti, 13 Tommaso Benvenuti, 12 Alberto Sgarbi, 11 Luke McLean, 10 Kristopher Burton, 9 Edoardo Gori, 8 Sergio Parisse (Kapitän) 7 Robert Barbieri, 6 Alessandro Zanni, 5 Quintin Geldenhuys, 4 Cornelius van Zyl, 3 Martin Castrogiovanni, 2 Leonardo Ghiraldini, 1 Andrea Lo Cicero.
Ersatzspieler: 16 Tommaso D'Apice, 17 Lorenzo Cittadini, 18 Marco Bortolami, 19 Simone Favaro, 20 Fabio Semenzato, 21 Tobias Botes, 22 Gonzalo Canale
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