Hallo Zusammen! Da bin ich wieder. Heute sind hier nur 15 Grad und es regnet teilweise! Wecker hat mal wieder um 06.30 Uhr geklingelt und wie immer Tasche packen Frühstück! Heute war der letzte Tag für mein Breakfast Contest und es folgt nun die heutige Reihenfolge und der Endstand, da um 21.00 Uhr Preisübergabe ist!
Heutige Wertung 1. Sweden (die Schwedin, die hier gestern eingezogen ist war tatsächlich zuerst da und bekommt dafür drei Sticker des DRV) 2. Spain, 3. Russia, 4. Portugal, 5. Canada und Japan (die sind wie Zwillinge und erscheinen immer zusammen), 6. Germany (außer Wertung, da ich die Preise habe) 7. Italien, 8. Argentinien, 9. Rumänien 10. 0,5x Uruguay, da Luis mein Freund mal wieder gar nicht erscheint! Endstand über die 10 Tage: 1. Platz und damit je ein T-Shirt Japan und Canada, letzter Platz mit großem Abstand Luis aus Uruguay, er war einfach nicht vom letzten Platz zu verdrängen und bekommt auch ein Shirt! Mein russischer Schiedsrichterkollege, der kaum englisch spricht und versteht bekommt auch eins, da er hier noch gar keinen Erfolg hatte! Übergabe ist heute Abend um 21:00 im einen italienischen Restaurant! Wir haben alle Lektoren und Trainer zu diesem Essen eingeladen und ich bin gespannt, was heute noch alles passiert! Nun zurück zum Kurs!
Man merkt allen Teilnehmern an, dass wir nun 10 Tage an diesem Kurs teilnehmen. Einige haben Bärte bekommen, andere haben nicht einmal das Shirt gewechselt und es riecht dementsprechend, aber der Zusammenhalt ist super und wir werden auch die letzten Stunden überstehen! Start ist heute mit Dr. Cötze und Jo von Western Provinces, die uns einen Vortrag über Verletzungsprävention halten. Wichtig ist gutes Training, Ernährung, Techniken in unserem Sport (erste Reihe) etc. Um Kopfverletzungen so gering wie möglich zu halten ist es unbedingt erforderlich einen vom Zahnarzt angepassten Zahnschutz zu tragen! Auch wird ausdrücklich auf eine eigene Trinkflasche für jeden Spieler hingewiesen, da dies der absolute Verbreitungsherd von Bakterien ist.
09.30 Uhr Wir haben wieder Jacques Nienabar, den Verteidigungstrainer der Stormers und Western Provinces zu Gast und diesen Kerl muss man einfach erlebt haben! Power pur! Die Stormers haben 48 Spiele der Tri Nations, 6 Nationen und ein paar Spiele Argentiniens ausgewertet, nur um speziell die Fitness dieser Mannschaften herauszufiltern! Danach werden Rückschlüsse für das eigene Fitnesstraining gezogen. Im Schnitt finden in diesen spielen 140 Rucks statt! Um diese Rucks zu spielen wird ein eigener Plan für das Krafttraining ausgearbeitet. Bei jeder Einheit wird von allen Spielern, die Einheiten gemessen. Damit kann jeder Zeit der aktuelle Stand des Spielers aufgezeigt werden. Es gibt für jeden Mannschaftsteil ein eigenes Ranking, wobei der beste im wöchentlichen Abstand mit einer Prämie belohnt wird! Stephan du Toit, hat für jeden Schiedsrichter basierend auf das Fitnessergebnis aus unserem Test von Samstag, ein eigenes Programm ausgearbeitet! Daran können wir nun alle arbeiten, wenn wir wieder zu Haus sind! Das ist professioneller Full Service. Kurz gesagt “einfach gail”! Nicht nur Fitnessplan, nein auch die Ernährungsplan ist mit dabei!
10.45 Uhr Rassie Erasmus, Coach der Stormers, zeigt uns seine 10 Punkte, die er für ein erfolgreiches Spiel braucht. 1. Spieler mit Positionen, die du für dein Spiel benötigst, 2. Management Staff (Das Team um den Trainer herum, Verteidigungstrainer, Manager etc. wobei er betont, das alle verlieren und alle gewinnen) 3. Kondition 4. Verteidigung (für Ihn 50 % Gewichtung) 5. X-Faktor ( dieser X-Faktor sind Spieler, die das gewisse Etwas haben, das man nicht trainieren kann.) Du brauchst mindestens 6 Spieler davon. 6. Kicking (Der Faktor 80 % aller Kicks müssen ihr geplantes Ziel erreichen) Wenn die Punkte 1 – 6 passen und gut sind, dann kommen die beeinflussbaren folgenden Punkte: 7. Woher bekommen wir unsere Angriffsbälle 8. Die festen Spielzüge in der ersten Phase 9. Ballbesitz 10. Führungsspieler. Alle sind Führungsspieler, wenn die Punkte 1-9 erfolgreich sind!
Jetzt noch einmal eine kurzer Bericht zu den Herzfrequenzmesser, den jeder Spieler während eines Spiels trägt. Die aktuellen Herzfrequenzen werden während eines Spiels laufend an die Trainerbox auf der Tribüne übertragen, Verzögerung ca. 2 Sekunden. Mit allen vorhanden Daten des Spielers (Herzfrequenzen aus dem Training, den vorherigen Spielen), kann jederzeit festgestellt werden in welchem Bereich sich der Spieler befindet. Eingeteilt in grün, gelb, rot. Die Taktik des Spiels wird auf diese Farben ausgerichtet. Z.B. falls in der 60 Minute ein Straftritt ansteht, und sich mehrere Stürmer im gelben bis roten Bereich befinden, wird entweder zum Goal gesetzt, oder eine Gasse gespielt, in der die Stürmer teilnehmen, die sich nicht in diesem Bereich befinden! Falls in einem Spiel die Frequenz eines Spielers unter 115 Beats pro Minute geht, dann fängt das Gerät für den Spieler hörbar an zu piepen, damit dieser sofort weiß, dass er nicht an seine Grenzen geht. Kleine Anekdote: In dem Spiel Western Provinces – Sharks, hat sich ein Spieler verletzt. Es hat länger gedauert diesen Spieler vom Spielfeld zu bringen und auf einmal habe alle Frequenzmesser der Western Provinces gepiept, so laut, dass alle Gegner inkl. Schiedsrichter völlig irritiert waren. Die Planung der Spielzüge wird bis in die vierte Phase geplant, falls dann etwas unerwartetes geschieht, erhält der Defaultplan Einzug. Dieser ist immer gleich und beinhaltet einen Innen- oder Außenpass an die zwei Guards des Ballträgers. Es werden so lange die Phasen gespielt, so lange die Verteidigung des Gegners steht. Sobald erkennbar ist, dass ein Loch in der Verteidigung entstanden ist schalten die Spieler auf Kreativität um, dann wird Rugby gespielt.
80 % der Trainingseinheiten auf dem Spielfeld beinhalten das Verteidigungstraining und die Balleroberung. Beispiele kann ich schlecht aufführen, denn dazu müsste ich jetzt zeichnen!
Einheit vorbei! Schade schade, auch diesem Mann könnte ich Tage zuhören! Jetzt haben wir noch ein Gespräch mit unserem persönlichen Coach Neville Heilbronn, der für uns Schiedsrichter zuständig ist! Er sagt, dass jeder Schiedsrichter einen Plan für sich mit seinen Zielen und wie er diese erreichen will, haben muss! Also heißt das für mich: Schiedsrichterlaufbahnplan erstellen. Mal sehen! Bruce Cook ist eingetroffen, der Mann der für diese Course im IRB verantwortlich ist. Leider sehen wir auch Andre Watson nicht wieder, er hat sich verabschiedet! Es geht langsam dem Ende zu, morgen noch ein etwas ruhiger letzter Tag! Mein Fazit: So etwas wie diesen Kurs habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt! Profis haben mit uns sehr professionell gearbeitet und man hatte nie das Gefühl, Amateur zu sein. wir sind in den Augen aller hier auch Profis, die sich am Anfang ihrer Laufbahn befinden! Jetzt sind wir alle gespannt, wie sich dieser Kurs auf unsere persönliche Laufbahn auswirken wird! Es waren harte Tage mit einem straffen Programm, wir haben nicht viel von Südafrika gesehen, aber die Inhalte und das Erlernte verzeihen alles. Ich würde eine ganze Menge dafür geben, wenn ich noch einmal am ersten Tag anfangen könnte!
Evtl. ist das mein letzter Bericht hier aus Südafrika, da ich nicht weiß, wie der morgige Tag aussieht! Am Freitag um 07.00 Uhr geht mein Flieger zurück und die beiden Italiener sitzen mit mir in einem Flugzeug, ich hoffe, dass der Trainer nicht neben mir sitzt, denn der hat ungefähr die Statur meines Bruders Jens! Ich werde die ganze Mannschaft hier wahnsinnig vermissen. Dieses multikulturelle war einfach Klasse und wir hatten in der Mannschaft eine Menge Spaß. Ich hoffe, dass ich einige Gesichter wiedersehe, um dann von der tollen Zeit hier in Stellenbosch zu reden!
Ich möchte den Personen danken die mich unterstützt und es möglich gemacht haben, dass ich bei diesem Talent Identifikation Programm vom IRB teilnehmen durfte. Die entsprechenden Personen wissen, das ich sie meine Danke, Danke, Danke! Mir hat es Spaß gemacht zu berichten und mein Tagebuch ist komplett voll! Freue mich jetzt auf eine gute Party und hoffe die Kopfschmerzen Morgen halten sich im Rahmen!
Viele Grüße Frank Himmer
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