Die argentinischen Pumas bekommen es im Rugby Championship regelmäßig mit den Topnationen Südafrika, Neuseeland und Australien zutun - (c) Miriam May
Argentinien, der WM-Dritte von 2007 und Viertelfinalist beim World Cup 2011, ist durch diese herausragenden Leistungen in den Kreis der Südhemisphären Großmächte aufgestiegen. In diesem Jahr dürfen sich die Pumas im erweiterten Tri Nations erstmals mit dem amtierenden Weltmeister Neuseeland, dem aktuellen Tri-Nations-Champion Australien und Südafrika, u.a. Weltmeister 2007, messen. Der neue Wettbewerb trägt künftig den Namen The Rugby Championship und nicht Four Nations wie viele Experten erwartet hätten.
Eine riesige Herausforderung für die Emporkömmlinge aus Südamerika, die sich seit nunmehr vier Jahren akribisch auf diesen Schritt vorbereitet haben und dafür Stück für Stück sogar dem heiß geliebten Amateurstatus abschworen.
Nicht nur sportlich, sondern auch logistisch stellt die Teilnahme an der jährlichen Meisterschaft der Südhalbkugel eine gewaltige Aufgabe für die Gauchos dar. Zum einen gilt es riesige Entfernungen zu überwinden, zum andern spielen die eigenen Leistungsträger überwiegend in den europäischen Topligen.
Bereits im letzten Jahr hat ein Nachwuchsteam der Pumas unter dem Namen "Los Pampas XV" mit großem Erfolg am südafrikanischen Vodacom Cup, dem zweithöchsten nationalen Rugby-Wettbewerb nach dem Currie Cup, teilgenommen. Gleich in der Debütsaison ging der Titel an die jungen Argentinier, von denen später einige sogar noch den Sprung in den WM-Kader schafften.
Die Teilnahme am Rugby Championship soll für die Blau-Weißen übrigens keine Eintagsfliege sein, vielmehr verfolgt man das Ziel die Verbreitung des Sports mit dem ovalen Leder noch weiter voranzutreiben. Aus jenem Grund wird 2012 keines der drei Championship-Heimspiele in der Rugbyhochburg Buenos Aires ausgetragen, stattdessen empfängt man die Springboks in Mendoza, die All Blacks in La Plata und die Wallabies in Rosario. Außerdem plant das flächenmäßig achtgrößte Land der Erde die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2023.
2012 verspricht ein gutes Jahr zu werden für die argentinischen Rugbyfans, neben den drei Heimspielen im Rugby Championship empfängt man mit Vize-Weltmeister Frankreich (zwei Spiele) und Six-Nations-Teilnehmer Italien noch zwei der besten europäischen Rugbynationen auf heimischen Boden. Viel Arbeit für Cheftrainer Santiago Phelan, dessen Vertrag im Anschluss an den World Cup 2011 um weitere zwei Jahre verlängert worden war.
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