Bundesligaspielleiter Uwe Kaelcke dürfte angesichts der Termin-Kapriolen momentan nicht zum Lachen zumute sein - (c) Sebastian Wagener
Das Termin-Chaos in der Rugby-Bundesliga nimmt immer groteskere Züge an. Heute vermeldete der RK 03 Berlin, dass die Stadt Berlin alle Naturrasenplätze im Stadion Buschallee ab sofort bis Ende Februar gesperrt hat. Davon betroffen ist die ursprünglich für den kommenden Samstag (17. Dezember 2011) angesetzte Bundesligabegegnung gegen den DSV Hannover 78 sowie das Nachholspiel gegen den TV Pforzheim und die Begegnung des 14. Spieltages gegen den TSV Handschuhsheim (18. Februar 2012).
Zuletzt war Kritik am Rugby Klub 03 Berlin aufgekommen, nachdem diese Spiele gegen den TV Pforzheim und den DSV Hannover 78 abgesagt worden waren, während andernorts in der Hauptstadt gespielt werden konnte. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass die Gelb-Schwarzen in den vergangenen Monaten und großem finanziellen und persönlichen Einsatz ihr Spielfeld aufwendig renoviert und modernisiert haben. Gerade deshalb ist es nachvollziehbar, dass das Stadt- und Bäderamt der Stadt Berlin nun beim Schutz der noch sehr jungen und daher nicht so gefestigten Rasenfläche besondere Vorsicht walten lässt, schließlich soll der RK 03 noch lange Zeit Freude an seinem neuen "Rugby-Teppich" haben.
Für den Bundesliga-Spielbetrieb sind diese drei Spielausfälle natürlich eine mittelschwere Katastrophe, Bundesligaspielleiter Uwe Kaelcke steht nun nämlich vor der schweren Aufgabe die Spiele neu anzusetzen und das in der beschränkten Zeit vom 1. März bis zu den geplanten Bundesliga-Halbfinalspielen am 21./22. April.
"Jetzt ist guter Rat teuer. Herbert Lütge und ich werden uns die Tage einmal zusammensetzen. Aber vermutlich werden wir dazu gezwungen sein die Spiele unter der Woche anzusetzen, dass ist natürlich problematisch für die Auswärtsmannschaft, aber ich sehe keine anderen Möglichkeiten. Das Auswärtsspiel vom RK Heusenstamm beim RK 03 Berlin könnte unter Umständen zeitgleich mit den Play-Off-Spielen stattfinden", so Kaelcke. Für eine Verlegung der RK03-Heimspiele an einen anderen Austragungsort, hat der Deutsche Rugby-Verband laut Kaelcke keinerlei Handhabe.
Allerdings ist zu erwarten, dass weder der TSV Handschuhsheim, noch der TV Pforzheim ohne Murren unter der Woche nach Berlin reisen werden, vor allem wenn dem RK Heusenstamm der "Luxus" zugestanden würde, an einem Wochenende in der Hauptstadt anzutreten.
Im Streit zwischen dem DSV Hannover 78 und dem Deutschen Rugby-Verband, wegen der verschobenen Ankickzeit, hat der Anwalt von Hannover 78 nun übrigens einen Befangenheitsantrag gegen Bundesliga-Spielleiter Kaelcke gestellt. Dies geschah nachdem der ehemalige RKH-Pressesprecher den Protest der Niedersachsen im Gespräch mit der Offenbach Post als "Kinderkram" abgetan hatte.
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