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1. Bundesliga: Hannover 78 protestiert
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 13. Dezember 2011

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Der obligatorische Handshake zwischen 78-Kapitän Benjamin Krause (links) und RKH-Skipper Markus Walger (rechts) erfolgte nach Meinung der unterlegenen Niedersachsen eine Stunde zu spät - (c) Thomas Sperl

Nur unter Protest - so wurde es auch auf dem Spielberichtsformular vermerkt - war der niedersächsische Bundesligist Hannover 78 am vergangen Samstag (10. Dezember) zum Nachholspiel bei Ligakonkurrent RK Heusenstamm angetreten. Grund für den Protest der Hannoveraner war, dass Schiedsrichter Craenen die Partie nicht wie vom Schiedsgericht offiziell festgelegt um 14:00 Uhr, sondern erst um 15:00 Uhr angepfiffen hatte.

"Hätten wir davon gewusst, wären wir natürlich erst eine Stunde später in Hannover losgefahren", so 78-Coach Carsten Segert, der vom späteren Ankick der Partie erst auf dem Weg zum Spiel erfahren haben möchte: "Meine Spieler haben mich darauf aufmerksam gemacht".

Eine "linke Nummer" so DRJ- und RKH-Vorsitzender Jürgen Zeiger gegenüber der Offenbach Post, der im Vorgehen der Hannoveraner eine Retourkutsche dafür sieht, das die Hessen nicht dazu bereit waren, das Nachholspiel ins neue Jahr zu verlegen und auch der langjährige RKH-Pressesprecher und zuständige Bundesligaspielleiter Uwe Kaelcke erkennt keinen "Wettbewerbsnachteil" für die Weiß-Blauen und tut folglich den Protest als "Kinderkram" ab.

Kaelcke räumt allerdings ein, dass ihm bei der Terminierung des Spiels ein Fehler unterlaufen sei. "Ich habe die Uhrzeit nicht von 15 auf 14 Uhr geändert" gibt er gegenüber der Offenbach Post zu.

Das in diesem Artikel erwähnte Argument, dass der "falsche Termin" sogar auf der Internetseite der 78er zu lesen war, lässt deren Trainer Carsten Segert allerdings nicht gelten: "Der Webmaster von Hannover 78 hat nichts mit Rugby zutun und hat somit die falschen Termine einfach aus dem Internet übernommen, wir fühlten uns aber an das Urteil des Sportgerichts gebunden und haben daher rechtzeitig für einen Ankick um 14:00 Uhr im Sportzentrum Martinsee aufgeschlagen. Ein frühere Anpfiff hätte schon deshalb Sinn gemacht, weil es die letzten 20 Minuten der Partie so dunkel war, dass dadurch das Spiel offensichtlich beeinträchtigt wurde, das gleiche gilt übrigens auch für die zahlreichen Fußballlinien auf dem Spielfeld", ergänzt Segert, räumt aber ein, dass zumindest im Falle der schlechten Lichtverhältnisse für beide Mannschaften die gleichen Nachteile bestanden hätten.

Wie das Spiel, welches auf dem "Grünen Rasen" mit 11:10 an die Füchse aus Heusenstamm ging, nun letztendlich bewertet wird, wird sich nun also am "Grünen Tisch" entscheiden. Die Bundesligasaison 2011/2012 droht entgültig zur Posse zu verkommen.

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Kommentare (6)add comment

Florian Lehmann said:

1559
???
"Kinderkram" trifft es meiner Meinung nach ganz gut! Hört sich schon etwas lächerlich an.
Dezember 13, 2011

Marcel Klement said:

1830
...
Also, wenn ich 78er wäre, würde ich mich für meinen Verein (bzw. das Verhalten der Offiziellen) in Grund und Boden schämen. Wenn mein Verein auf dem Feld sportlich geschlagen wird, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Ich unterscheide zwischen einerseits einer faktischen Benachteiligung (wenn z.B. irgend ein Profi eingesetzt wird, der noch gar nicht spielberechtigt ist und einen aber halb im Alleingang platt gemacht hat) oder ich sehe einen Fehler, der keine von beiden Mannschaften bevor- oder benachteiligt und nehm die Niederlage wie ein Mann!

Es sind Termine durcheinander gekommen und das um gradmal eine ganze Stunde. Keiner hatte einen Nachteil. Heusenstamm ist der sportliche Sieger. Wie erbärmlich muss man sein, sich dann hin zu stellen und zu sagen: "Der Fehler hatte uns zwar keinen Nachteil zugefügt, nix mit unserer Niederlage zu tun und war auch nicht vom Gegner gesteuert - aber wir versuchen uns trotzdem Punkte, die wir uns sportlich nicht verdient haben, hinten rum zu holen." Ich weiß nicht, wie es den 78ern hier auf TR geht, aber für mich ist Sport im allgemeinen und Rugby im speziellen moralisch höher stehend als so ein Verhalten! Wäre man erst gar nicht angetreten mit Verweis auf den Fehler, dann würd ich sagen "Korithenkacker", aber könnte es irgendwie noch nachvollziehen. Aber vorzugehen nach dem Motto erstmal schaun, ob wir die Punkte sportlich holen und wenns nicht klappt holen wir die Punkte eben unsportlich, find ich einfach nur ekelhaft und unwürdig! Das mit dem Gentlemen-Sport scheint sich nicht bis Hannover rumgesprochen zu haben - traurig, traurig!
Dezember 14, 2011

Sebastian Bäumel said:

125
...and the loser is....
...in dieser Saison auf jeden Fall der Sport!
Dezember 14, 2011

Ingo Ringle said:

2675
...
"...and the loser is....
...in dieser Saison auf jeden Fall der Sport! "

Stimmt, aber ganz sicher nicht wegen des Verhaltens von 78.
actio = reactio triffts meiner Meinung nach am Besten.
Dezember 14, 2011

Marcel Klement said:

1830
...
@Ingo Ringle: Hallo Ingo, du scheinst ja genaueres Wissen zu haben, was vorgefallen ist, dass die 78er sich so benachteiligt fühlen und deutest an, dass es zu Dingen (actio) kam, die den Protest (reactio) in deinen Augen rechtfertigen oder zumindest erklären. Kannst du bitte mal schildern, in wiefern 78 benachteiligt wurde bzw. was die Verschiebung des Termins um eine Stunde mit dem Spielausgang zu tun hatte und inwiefern 78 um den Sieg bzw. die Chance auf den Sieg gebracht wurde? Das wird durch den Artikel ja nicht wirklich klar. Besten Dank für ein bisschen Aufklärung!

Und vllt. kannst du auch schildern, warum 78 in dem Fall denn erstmal angetreten ist um dann erst nach der feststehenden sportlichen Niederlage es am grünen Tisch zu versuchen? Gab es denn etwas, weshalb man erst im Nachhinein festgestellt hat, dass man benachteiligt wurde? War man bereits nur unter offiziellem Protest angetreten?
Dezember 16, 2011

heinrich severin said:

323
absurdes theater
wolfgang hildesheimer hat bereits vor fünfzig jahren erkannt, dass nichts so absurd ist wie die realität und deshalb das schreiben von theaterstücken eingestellt.
Dezember 17, 2011

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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 13. Dezember 2011 )
 
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