Der obligatorische Handshake zwischen 78-Kapitän Benjamin Krause (links) und RKH-Skipper Markus Walger (rechts) erfolgte nach Meinung der unterlegenen Niedersachsen eine Stunde zu spät - (c) Thomas Sperl
Nur unter Protest - so wurde es auch auf dem Spielberichtsformular vermerkt - war der niedersächsische Bundesligist Hannover 78 am vergangen Samstag (10. Dezember) zum Nachholspiel bei Ligakonkurrent RK Heusenstamm angetreten. Grund für den Protest der Hannoveraner war, dass Schiedsrichter Craenen die Partie nicht wie vom Schiedsgericht offiziell festgelegt um 14:00 Uhr, sondern erst um 15:00 Uhr angepfiffen hatte.
"Hätten wir davon gewusst, wären wir natürlich erst eine Stunde später in Hannover losgefahren", so 78-Coach Carsten Segert, der vom späteren Ankick der Partie erst auf dem Weg zum Spiel erfahren haben möchte: "Meine Spieler haben mich darauf aufmerksam gemacht".
Eine "linke Nummer" so DRJ- und RKH-Vorsitzender Jürgen Zeiger gegenüber der Offenbach Post, der im Vorgehen der Hannoveraner eine Retourkutsche dafür sieht, das die Hessen nicht dazu bereit waren, das Nachholspiel ins neue Jahr zu verlegen und auch der langjährige RKH-Pressesprecher und zuständige Bundesligaspielleiter Uwe Kaelcke erkennt keinen "Wettbewerbsnachteil" für die Weiß-Blauen und tut folglich den Protest als "Kinderkram" ab.
Kaelcke räumt allerdings ein, dass ihm bei der Terminierung des Spiels ein Fehler unterlaufen sei. "Ich habe die Uhrzeit nicht von 15 auf 14 Uhr geändert" gibt er gegenüber der Offenbach Post zu.
Das in diesem Artikel erwähnte Argument, dass der "falsche Termin" sogar auf der Internetseite der 78er zu lesen war, lässt deren Trainer Carsten Segert allerdings nicht gelten: "Der Webmaster von Hannover 78 hat nichts mit Rugby zutun und hat somit die falschen Termine einfach aus dem Internet übernommen, wir fühlten uns aber an das Urteil des Sportgerichts gebunden und haben daher rechtzeitig für einen Ankick um 14:00 Uhr im Sportzentrum Martinsee aufgeschlagen. Ein frühere Anpfiff hätte schon deshalb Sinn gemacht, weil es die letzten 20 Minuten der Partie so dunkel war, dass dadurch das Spiel offensichtlich beeinträchtigt wurde, das gleiche gilt übrigens auch für die zahlreichen Fußballlinien auf dem Spielfeld", ergänzt Segert, räumt aber ein, dass zumindest im Falle der schlechten Lichtverhältnisse für beide Mannschaften die gleichen Nachteile bestanden hätten.
Wie das Spiel, welches auf dem "Grünen Rasen" mit 11:10 an die Füchse aus Heusenstamm ging, nun letztendlich bewertet wird, wird sich nun also am "Grünen Tisch" entscheiden. Die Bundesligasaison 2011/2012 droht entgültig zur Posse zu verkommen.
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