Alle drei HRK-Akteure auf diesem Bild haben sich in den letzten Wochen Verletzungen zugezogen, am schlimmsten hat es die 7er-Nationalspieler Tim Kasten (Innenband) und Rafael Pyrasch (Kreuzband) erwischt
Das auf der Bundesliga-Ausschuss-Sitzung verursachte Terminchaos nimmt immer bizarrere Formen an. So musste das Bundesligaspiel zwischen dem RK Heusenstamm und Hannover 78 aufgrund einer Mittelamerika-Tour (Mexico und Kuba) einer NRV-7er-Auswahl verschoben werden, einzig freier Termin hierfür war der 21. April, gleichzeitig der Termin an welchem die beiden Bundesliga-Halfinalspiele ausgetragen werden. Was für den, zugegebenermaßen unwahrscheinlichen aber rechnerisch durchaus noch möglichen, Fall geplant ist, dass Hannover 78 sich doch noch für einen der vier Plätze qualifiziert, bleibt abzuwarten.
Allein an den RK Heusenstamm waren fünf Vereine wegen Spielverlegungswünschen herangetreten, darunter neben Hannover 78 auch der SC Frankfurt 1880, die RG Heidelberg, der RK 03 Berlin und der Sportclub Neuenheim. Die sportlich Verantwortlichen der Füchse sahen sich daher sogar gezwungen eine Sondersitzung einzuberufen, um überhaupt noch den Durchblick zu behalten.
Selbst Triple-Champion Heidelberger RK, immerhin der Verein mit den meisten Nationalspielern, hat für Marathon-Spielplan teuer bezahlt. In den letzten Wochen hat es beim Ruderklub mit Alexander Widiker (Nacken), Patrick Schliwa (Hand), Dan Armitage (2x Gehirnerschütterung), Ansgar Ruhnau (Daumenbruch), Pieter Jordaan (Schulter), Steffen Liebig (Schulter), Anjo Buckman (Oberschenkelzerrung), Tim Kasten (Innenbandriss) und Rafael Pyrasch (Kreuzbandriss) zahlreiche Leistungsträger in Verein und Nationalmannschaft erwischt. Kein Wunder bei dem aberwitzigen Programm von 15 Spielen (10x Bundesliga, 2x North Sea Cup und 3x Nationalmannschaft) in 14 Wochen, welches mancher HRK-Akteure zu bewältigen hatten. Im Fall von Buckman, Kasten und Pyrasch hat es dabei auch Spieler erwischt, welche in Peter Ianusevicis 7er-Plänen eine nicht ganz unbedeutende Rolle spielen dürften.
Doch der Irrwitz hat auch Auswirkungen auf die 2. Bundesliga. So müssen die Akteure des RC Luxemburg am 3. Dezember um 15:00 Uhr beim RC Mainz ran, um dann nur 24-Stunden später am 4. Dezember um 15:00 Uhr beim RC Aachen anzutreten. Die entstehenden Reise- und Spielstrapazen führen nicht nur zu einem völlig unkalkulierbaren Verletzungsrisiko, sondern führen auch den sportlichen Wettstreit in der 2. Bundesliga Süd ad absurdum.
Ob die geplanten Halbfinal- und Endspieltermine noch zu halten sein werden, wenn der Winter an Fahrt aufnimmt und weitere Spiele ausfallen, bleibt ebenfalls abzuwarten. Aktuell gibt es für das aufgrund einer Platzsperre im Berliner Stadion Buschallee abgesagte Spiel zwischen dem RK 03 Berlin und dem TV Pforzheim noch keinen Ausweichtermin.
Es gibt also eine Menge Gesprächsbedarf für die von DRV-Präsident Ralph Götz und seinem Vize Herbert Lütge einberufenen Bundesliga-Kommission. Diese sollte planmäßig eigentlich am 10.12.2011 ein erstes Mal tagen, wird sich nun aber vermutlich erst Anfang Januar zusammenfinden.
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