Der ehemalige Kapitän der britischen Rugby-Nationalmannschaft bekannte sich 2009 zu seiner Homosexualität
Er ist ein Nationalheld, ein Synonym für Stärke, Einsatz und Männlichkeit - und er ist schwul. Gareth Thomas, Kapitän der walisischen Nationalmannschaft, bekannte sich 2009 zu seiner Homosexualität. Und erntete für seinen Mut Respekt und Anerkennung.
Mittlerweile hat Thomas im Alter von 37 Jahren seine Karriere beendet. "Alfie", so sein Spitzname, hatte für die "Dragons" von 1995 bis 2007 100 Länderspiele absolviert. "Wenn man im Rugby nicht mehr 100 Prozent geben kann, kann man dem Sport nicht mehr gerecht werden", begründete Thomas seinen Rücktritt.
Davor stand eine turbulente Karriere - sportlich und emotional. In der wohl härtesten Team-Sportart der Welt galt Thomas als einer der härtesten Spieler. Gerade in Wales, wo Rugby Nationalsport Nummer eins ist, machte den Rekordnationalspieler seine Art auf und neben dem Platz zur Legende. Auch sein Outing fügte seiner Popularität und seinem Status innerhalb seiner Mannschaften keinen Schaden zu - im Gegenteil: "Das ist uns doch egal", sagten seine Mitspieler.
"Niemand distanzierte sich von mir, nicht einer", erinnerte sich Thomas in einem Interview mit der "Daily Mail" an die Situation damals im Jahr 2006, die ihn soviel Überwindung kostete. Und trotz der positiven Reaktionen der Mitspieler und seines Trainers, der sich laut Thomas "das schon lange gedacht hatte", dauerte es drei weitere Jahre, bis Thomas sich auch in aller Öffentlichkeit zu seiner Homosexualität bekannte.