Gegen den SC Neuenheim benötigt Hannover 78 auch ein gutes Kickspiel, um Punkte 'Am Schnellen Graben' zu behalten - (c) Jürgen Keßler
Fast alle Teams haben nach dem Ende der Hinrunde nur noch stark dezimierte Einsatzkräfte zur Verfügung. Nur mit einer entsprechend Kadertiefe, wird man die verbleibenden vier Bundesligapartie in dieser Saison erfolgreich gestalten können. Wir verraten euch wer am Wochenende trotz Dauerlast Tabellenpunkte einfährt.
RG Heidelberg : TV Pforzheim Samstag, 29. Oktober 14:00 Uhr - Fritz-Grunebaum-Sportpark
„Das ist ein Spiel das wir gewinnen müssen, wenn wir in dieser Saison überhaupt noch eine Rolle spielen wollen“ weiß RGH-Coach Jamie Houston. Wie schwer diese Aufgabe gegen den ungeschlagenen Tabellenführer wird, ist natürlich auch dem jungen Trainer der Heimmannschaft bewusst, zumal die Liste der Ausfälle im Vergleich zur Vorwoche noch einmal an Umfang gewonnen hat. Neu dazugekommen sind Prop Tit Hocevar (Länderspieleinsatz), Bastian Himmer (internationales 7er-Turnier in Sri Lanka), Innen Kristian Schachner (Knie) und Prop Michael Jablonski (private Verpflichtungen). „Nur wenn wir kämpfen bis zum umfallen, sind gegen Pforzheim Punkte drin“ appelliert Houston folglich an die wenigen Spieler die er überhaupt noch zur Verfügung hat.
Einige Ausfälle haben aber auch die Goldstädter zu verkraften. Kapitän Manuel Ballarin (Schulter) wird gegen die RGH genauso fehlen wie Innendreiviertel Jason Kupa (Knie), Nummer 8 Afa Tauli (Oberschenkel), Klaus Mainzer (Wade) und Ex-RGH-Skipper Mustafa Güngör (ebenfalls beim 7er-Turnier in Sri Lanka). Außerdem hüten einige Spieler, darunter Nationalmannschafts-Debütant Carlos Soteras-Merz, mit einer fiebrigen Erkältung das Krankenbett. Der Zielsetzungen für das Auswärtsspiel beim Tabellensiebten tut dies, angesichts des Überangebots an Topspielern, freilich keinen Abbruch. „Trotz den zu erwartenden Umstellungen, wollen wir einen weiteren Sieg verbuchen“ so der Pressebeauftragte Uwe Hermann, der mit einer anspruchsvollen Partie rechnet. „Der Kader der Rudergesellschaft ist zwar momentan auch stark dezimiert, trotzdem erwarten in Heidelberg eine härtere Partie als in Pforzheim“ ergänzt der Zweite-Reihe-Stürmer, der verständlicherweise zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf zurückblickt. „Wir haben uns vor der Saison ein Platz im Mittelfeld erhofft und wollten mit etwas Glück unter die ersten vier, das es bisher so gut laufen würde hätten wir nicht gedacht, allerdings könnten uns die verlängerte Vorrunde und die verkürzte Winterpause, bei unserem derzeitigen Verletzungspech, noch einen Strich durch die Rechnung machen“.
TotalRugby Prognose: Alles andere als ein klarer Sieg des Tabellenführers wäre schon ein kleines Rugbywunder. Die gebeutelten „Orange Hearts“ werden zwar alles daran setzen eine ähnlich hohe Klatsche wie im Hinspiel zu vermeiden und mit mutigen Angriffsspiel vielleicht doch irgendwie das Offensivpünktchen einzuheimsen. Doch davon wenig beeindruckt gewinnen die Nordschwarzwälder dieses Match mit 28 Punkten Vorsprung.
DSV Hannover 78 : SC Neuenheim Samstag, 29. Oktober 14:30 Uhr - Am Schnellen Graben
Endlich wieder punkten möchte Hannover 78 im Heimspiel gegen den SC Neuenheim. „Nachdem in den letzten beiden Spielen keine Wertungspunkte erzielen konnten, möchten wir das natürlich am Samstag unbedingt ändern. Der SCN ist aufgrund des Hinspiel-Ergebnisses sowie der Tabellensituation natürlich favorisiert, aber wir möchten trotzdem unsere Chancen suchen, um Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Ganz sicher werden wir das Spiel nicht kampflos verschenken“ lautet die Kampfansage von 78-Coach Carsten Segert. Hoffnung schöpft die Heimmannschaft auch aus dem Umstand, dass das eigene Krankenlager langsam kleiner wird. „Auch wenn die Liste der fehlenden Spieler noch immer lang ist, hat sich unsere Kadersituation im Vergleich zur Vorwoche deutlich entspannt“ berichtet Segert erleichtert. Definitiv fehlen werden lediglich die Langzeitverletzten Pascal Fischer, Benjamin Simm und Marvin Dieckmann. Wohingegen man bei den wichtigen Sturmkräften Benjamin Krause, Adrian de Riz und Timur Tekkal noch auf ein Mitwirken hofft. Einverstanden zeigt sich Segert mit dem Verlauf der Bundesliga-Hinrunde. „Wir haben in der ersten Saisonhälfte einige Punkte geholt, die uns manch ein Beobachter nicht zugetraut hätte, weshalb wir durchaus zufrieden zurückblicken können. Die Spielgestaltung des Verbandes hat natürlich zur Folge, dass alle Spieler jetzt langsam sehr müde werden und das nicht nur körperlich, sondern insbesondere auch mental.
Sehr zufrieden zeigt sich auch der Ex-Hannoveraner Mark Kuhlmann mit den bisherigen Leistungen seiner Fünfzehn. „Wir haben von neun Spielen sechs gewonnen und sind bisher voll auf Play-off-Kurs. In den verlorenen Spiel gegen Pforzheim und ganz besonders den HRK hatten wir durchaus Siegchancen, daher muss der vierte Platz nicht unbedingt das Ende für uns bedeuten. Viel wichtiger ist aber, dass meine Mannschaft auf dem Wege ist meine Spiel-Philosophie zu begreifen und umzusetzen“ lautet das Zwischenfazit des SCN-Übungsleiters. Allerdings macht auch dem Sportclub der straffe Spielplan so langsam zu schaffen. „Die Ausfälle in meinem Kader werden immer größer, ich will hier aber nicht auf die Tränendrüse drücken, denn auch mein Trainerkollegen plagen wohl ähnliche Probleme“ sagt Kuhlmann. Doch die Ausfallliste der Königsblauen liest sich tatsächlich beeindruckend, mit Marten Strauch (Wadenverletzung), Stelio Da Fonseca (Rotsperre), Marcus Trick (familiäre Verpflichtungen), Armon Trick (Knieverletzung), Karim Golz (beruflich verhindert) und Christian Poltorazki (private Verpflichtungen) muss der SCN 02 in Hannover auf zahlreiche Spieler verzichten, zumal auch der Einsatz von Hakler Grigol Sanadiradze (familiäre Verpflichtungen) und Osar Merino (Fußverletzung) zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher erscheint. Trotzdem fordert Kuhlmann einen Sieg in seiner ehemaligen Heimat. „Wir müssen in Hannover gewinnen, um den Anschluss an die drei Mannschaften über uns nicht zu verlieren. Hannover 78 spielt wirklich eine gute Saison und gerade „Am Schnellen Graben“ hatten wir zuletzt meist große Probleme“ weiß Kuhlmann, der darauf setzt, dass sein Team „ausgeglichener besetzt ist als in den vergangenen Spielzeiten“.
TotalRugby Prognose: Die Ausfälle in der Hintermannschaft der Platzherren wiegen schwerer, als die zahlreichen Ausfälle bei den Gästen aus der Kurpfalz. Ohne die Durchbrüche von Leitwolf Benjamin Simm sowie das sichere Kickspiel von Schlussmann Marvin Dieckmann dürften die jungen Niedersachsen gegen ein Spitzenteam wie den Heidelberger-Stadtteilverein im Angriff zu wenig zu bieten haben, um ernsthaft um den Sieg mitzuspielen. Dennoch werden die Hannoveraner, mit dem Heimvorteil im Rücken, die Partie lange offen gestalten, sich am Ende aber dann doch mit 9 Punkten Rückstand geschlagen geben müssen.
RK 03 Berlin : Berliner RC Samstag, 29. Oktober 15:00 Uhr - Stadion Buschalle
Im Zeichen des Abstiegskampfes steht das zweite Berliner-Derby dieser Saison. „Wir brennen darauf im Derby - ganz unabhängig von der Tabellensituation - unseren zweiten Saisonsieg einzufahren und gegen einen direkten Konkurrenten zu punkten“ so RK03-Coach Allan Nugent, der von seinen Spielern einen „mentalen Neustart“ fordert. „Wenn alte Verletzung ausgeheilt sind, kommen wieder neue Verletzungen dazu, unsere Kadersituation verbessert sich also, dank fehlender Erholungspausen, so gut wie gar nicht“ macht der Australier keinen Hehl aus der zur Zeit sehr löchrigen Spielerdecke seiner Mannschaft. „Wir werden auch an diesem Wochenende wieder viele Stammspieler ersetzen müssen“ berichtet der Australier, der auf den ersten Saisoneinsatz von Verbinder Marc Lowdon sowie auf eine rechtzeitige Genesung der angeschlagenen Benjamin Ulrich, Max Beerbaum, Anel Dzamastagic, Florian Danicke, Timmy Schrade, Philipp Niemier und Kapitän Christian Lill hofft. Es ist aber nur schwer vorstellbar, dass die eben aufgezählten sich die Revanche im Hauptstadtderby entgehen ließen. „Wir wollen vier oder fünf Punkte, dabei eine Niederlage die Nicht-Abstiegsplätze womöglich schon in zu weite Entfernung rücken“ so RK03-Manager Lutz Joachim. „Für die Rückrunde gilt die Devise so viele Punkte wie möglich zu holen und Platz neun und zehn hinter uns zu lassen“ ergänzt Nugent, der mit dem letzten Platz nach der Halbzeit natürlich nicht zufrieden ist, aber aus den Bonuspunkten in Pforzheim und beim BRC sowie aus dem deutlichen Sieg in Heusenstamm Hoffnung schöpft. „Das waren Lichtblicke, auch wenn die lange Serie der Auswärtsspiele und die mangelnden Pausen natürlich an Moral und Zustand der Mannschaft genagt haben. Das wird in der Rückrunde anders werden“.
Auf eine verbesserte Rückserie hofft man natürlich auch beim Nachbarn aus dem Berliner Westen. „Klar sind alle mit der Tabellenposition unzufrieden, aber ob wir jetzt aktuell auf Platz sieben oder neun stehen spielt wohl keine Rolle, abgerechnet wird am Schluss und dabei kann ein Sieg gegen den RK da unten schon einiges verändern. Plötzlich steht vielleicht auf einmal die RGH auf einem Abstiegsplatz, wer weiß. Wir müssen einfach konstant in den Spielen gegen untere Tabellennachbarn punkten, dann wird das Gleichgewicht schon wiederhergestellt. Man darf ja auch nicht vergessen, dass sowohl die RGH, als auch der RKH noch zu uns müssen“ so der unaufgeregte BRC-Pressesprecher Elenio Mattera. „Blut geleckt“ haben die Rot-weiß-Schwarzen Laut Mattera aus dem Spiel gegen den TSV. „Das Ding haben wir unglücklich und zum großen Teil auch nicht aus eigener Schuld, es gab wieder ein paar sehr fragwürdige Schiedsrichterentscheidung, verloren. Die Motivation ist super und die Trainingsbeteiligung steigt von Tag zu Tag, auch wenn im Derby noch einige Leistungsträger fehlen werden“. Gemeint sind damit die rot gesperrten Eugen Feidt, Colin Grzanna und Ionut Ariton sowie womöglich die Verletzten Moritz Melchior und Jannis Hegenwald. „Trotzdem brauchen wir uns am Samstag mit einer nur ansatzweise so guten Leistung wie gegen die Löwen nicht zu verstecken“ äußert sich Mattera optimistisch, fordert aber zugleich, dass der kommende Gegner „im Sturm beschäftigt wird, damit irgendwann die Kräfte ausgehen und die Dreiviertelreihe nur schlechte Quelle produziert bekommt“.
TotalRugby Prognose: Während das punktereiche Hinspiel am Ende dann doch eine klare Angelegenheit für die Westberliner war, dürfte es, nicht zuletzt aufgrund der vielen Ausfälle auf beiden Seiten, diesmal deutlich enger zugehen. Der Berliner Rugby Club scheint sich wieder gefangen zu haben, doch diesmal geht das Derby zu Gunsten der Rugbyfreunde aus dem Ostteil der Hauptstadt aus. Der RK03 gewinnt mit 6 Punkten Vorsprung.
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TSV Handschuhsheim : RK Heusenstamm Samstag, 29. Oktober 16:00 Uhr - Lionspark
„Gegen den RK Heusenstamm haben wir bis jetzt eine blitzsaubere Bilanz und das soll natürlich so bleiben. Dafür müssen wir wieder konsequent verteidigen, dann haben wir gute Chancen. Der Erfolg in Berlin war natürlich sehr wichtig und sollte uns für die kommende Aufgabe das nötige Selbstvertrauen geben“ zeigt sich TSV-Manager Mathias Jech zuversichtlich. Auch das man die schwere Auswärtsreise in die Hauptstadt ohne weitere Verletzungen überstanden hat trägt zur positiven Grundeinstellung bei. „Unser Lazarett ist nicht größer geworden, das ist schonmal nicht so schlecht“ freut sich auch Jech. Allerdings tummeln sich mit Tonio Krüger, Mathias Marin, Ferdinand Sacksofsky, Lukas Rosenthal, Sebastian Kößler, Sebastien Chaule, Patrick Eiermann und Kevin Riege nach wie vor zahlreiche Leistungsträger auf der Krankenstation. Zudem kann über ein mitwirken von Verbinder Christopher Lorenz und Innendreiviertel Sani Lulu erst kurzfristig entschieden werden. Unter diesen erschwerten Bedingungen zeigt man sich bei den Löwen auch mit der momentanen Tabellensituation zufrieden. „Der fünfte Platz ist momentan in Ordnung. Der Abstand nach oben ist schon relativ, aber wir werden jetzt von Spiel zu Spiel denken und dann schauen wir mal was dabei rauskommt“ lautet das Zwischenfazit des jungen Spielleiters.
„Wir wollen in den nächsten Spielen gegen TSV, Hannover 78, RGH und den RK 03 fleißig Punkte sammeln, um nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern zu müssen“ lautet die Devise von Füchse-Dompteur Jens Steinweg vor dem Start der Rückrunde. „Unser Kader ist nahezu komplett und die Stimmung nach dem sehr guten Ergebnis gegen Pforzheim prima. Auch wenn das Hinspielergebnis (15:46) recht deutlich war, erwarte ich die Löwen aus Handschuhsheim aufgrund ihrer anderen Ergebnisse ungefähr in unserem Leistungsbereich“ sagt Steinweg, der sich auf eine unterhaltsame Partie freut und darauf hofft, dass seine Jungfüchse aus dem Löwenkäfig „das ein oder andere Pünktchen klauen können“.
TotalRugby Prognose: Auch dieses Spiel wird ganz entscheidend davon geprägt werden, welche Formation die beiden Trainer letztendlich aufbieten können. Während der Gästetrainer ja schon angekündigt hat beinah seine beste Besetzung in den Lionspark zu entsenden, werden die Platzherren vor allem in der Hintermannschaft mächtig improvisieren müssen. Wenn es aber gelingt die Angriffslust der Hessen mit kontrolliertem 10-Mann-Rugby zu ersticken, werden die Hausherren sich dennoch einen Sieg mit 12 Punkten Vorsprung „erdrücken“.
SC Frankfurt 1880 : Heidelberger RK Dienstag, 1. November 19:00 Uhr - Feldgerichtsstraße
Wegen ihrer Europapokalverpflichtungen werden die beiden Spitzenteams der vergangenen Bundesligarunde, erst am Dienstag aufeinandertreffen. Wir werden morgen also zunächst einen Blick auf die zweite Runde im North Sea Cup werfen.
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