George Smith
Australien, das Team von Ex Crusaders Coach und Rugby Genie Robbie Deans, schlug den Weltmeister Südafrika in Perth mit einem knappen aber verdienten 16:9 (zwei zu null Versuche) Sieg. Die Boks, im Vergleich zu letzter Woche auf einigen Positionen verändert, waren nicht zwingend genug in ihrer Chancen-Verwertung und vor allem im Offenen gelang es den Wallabies wieder und wieder zu dominieren, den Ball zu klauen, schlecht oder langsam zu machen.
Im Team der Springboks war Francois Steyn neu auf Innen für den verletzten Adi Jacobs, Conrad Jantjies ersetzte Montgomery auf Schluss, Pierre Spiess spielte statt Joe van Niekerk auf 8 und nachdem Hakler und Kapitän John Smit verletzt nach dem ersten Spiel nach Hause musste, war auch Ersatz-Hakler Bismark du Plessis wegen einer Sperre nicht unverfügbar, was für Schalk Brits von den Stormers / Western Province einen seltenen Start und Adriaan Strauss von den Cheetahs einen unerwarteten Platz auf der Bank bedeutete.
Für die Wallabies, die zweimal deutlich gegen Frankreich gewonnen hatten, war Wycliff Palu wieder dabei, ebenso zweite Reihe Veteran Nathan Sharpe.
Dem Spiel fehlte die Intensität und das ganz hohe Niveau der ersten beiden Spiele (NZ vs. SA), doch es war dennoch eine harte Partie. Die Springboks hätten in Perth definitiv Punkten können, ein zweiter Auswärtssieg wäre ein großer Schritt in Richtung möglichen Titelgewinn gewesen.
Die Boks gingen 3:0 in Führung durch einen Strafritt von Steyn und hätten den ersten Versuch legen können, als Schalk Brits im Tackle einen Meter vor der Wallabie Mallinie den Ball zu Habana spielte, welcher ablegte. Der Pass war allerdings ein minimaler Vorwurf, kein Versuch. Stattdessen punkteten die Australier, nach einer lang geworfenen Gasse und geschickt gelenktem Spiel von Matt Giteau, der den schnellen Ball aus dem Offenen auf die kurze Seite spielte, wo der starke Lote Tuqiri sich durch Jean de Villiers Tackle tankte und zum 5:3 Halbzeitstand ablegte.
Nach der Pause kamen die Wallabies zu ihrem zweiten Versuch, dieses Mal durch Kapitän Mortlock, der sich nach einem Gedränge 10 Meter vom Südafrikanischen Malfeld mit Tuqiris Unterstützung durch die Verteidigung und über die Linie wuchtete.
Kurz darauf prallte Stirling Mortlock mit Tackle-Maschine Schalk Burger zusammen und beide mussten vom Platz. Matt Giteau kickte einen Straftritt nach einem “illegalen” Boks Gedränge und Butch James verkürzte kurz darauf zum 13:6. Die Gedränge waren sehr zerfahren, die insgesamt 17 Gedränge im Spiel mussten 10 mal wiederholt werden, 16 mal brachen sie zusammen. Im Vergleich, letzte Woche in Dunedin gab es 13 Gedränge, nur eine Wiederholung und 3 brachen zusammen.
Südafrika wechselten schließlich ihre komplette erste Reihe und Tendai “Beeeeast” Mtawarira, der seine Karriere als Flank angefangen hatte, bekam kaum auf dem Platz einen langen Pass von Steyn – bei dem den meisten Props “nein Danke” gesagt hätten, denn die Spingboks waren unter Druck, als sie aus der eigenen 22 angriffen. Beast aber ließ Wallabies Hakler Stephen Moore mit einem Bilderbuch hand-off stehen und trug den Ball mit einem starken Run bis über die 10 Meter Linie.
Die Springboks hatten noch eine hervorragende Versuchschance, als Jantjes nach einer Gasse den WM Helden Brian Habana Richtung Mallinie schickte, doch Ryan Cross, für Mortlock im Spiel, schaffte ein “Try saving tackle”, in dem Habana den Ball verlor.
James kickte einen weiteren Strafkick zum 13:9 doch es waren die Wallabies, die als letzte lachten als Berrick Barnes in der 79. Minute einen Dropkick zum Endstand verwandelte.
Juan Smit und Bakkies Botha spielten stark für die Boks, beide mit riesen Hits in der Verteidigung, für die Wallabies waren Flank Rocky Elsom und Tuqiri die besten. Der Man of the Match war Veteran George Smith, der die Offenen und Tackle-Situationen in bestem Richie McCaw Stil beherrschte.
Die Springboks sind auf dem Weg nach Hause nach vier langen Wochen und haben eine kurze Pause. Die Wallabies empfangen die All Blacks nächstes Wochenende in Sydney – ein großer Teil der ABs sind aus dem Kader der Crusaders, den Australiens Coach Deans genau wie das neuseeländische Rugby in- und auswendig kennt, es wird also ein heißer Tanz.
Punkte:
Australien:
Versuche: Tuqiri, Mortlock
Strafkick: Giteau
Drop kick: Barnes
Südafrika:
Strafkicks: Steyn 2, James
Australien:
15 Adam Ashley-Cooper, 14 Peter Hynes, 13 Stirling Mortlock ©, 12 Berrick Barnes, 11 Lote Tuqiri, 10 Matt Giteau, 9 Luke Burgess, 8 Wycliff Palu, 7 George Smith, 6 Rocky Elsom, 5 Nathan Sharpe, 4 James Horwill, 3 Al Baxter, 2 Stephen Moore, 1 Benn Robinson.
Ersatz: 16 Tatafu Polota-Nau, 17 Matt Dunning, 18 Hugh McMeniman, 19 Phil Waugh, 20 Sam Cordingley, 21 Ryan Cross, 22 Drew Mitchell.
Südafrika:
15 Conrad Jantjes, 14 JP Pietersen, 13 François Steyn, 12 Jean de Villiers, 11 Bryan Habana, 10 Butch James, 9 Enrico Januarie, 8 Pierre Spies, 7 Juan Smith, 6 Schalk Burger, 5 Victor Matfield ©, 4 Bakkies Botha, 3 CJ van der Linde, 2 Schalk Brits, 1 Gürthro Steenkamp.
Ersatz: 16 Adriaan Strauss, 17 Tendai Mtawarira, 18 Brian Mujati, 19 Andries Bekker, 20 Ryan Kankowski, 21 Ruan Pienaar, 22 Peter Grant.
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