Jonny Wilkinson die neue-alte Nummer 10 - (c) Miriam May
32 Mann umfasst der erste „Elite-Kader“ den Englands neuer starker Mann, Martin Johnson, benannt hat und wie bei jeder Kaderbenennung zu erwarten, gab es auch hier ein paar faustdicke Überraschungen
Die bisherigen Stammspieler Mike Tindall (Innendreiviertel) und Ben Kay (zweite Reihe) sind mit Sicherheit die renommiertesten Spieler die es nicht in den Kreis dieser 32 geschafft haben, sie wurden nur für das B-Team der Engländer (die Saxons) berücksichtigt, noch härter traf es Verbinder Charlie Hodgson, welcher nach schwachen Leistungen während der Tour in Neuseeland, komplett gestrichen worden ist.
Insgesamt hat es 13 Spieler erwischt, die noch in Neuseeland mit von der Partie waren, darunter auch die beiden „Sünder“ David Strettle und Topsy Ojo (beide wurden mit Vergewaltigungsvorwürfen in Verbindung gebracht). Martin Johnson lies verlautbaren, dass die meisten Veränderungen im Zuge der 2-0 Klatsche, welche die All Blacks den Engländern in der „Testseries“ beigebracht hatten unvermeidlich gewesen seien.
„Ich glaube nicht, dass es eine härter Aufgabe gibt als in Neuseeland gegen die All Blacks zu spielen“, so Johnson. „Was haben wir herausgefunden? Einige Spieler haben ihren Mann gestanden und waren wettbewerbsfähig, und ich glaube wir haben über jeden Spieler der auf dieser Tour war etwas herausfinden können, und das Ergebnis ist der Kader welchen wir jetzt benannt haben.“
„Wir wurden in den beiden Spielen von einer sehr guten neuseeländischen Mannschaft bezwungen. Wir müssen uns diesem Wettbewerb stellen und ein besseres Team werden.“
Martin Johnson muss der Tatsache ins Auge sehen, dass die Tour aus englischer Sicht ein Desaster war, vor allem wenn man die Tatsache beachtet, dass England als Vizeweltmeister, 2. Platzierte Mannschaft im Sechs Nationen Turnier und bestplatziertes Team der Nordhemisphäre nach Neuseeland gereist ist. Noch bitterer ist diese Pille zu schlucken wenn man beachtet, dass bei den All Blacks momentan noch ein viel härterer Umbruch vollzogen werden muss, als bei den Engländern, und das Johnsons Mannen vermutlich nicht mehr so schnell so eine gute Chance bekommen werden neuseeländischen Boden mit einem Sieg im Gepäck zu verlassen.
4 Neulinge umfasst Martin Johnsons Kader, darunter auch der neuseeländischstämmige Innendreiviertel der London Wasps Riki Flutley, welcher auf eine hervorragende Saison in der Guiness Premiership zurückblicken kann. Vielleicht ist seine Nominierung auch ein kleiner Fingerzeig in welche Richtung es in Zukunft gehen kann, da es immer mehr Spieler aus der Südhemisphäre zum Geldverdienen nach Europa zieht.
Die anderen zwei Debütanten sind der zweite Reihe Stürmer der London Irish, Northampton Hakler Dylan Hartley, sowie Leicester Nummer 8 Jordan Crane.
Danny Cipriani wurde auf Grund seiner Verletzung „nur“ für die zweite englische Garnitur vorgesehen, obwohl er auf Grund seiner schweren Fußverletzung bis Ende November nicht zum Einsatz kommen können wird. Dies bedeutet zugleich, dass Jonny Wilkinson der einzige gelernte Verbinder im Elite-Kader von Martin Johnson ist. Allerdings können Toby Flood, Olly Barkley und auch Shane Geraghty alle auch auf dieser Position eingesetzt werden.
Zurück nach längerer Verletzungspause sind Harry Ellis und Lewis Moody (beide Leicester), und auch Josh Lewsey findet erstmals seit der Weltmeisterschaft wieder Berücksichtigung auf höchstem internationalem Level.
Johnson hat anders als seine Vorgänger von der RFU den Luxus eingeräumt bekommen, während eines festgelegten Zeitraums um die Länderspiele im Herbst frei über seine Nationalspieler verfügen zu können.
Dies ist besonders wichtig, weil die Engländer im Herbst alle 3 Tri-Nations Teams in Twickenham empfangen werden. Dadurch wird der Job für Johnson und seinen Stab mit Sicherheit nicht einfacher – aber den Elite-Kader ohne Störfeuer der Clubs zur Verfügung haben zu können, wird ihre Chancen mit Sicherheit signifikant steigern.
In Johnsons Truppe ist ohne Zweifel eine Menge Talent versammelt, aber die wichtigste Personalie war mit Sicherheit die Verpflichtung des ehemaligen Coaches der London Irish Brian Smith, welcher seinen guten Ruf bei seinen Engagements bei den ACT Brumbies, NSW Waratahs (beide Australien), Bath und dem japanischen Club Ricoh, erworben hat. In seiner Amtszeit hat er die London Irish 2005 unter die ersten 4 der Premiership, sowie ins Halbfinale des Heineken Cup im vergangenen Jahr, geführt.
Will das englische Rugby mit den Rugbyriesen aus der Südhemisphäre schritt halten, so bedarf es dringend einer Evolution ihres Spiels und Smith ist hierfür mit Sicherheit ein geeigneter Kandidat.
Elite Kader
Stürmer: S Borthwick (Saracens), G Chuter (Leicester), J Crane (Leicester), T Croft (Leicester), D Hartley (Northampton), J Haskell (Wasps), N Kennedy (London Irish), L Mears (Bath), L Moody (Leicester), L Narraway (Gloucester), T Palmer (Wasps), T Payne (Wasps), T Rees (London Wasps), S Shaw (Wasps), A Sheridan (Sale), M Stevens (Bath), P Vickery (Wasps).
Hintermannschaft: O Barkley (Gloucester), D Care (Harlequins), H Ellis (Leicester), T Flood (Leicester), R Flutey (Wasps), S Geraghty (London Irish), D Hipkiss (Leicester), J Lewsey (Wasps), J Noon (Newcastle), P Richards (London Irish), P Sackey (Wasps), J Simpson-Daniel (Gloucester), M Tait (Sale), T Varndell (Leicester), J Wilkinson (Newcastle
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