'Aus der Traum' Irlands David Wallace wird den RWC nur am TV-Gerät verfolgen können
England startete gegen Irland wie die Feuerwehr, schon nach vier Minuten bahnte sich Rugby Wunderkind Manu Tuilagi den Weg ins irische Malfeld. Zwar kamen die ihren durch drei Strafkicks ihres routinierten Verbinders Ronan O'Gara bis zur Halbzeit noch einmal auf vier Punkte heran, doch als England in der 45. Minute, obwohl in Unterzahl, nach einer Klasseaktion von Innendreiviertel Mike Tindall, der mit einem gefühlvollen Bodenroller den zuvor eingewechselten Delon Armitage in Szene setzten konnte, mit 13:20 in Führung gehen konnte, war das Spiel aus irischer Sicht gelaufen.
Während Englands Trainer Martin Johnson, der bis auf die angeschlagenen Dritte-Reihe-Stürmer Lewis Moody und Nick Easter, seine beste Besetzung aufbot, hatte sich Irlands Coach Declan Kidney dazu entschieden einige seiner Leistungsträger zu schonen. Bestraft wurde dieses Vorgehen mit der vierten Niederlage im vierten Testspiel und dem Verlust von Weltranglistenplatz sieben an die schottische Auswahl.
Viel härter dürfte die irischen Anhänger aber die schwere Verletzung von Flanker David Wallace treffen, der 35-jährige Routinier zog sich bei einem Tackling von Kraftpaket Manu Tuilagi eine schwere Knieverletzung (Kreuzbandriss) zu und wird die Weltmeisterschaft nun lediglich vor dem heimischen TV-Gerät mitverfolgen können.
„David nahm die schlechte Nachricht so auf wie ich es von einem Mann seines großartigen Kalibers erwartet habe. Es gibt ein Wort welches jetzt nicht in der Öffentlichkeit sagen darf, aber solche Dinge passieren eben. Er ist jetzt 35 und ich habe noch nie einen so fitten Mann wie ihn gesehen. Noch nie“ kommentiert Irlands Übungsleiter das tragische Ausscheiden eines seiner Eckpfeiler.
Des einen Leid ist des anderen Freud, Wallace wird im WM Kader von Leinsters Shane Jennings ersetzt werden.
Die harte Vorbereitung beurteilt Kidney trotz der Verletzung von Wallace weiterhin positiv. „Wir wollten uns gegen England und Frankreich messen, um zu wissen wo wir stehen und nun wissen wir es. Wir haben vier Spiele in Serie verloren, das ist natürlich extrem ernüchternd, weil wir uns ganz andere Ziele gesetzt hatten. Wir waren hier um gute Ergebnisse zu erspielen und werden jetzt hart arbeiten, um uns möglichst schnell zu verbessern“ so Kidney kämpferisch.
