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Tri Nations: House of Pain Mythos fällt
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Geschrieben von Bodo Sieber   
Samstag, 12. Juli 2008

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Die Woche war überschattet mit feuriger Politik – der ehemalige All Black Prop Craig Dowd hatte Springbok Coach de Villiers kritisiert und als Marionette von SA Rugby bezeichnet – zudem gab es Nachbeben des kontroversen Speartackle von Brad Thorn an John Smit, der als Folge mit einer Leistenverletzung den Rest der Tour aussetzen muss. Die brennende Rivalität war auch auf dem Spielfeld vorhanden.

Das Spiel begann ausgeglichen, beide Teams spielten gut, mit vielen hohen Kicks und hervorragender Verteidigung und es waren die sicheren Strafkicks von Carter und Percy Montgomery die für Punkte sorgten – 12:12 nach 30 Minuten. Die All Blacks hatten keine dringende Chance zu einem Versuch und es waren wie im ersten Test, die Springboks, die nach einem 5 Meter Gedränge kurz vor der Pause zum Versuch kamen. Laut Regel muss die Verteidigung 5m zurück bleiben – in dem Fall also auf der Mallinie – und Joe van Niekerk war schneller als der verteidigende Flank Rodney So’oialo und bediente JP Pietersen der unter Rudi Wulf tauchte und zum 12:17 in der Ecke ablegte.

Die Brisanz dieses Spiels war offensichtlich, Springboks haben noch nie in Dunedin’s Carrisbrook gewonnen und selbst in den anderen Stadien Neuseelands nicht seit 10 Jahren. Neuseeland, seit 30 Heimspielen ungeschlagen hatten Nachteile im Sturm, durch die Sperre von Thorn und nachdem Ali Williams verletzt vom Platz musste, war Erfahrung ein entscheidender Faktor, denn das altbewährte Zweite Reihe Duo Matfield und Botha, mit über 120 gemeinsamen Caps und einem WM Titel, spielte nun gegen Anthony Boric und Kevin O’Neill mit gerade mal 2 Caps.

Wie im ersten Test, fingen die All Blacks die zweite Hälfte besser an und kamen zu einem Versuch durch den eingewechselten Sione Lauaki. Carter addierte einige Zähler zum 22:17. Butch James kickte sein erstes internationales Dropgoal und hielt die Boks in Reichweite.

Das Spiel war jetzt ein Rugby Feuerwerk, beide Teams spielten hervorragende Phasen und sahen sehr gefährlich aus, Nonu und Mulihaina, aber auch Jean de Villiers zeigten ihre Klasse – die Bok Stürmer arbeiteten hart und dominierten, Schalk Burger wie so oft übermenschlich in der Verteidigung. Das Spiel war weiterhin ausgeglichen, Ballbesitz, Tackles, Strafkicks alles en par, doch es waren die All Blacks, die einige dringendere Chancen hatten.

Nach Bok Kapitän Viktor Matfields gelber Karte nach hohem Tackle in der 72ten Minute und Carters kick zur 28:23 Führung sah das Spiel gewonnen aus für die All Blacks. Doch Ricky January machte das Unmögliche möglich für die Boks, mit einem kleinen Break um ein Ruck und einem perfekten Überkick der ihm genau in die Hände sprang, Versuch – individuelles Genie – “Ricky January…. UNBELIEVABLE!”. Erhöhung Steyn, 28:30.

Die All Blacks mit 15 gegen 14 warfen noch einmal alles gegen die Boks und doch ein Carter drop Versuch in Minute 81 konnte mit den Fingerspitzen geblockt werden – Steyn eroberte den Ball, und January, der Held des Tages, kickte ihn ins Aus. Die Springboks waren im Freudentaumel, denn nur wer die AB’s in Neuseeland schlägt, kann sich wirklich als Weltmeister fühlen.

Der lachende Jean de Villiers, der nach Matfields gelb die Kapitänsbinde übernommen hatte, sagte nach dem Spiel: “Es war eine Riesenleistung – es wird vielleicht 100 Jahre dauern bis wir hier wieder gewinnen.”

Rodney So’oialo war sichtlich Niedergeschlagen, hatte sein Team doch sehr gut gespielt, hervorragend gekämpft und doch verloren.

Die Boks müssen nun nach Perth, wo sie von den Wallabies empfangen werden. Graham Henry’s All Blacks haben eine Woche Pause und werden auf Ali Williams Genesung hoffen.

Neuseeland: 15 Mils Muliaina, 14 Sitiveni Sivivatu, 13 Conrad Smith, 12 Ma’a Nonu, 11 Rudi Wulf, 10 Dan Carter, 9 Andy Ellis, 8 Jerome Kaino, 7 Rodney So’oialo (captain), 6 Adam Thomson, 5 Ali Williams, 4 Anthony Boric, 3 John Afoa, 2 Andrew Hore, 1 Tony Woodcock.

Ersatz: 16 Keven Mealamu, 17 Neemia Tialata, 18 Kevin O’Neill, 19 Sione Lauaki, 20 Jimmy Cowan, 21 Stephen Donald, 22 Leon MacDonald.


Südafrika: 15 Percy Montgomery, 14 JP Pietersen, 13 Adrian Jacobs, 12 Jean de Villiers, 11 Bryan Habana, 10 Butch James, 9 Ricky Januarie, 8 Joe van Niekerk, 7 Juan Smith, 6 Schalk Burger, 5 Victor Matfield (captain), 4 Bakkies Botha, 3 CJ van der Linde, 2 Bismarck du Plessis, 1 Guerthro Steenkamp.

Ersatz: 16 Schalk Brits, 17 Brian Mujati, 18 Andries Bekker, 19 Luke Watson, 20 Ruan Pienaar, 21 François Steyn, 22 Conrad Jantjes.

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