Der 19-jährige Bastian Himmer zeigte vielversprechende Ansätze auf der Verbinderposition - (c) A+M Bruno
Der Bundesligist RG Heidelberg war zur Saisonvorbereitung ins 600km entfernte niederländische Städtchen Leiden gereist. In einem bis zur letzten Spielminute hart umkämpften Spiel hatte am Ende der Bundesligavierte gegen den Vierten der holländischen Ereklasse mit 20:24 ganz knapp die Nase vorne.
Der neue RGH-Trainer Jamie Houston, hatte ein auf vielen Positionen verändertes Team für das Testspiel in den Niederlanden nominiert. Alleine 7 Spieler feierten in Leiden ihr Debüt in der 1. Mannschaft und erledigten ihre Aufgabe dabei allesamt sehr ordentlich. Besonders bemerkenstwert war der 1. Auftritt von Prop Tit Hocevar, der slowenische Nationalspieler wurde nach dem Spiel von seinen Mitspielern zum "Man of the Match" gewählt.
Trotz der langen Anreise waren die Heidelberger, bei strömenden Regen, zunächst die bessere Mannschaft. Insbesondere der Sturm konnte sich an Gasse, Gedränge und im offenen Spiel deutliche Vorteile gegen die robusten Holländer, die vom ehemaligen Frankfurter Profispieler Syd Douglas betreut werden, erspielen.
Nach einem Gasseinwurf setzte das RGH-Paket zum Schub an und Hakler Elmar Heimpel konnte sich, beschützt von seinen Mitspielern, den Weg bis ins Malfeld der Platzherren bahnen. Verbinder Bastian Himmer verwandelte die Erhöhung sicher, der 7er-Nationalspieler, zum ersten Mal auf der ungewohnten Spielmacher-Position, krönte seine gute Leistung mit einer hundertprozentigen Ausbeute vom Kickhüttchen. Im ersten Spielabschnitt, gespielt wurde 4x20 Minuten, konnten sich die in blau-gelb spielenden Niederländer glücklich schätzen nicht noch mehr Versuche zu kassieren, so überlegen war der Auftritt der Orangenen.
Das Bild änderte sich aber im zweiten und dritten Viertel, plötzlich waren die Gäste, obwohl im Sturm immer noch deutlich überlegen, mächtig unter Druck. Der ambitionierte niederländische Erstligist konnte sich in der Hintermannschaft einige Vorteile erspielen und brachte die Heidelberger-Defensive mit seinen zielstrebig vorgetragenen Spielzügen kräftig ins Wanken. Folgerichtig hatten die Gastgeber, die vier niederländische 7er-Nationalspieler aufboten, zur Halbzeit mit 8:7 die Nase vorn.
Kurz nach der Halbzeitpause gelang den Hausherren ein weiterer Versuch zur zwischenzeitlichen 15:7 Führung. Zu diesem Zeitpunkt war die Gastmannschaft nach einer gelben Karte gegen 2. Reihe-Stürmer Horn mit einem Mann in Unterzahl.
Die Rudergesellschaft konnte durch einen Versuch von Flanker Eloff, wieder nach einem Paket sowie erfolgreicher Erhöhung und Straftritt von Himmer zwar neuerlich in Führung gehen, 10 Minuten vor Schluss gelang den Niederländern allerdings ein weiterer Versuch zum 20:17, nachdem zuvor bereits ein Straftritt aus guter Position den Weg ins Ziel gefunden hatte.
Doch das junge RGH-Team, Alterdurchschnitt 22,3 Jahre, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und hielt das Leder geduldig in den eigenen Reihen. In der letzten Spielminute gelang es dann Interims-Kapitän Manuel Wilhelm, er vertrat den derzeit nicht verfügbaren Mustafa Güngör, sich mit dem Ei über die Linie zu wuchten, die erfolgreiche Erhöhung von Himmer besiegelte den Auswärtssieg der Heidelberger.
Nach der Partie zeigte sich Trainer Houston durchaus zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. „Natürlich war noch nicht alles perfekt, aber dann hätte ich auch nichts mehr zutun“ lautete das Fazit des 29-jährigen Engländers.
Die Rudergesellschaft spielte gegen Leiden mit folgender Aufstellung:
1 Tit Hocevar 2 Elmar Heimpel 3 Michael Jablonski 4 Tim Reinhard 5 Steffen Horn 6 Marcel Eloff 7 Jeff Tigere 8 Manuel Wilhelm 9 Christoph Ueberle 10 Bastian Himmer 11 Janosch Ringle 12 Holger Wüst 13 Luis Becker 14 Philipp Klingmann 15 Mischa Ringle
Ersatz: 16 Manuel Kedro 17 Christian Hug 18 Carl Pfisterer 19 Liam Bartels
Auch der TSV Handschuhsheim und der TV Pforzheim testen vor Saisonbeginn gegen ausländische Teams. Die Löwen spielen am kommenden Wochenende (20. August) gegen den Rugby Club Strasbourg und die Goldstädter messen sich am gleichen Wochenende mit dem AS Lauterbourg.
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