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RWC: TotalRugby-Formcheck Pool A
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 10. August 2011

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Der dringliche Wunsch nach einem Schnurrbart wurde Japans Spielmacher Ryohei Yamanaka bei einer Dopingprobe zum Verhängnis

Das eine Rugby-Weltmeisterschaft in einem abgelegenen und bevölkerungsschwachen Land wie Neuseeland kein Kassenschlager werden würde, war sowohl dem IRB, als auch der neuseeländischen Regierung im Vorfeld klar. Im Vorverkauf sind aktuell erst knapp 1,1 Millionen Tickets über die Ladentheke gegangen, damit ist man noch ein gutes Stück vom selbst gesetzten Ziel von 1,3 Millionen verkauften Eintrittskarten entfernt. Abhilfe schaffen soll jetzt eine Marketingaktion im benachbarten Australien – „nur“ ca. 2000 km entfernt – von der man sich einen zusätzlichen Absatz von ca. 230 000 Tickets verspricht. Aktuell werden 30 000 Fans aus Down Under, 25 000 aus Großbritannien, 10 000 aus Frankreich und überraschenderweise auch 10 000 aus den USA zur Weltmeisterschaft erwartet. Mehr Sorgen als die Gäste aus aller Herrenländer machen den neuseeländischen Autoritäten aber scheinbar die eigenen Landsleute. Spezielle Maori-Patrouillen sollen während des Turniers auf Streife gehen, um allzu betrunkene bzw. aggressive Polynesier gegebenenfalls aus dem Verkehr zu ziehen. Bemächtigt fühlt sich die Polizei zu diesem Vorgehen durch ein Gesetz aus dem Jahre 1962, doch genau dieses kommt jetzt noch einmal auf den Prüfstand, da selbst Premier Key es als „etwas rassistisch“ einstuft.

Im Rahmen unser umfangreichen RWC-Berichterstattung, wollen wir in den verbleibenden 30 Tagen regelmäßig einen Blick auf den Stand der Vorbereitungen in den vier WM-Pools werfen – den Anfang macht Pool A:

 

Während Neuseeland mit grandiosen Siegen über Südafrika und den Weltranglistenzweiten Australien angesichts der Hülle an Talent, gepaart mit dem Heimvorteil, sportlich beinah unbezwingbar scheint, versucht man sich die Zeit bis zum Eröffnungsspiel gegen Tonga mit anderen Spielereien zu vertreiben. Aktuell hat man im Gastgeberland sein Augenmerk daher Trikotsstreitereien verlegt. Zunächst störte man sich am schwarzen Auswärtsjersey der Engländer und nun sind es die Preise die Ausrüster Adidas für das eigene schwarze Leibchen abruft, die für Unmut unter der langen weißen Wolke sorgen. Diese empfinden die Kiwis nämlich als so unverschämt hoch, dass tausende Neuseeländer kurzerhand einen Boykott des Sportartikelherstellers beschlossen und sogar Premierminister John Key sich genötigt sah Position zu beziehen, indem er Adidas empfahl nicht in Goldgräberstimmung zu verfallen. 
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Beinah bedrohlich ruhig war es bisher im Lader von Neuseelands Angstgegner Frankreich. Einzig, dass der bisherige Verlauf der Vorbereitungen seine Erwartungen übertrifft war dem umstrittenen französischen Trainer Marc Lievremont zu entlocken. Das war allerdings bevor Außendreiviertel Yoann Huget „freiwillig“ aus dem Kampf um die WM-Plätze zurückzog. Der 24-jährige hatte es in den letzten Monaten mehrfach versäumt, seine Standorte im Online-Dopingkontrollsystem ADAMS zu hinterlegen. Nun droht dem siebenfachen Nationalspieler eine Sperre von 3-18 Monaten. „Ich verlasse den Kader lieber jetzt, bevor wir mit unseren Trainings auf einem Level sind, auf dem ich nicht mehr so leicht zu ersetzen werden“ so der sichtlich emotionale Eckdreiviertel von Aviron Bayonnais gegenüber der Presse. Auch die erste Sturmreihe der Equipe Tricolore bleibt eine Baustelle, während Hakler Dimitri Szarzewski nach überstandener Achillessehnenverletzung  wieder voll am Training teilnehmen kann, schwitzen die Trainer noch über die Fitness von Veteran William Servat und Energiebündel Thomas Domingo, die sich beide mit langwierigen Verletzungen rumplagen. Auch deren Erste-Reihe Kollege Fabien Barcella hat einen weiteren Rückschlag erlitten, nach einem überstandenem Kreuzband- und späteren Achillessehnenriss, hat es nun den Bizeps des 27-jährigen Kraftpakets erwischt, dessen Chancen auf einen Platz im WM-Kader damit wohl endgültig dahin sein dürften.
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Während es sich bei beim Franzosen Huget nur um einen Meldeverstoß handelte gibt es im Lager der Japaner einen wirklichen Dopingverstoß. Der 23-Verbinder Ryohei Yamanaka wurde vom Japanischen Rugbyverband (JRFU) für zwei Jahre gesperrt, weil zwei im Vorfeld des „Asian Five Nations“ genommene Dopingproben Spuren eines anabolen Steroids enthielten. Der Spieler selbst gibt an, die Substanz mit einem Haarwuchsmittel aufgenommen zu haben. „Ich wollte mir einen Schnurrbart wachsen lassen“ lautete die wenig glaubwürdige Entschuldigung des ertappten Dopingsünders, der als einer der besten Spieler im Kader der „Cherry Blossoms“ gilt. Die angestrebte Viertelfinalteilnahme scheint für den Ausrichter des World Cups 2019 damit in noch weitere Ferne gerückt, auch wenn Coach John Kirwan optimistisch bleibt. „Wir haben gegen Fiji [gegen den Pazifik-Staat siegte man beim Pacific National Cup] unter Beweis gestellt, dass wir es mit den besten in der Welt aufnehmen können“ lautet die Parole des ehemaligen Weltklassespielers.
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Tonga hat, trotz seiner nur knapp 104 000 Einwohner – das sind weniger, als in der deutschen Rugbyhochburg Heidelberg - bis auf die Weltmeisterschaft 1991 noch kein Endturnier verpasst. Ihren besten Auftritt erlebten die Insulaner bei der letzten Auflage im Jahr 2007, als nicht nur die USA und Samoa bezwungen werden konnten, sondern man gegen den späteren Weltmeister Südafrika ganz nah dran war an der großen Sensation. Auch diesmal hat sich das Team von Coach Isitolo Maka einiges vorgenommen. „Wir wollen ins Viertelfinale und dafür müssen wir drei Spiele gewinnen. Wir brauchen Erfolge gegen Kanada und Japan, wenn uns das gelingt, dann haben wir es im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich selbst in der Hand“. Als Stars der Tonganer, von denen fast alle Akteure im Ausland aktiv sind, gelten Northamptons Prop Soane Tonga’uiha und Cooper Vuna der im Super Rugby für die Melbourne Rebels aktiv war.
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Kanada war das erste Team welches seinen endgültigen Kader für den RWC 2011 bekanntgegeben hat. Vorausgegangen war ein sehr gezielter dreijähriger Auswahlprozess. „Es ist das erste Mal seitdem ich hier bin, dass ich Kanadas beste Mannschaft nominieren konnte“ kommentiert Coach Kieran Crowley seine Nominierung. Das er nicht ganz falsch lag mit seiner Nominierung, stellte das Team des 49-jährigen ehemaligen All Blacks beim Testspiel gegen Erzrivalen USA unter Beweis, als die Kanadier ihren „großen Bruder“ in einer hart umkämpften Partie mit 28-22 bezwingen konnten. Mit dabei war auch Flanker Cauncey O’Toole, der wenig später seinen Wechsel zur walisischen Provinz Opsreys bekanntgab. O’Toole wurde im diesjährigen Churchill Cup zum besten Mann des Turniers gewählt und hatte mit seinen Leistungen die Begehren bei zahlreichen europäischen Profiteams geweckt. „Chauncey hat sich zu einem aufregenden Spieler entwickelt, der dazu in der Lage ist es mit den besten der Welt aufzunehmen. Wir sind daher sehr glücklich in der nächsten Spielzeit in unserem Kader zu wissen“ kommentiert Ospreys CEO Andrew Hore die Verpflichtung des 25-jährigen Kanadiers.
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Auf TotalRugby.de findet ihr einen WM-Spielplan mit deutschen Ankickzeiten sowie sämtliche Gruppentabellen. Wir werden außerdem versuchen, während des Turniers die Statistiken der einzelnen Partien so schnell wie möglich einzupflegen. Freiwillige Helfer können sind herzlich dazu eingeladen mit uns Kontakt aufzunehmen.

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Kommentare (1)add comment

Uwe Diedrichs said:

96
...
So, jetzt kommt erstmal die Partie Tonga : Frankreich auf meinen Wettzettel.
August 10, 2011

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