Die All Blacks begannen die Tri Nations 2008 mit einem 19:8 Sieg gegen Weltmeister Südafrika in Wellington. Wie immer, wenn sich die beiden Teams (Weltrangliste 1. und 2.) treffen war die Intensität unglaublich hoch – im Angriff und vor allem in der Verteidigung. Im Vergleich sahen die tourenden Waliser und Engländer fast aus wie Teams der zweiten Liga.
Es war ein typischer Wellington Wintertag, windig und nass – nicht umsonst heißt das ansässige Team Hurricanes – und die All Blacks spielten als Team taktisch etwas besser, geführt von Verbinder Dan Carter der meistens die richtigen Ideen hatte.
Die Boks hatten den besseren Start doch die All Blacks führten knapp zur Halbzeit mit 9:8, nach Strafkicks von Carter. In Minute 37 hatte Arian Jakobs eine Lücke für seinen Innenpartner Jean de Villiers geöffnet, der dann mit einem perfekten Pass Bryan Habana zum einzigen Versuch der Hälfte Richtung Eckfahne schickte..
Die All Blacks geführt von Rodney So’oialo, der sowohl die Kapitänsbinde, als auch das openside flanker Trikot vom verletzten Richie McCaw übernahm starteten die zweite Hälfte dominant. Halb Andrew Ellis spielte kurz rechts, dann verlagerte Carter das Spiel weit links und schaffte Platz für Brad Thorn, der Jerome Kaino zum Versuch bediente – 16:8 nach 46 Minuten.
Die Männer in schwarz schafften es den Ball länger zu halten und hatten mehr Spielanteile in denen sie es wieder und wieder schafften die Boks zu Fehlern zu zwingen, was Straftritte und Raumgewinn mit sich brachte. Nach einem cleveren Carter Bodenroller ins Springbok Malfeld, der glücklich in Rudi Wulfs und nicht Habanas Hände sprang, waren die frierenden Fans auf den Beinen, doch Wulf war Abseits – knapp.
Springbok Kapitän John Smit der in der 50sten Minute verletzt vom Platz musste, wurde von Bismark du Plessis ersetzt. Springbok coach Pieter de Villiers nutzte alle seine Ersatzspieler in den letzten 25 – 15 Minuten, was die Intensität der Spingboks hoch hielt, aber auch die Fehlerquote erhöhte, da stark spielende Spieler wie January und Jantjies aus “taktischen” Gründen vom Platz mussten. Graham Henry nutzte seine Bank auch, doch in seinem Fall funktionierten die taktischen Änderungen besser – vor allem Flanker Sione Lauaki hatte starke Momente.
Die Boks mussten sich mit den wenigen All Blacks Fehlern zufrieden geben und hatten einige gute Turnovers, die sie zu positiven Angriffen nutzten. Die All Blacks Verteidigung war allerdings sicher, so das die Boks zu keinen weiteren Versuchschancen und zu keinen weiteren Punkten in der zweiten Hälfte kamen.
Dan Carter war der beste Spieler auf dem Platz, Greg Somerville, der Prop mit 67 Caps, den meisten in der Geschichte der All Blacks gefiel (spielerisch) und Rodney So’oialo vertrat McCaw würdig. Nach dem Spiel lobte er seine Mannschaft, aber auch die hart spielenden und stark kämpfenden Boks. Victor Matfield, der als Kapitän nach Smits Verletzung übernahm war trotz der Niederlage zufrieden und begeistert vom hohen Level der Partie.
Ein Verdienter Sieg der All Blacks und ein sehr beeindruckender Auftakt für das diesjährige Tri Nations! Die Boks bleiben in Neuseeland, wo sie nächste Woche versuchen wollen die ungeschlagenen Heimspielserie im House of Pain in Dunedin zu brechen. Die All Blacks haben dort seit James Cook’s Entdeckungsreise von 1769 bekanntlich nicht mehr verloren.
All Blacks:
Versuch: Kaino Erhöhung: Carter Strafftritt: Carter 4
Springboks:
Versuch: Habana Erhöhung: James
Teams:
Neuseeland: 15 Mils Muliaina, 14 Sitiveni Sivivatu, 13 Conrad Smith, 12 Ma’a Nonu, 11 Rudi Wulf, 10 Dan Carter, 9 Andy Ellis, 8 Jerome Kaino, 7 Rodney So’oialo ©, 6 Adam Thomson, 5 Ali Williams, 4 Brad Thorn, 3 Greg Somerville, 2 Andrew Hore, 1 Tony Woodcock.
Ersatz: 16 Keven Mealamu, 17 Neemia Tialata, 18 Anthony Boric, 19 Sione Lauaki, 20 Jimmy Cowan, 21 Stephen Donald, 22 Leon MacDonald.
Südafrika: 15 Conrad Jantjes, 14 Odwa Ndungane, 13 Adrian Jacobs, 12 Jean de Villiers, 11 Bryan Habana, 10 Butch James, 9 Ricky Januarie, 8 Jö van Niekerk, 7 Juan Smith, 6 Schalk Burger, 5 Victor Matfield, 4 Bakkies Botha, 3 CJ van der Linde, 2 John Smit (captain), 1 Gürthro Steenkamp.
Ersatz: 16 Bismark du Plessis, 17 Brian Mujati, 18 Andries Bekker, 19 Luke Watson, 20, Bolla Conradie, 21 François Steyn, 22 Percy Montgomery.
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